đŸȘ Hump of the week: Wer hat Recht? Aktien oder Renten?

Wer hat Recht? Aktien oder Renten?

Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh

  • Am heutigen Mittwoch werden die Protokolle der letzten US-Notenbank-Sitzung veröffentlicht; in der letzten Sitzung vom 31.1. wurde die Leitzinsspanne auf 4,5-4,75% angehoben; was ist seitdem geschehen?
  • Fed-Chef Powell hat mit seinen Äußerungen nach der Sitzung die Absicht, die Inflation herunterzubringen, bekrĂ€ftigt
  • Daten der US-IndustrieaktivitĂ€t zeigen ein gemischtes Bild, wobei FrĂŒhindikatoren einen Abschwung anzeigen; das Dienstleistungsgewerbe zeigt sich weiter stark, der Konsum stabil, aber die Inflation bleibt hoch
  • Insbesondere das Dienstleistungsgewerbe generell und auch die Entwicklung der Mieten im speziellen sind dafĂŒr verantwortlich; auch die US-Produzentenpreise stehen unter AufwĂ€rtsdruck
  • Investmentbanken nehmen ihre Leitzinsprognosen hoch, die Deutsche Bank sieht den US-Leitzins nun bei 5,6%, der Markt im Durchschnitt bei 5,3%
  • 10-jĂ€hrige US-Staatsanleihen rentieren nun bei knapp 4% und damit rund 0,6% höher als vor 3 Wochen
  • Gleichzeitig hat sich der Aktienmarkt im Februar bisher stabil gezeigt; mĂŒssen Aktien nun fallen, um sich der neuen Zinserwartung anzupassen? Oder umgekehrt? Wer hat Jerome Powell besser verstanden, Aktien oder Renten?
  • Neben den RentenmĂ€rkten sieht man heraufziehende dunkle Wolken auch im Markt fĂŒr Wagniskapital, wo die Mittelbeschaffung durch Risikokapitalfonds im abgelaufenen Quartal auf ein 9-Jahrestief gefallen ist 🙄
  • Gleichzeitig haben kĂŒrzlich mit der britischen (um 0,5% auf 4%) und der australischen (um 0,25% auf 3,35%) zwei weitere große Zentralbanken ihre Leitzinsen nach oben geschraubt

👉 Fazit 1: Die Renditen am US-Anleihenmarkt sind zuletzt deutlich gestiegen; dies signalisiert weitere US-Zinserhöhungen und ein lĂ€ngerfristiges Inflationsproblem

👉 Fazit 2: Es ist noch zu frĂŒh, um auf eine „entspannte“ Federal Reserve zu setzen; sie wird erst dann „zufrieden“ sein, wenn sich bei der Inflation ein klarer AbwĂ€rtstrend zeigt und der Arbeitsmarkt zur SchwĂ€che neigt; das Risiko fĂŒr die heutigen Protokolle ist definitiv auf der „hawkischen“ (falkenhaften) Seite, also mehr Zinserhöhungen 🙈

👉 Fazit 3: Alternativ könnte ein Wegbrechen der US-Konjunktur die Fed zum Umdenken bewegen đŸ€”

👉 Fazit 4: In den USA steht das Spiel noch unentschieden, möglicherweise wird die Fed heute noch keine klare Handlungsanweisung geben; mehr Sorgen sollte man sich vermutlich nach dem erfolgreichen Jahresstart um die europĂ€ischen MĂ€rkte machen, wie z.B. der deutsche Auftragseingang zeigt

 

Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Kapitalmarktthemen?

Suchen Sie UnterstĂŒtzung bei der Vermögensanlage?

Treten Sie gerne mit mir in Kontakt!

Telefon 069 2731 584 72
Per E-Mail kontaktieren