đȘ Hump of the week: US-Inflation und Aktienmarkt
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Die US-Inflationsrate ist gestern nur minimal auf +6,4% Preisanstieg im Jahresabstand zurĂŒckgegangen und lag damit oberhalb der Erwartungen; im Monatsabstand zum Dezember betrug der Anstieg +0,5%, wiederum mehr als erwartet
- Die gute Nachricht ist, dass die Jahresrate damit nun sieben Mal in Folge gefallen ist; aber: der Trend zu niedrigerer Inflation ist noch schwach und liegt auch in Basiseffekten begrĂŒndet; die Kerninflation mit +5,6% (Jahresabstand) bleibt zu hoch und liegt bereits seit 14 Monaten ĂŒber 5%
- Nach den gestrigen Zahlen wurden die Markterwartungen fĂŒr die Geldpolitik angepasst: In der Spitze wird jetzt der Leitzins bei ca. 5,5% erwartet (aktuell 4,50-4,75%) und soll lĂ€nger ĂŒber 5% bleiben
- Die Michigan-Umfrage in den USA zeigt Verbesserungen fĂŒr das Konsumumfeld und gleichzeitig Konsumentensorgen hinsichtlich Inflation; beides wird bei der FED nicht unbemerkt bleiben; diese schaut insbesondere auf Kerninflation ex-HĂ€usermarkt und diese bleibt zu hoch, Ă€hnlich wie die Preissteigerungen im Dienstleistungssektor generell, der eng mit dem Arbeitsmarkt verknĂŒpft ist
- Investoren haben in den vergangenen sechs Wochen netto rund 31Mrd. US-Dollar aus US-Aktienfonds und börsengehandelten Fonds abgezogen; das ist die lĂ€ngste Serie wöchentlicher NettoabflĂŒsse seit letztem Sommer und der höchste Gesamtabzug aus Aktienfonds zu Beginn eines Jahres seit 2016
- Gleichzeitig haben Hedgefonds ihre Positionierung auf fallende Aktienkurse mit dem schnellsten Tempo seit 2015 geschlossen
- Nach der aktuellen Bank-of-America-Umfrage glauben 66% der Teilnehmer, dass wir aktuell nur eine âBĂ€renmarkt-Rallyeâ erleben; der Anteil der unterinvestierten Anleger bleibt ĂŒberdurchschnittlich
đ Fazit 1: Der Prozess der Disinflation in den USA macht gerade Pause, die letzte positive Ăberraschung war im November; der RĂŒckgang der Jahresrate resultiert aus Basiseffekten; die aktuelle Inflation bleibt ein Problem, insbesondere da der Arbeitsmarkt weiterhin brummt
đ Fazit 2: Die Federal Reserve Bank kann noch nicht entspannt sein; es werden weitere Zinserhöhungen folgen mĂŒssen, dabei wird das Zeitfenster aufgrund rezessiver Tendenzen im verarbeitenden Gewerbe kleiner
đ Fazit 3: Der Markt erhöht seine Leitzinserwartungen, trotzdem bleiben Aktien stabil: Der âshort queezeâ, also der Kaufdruck auf nicht investierte Anleger, könnte noch etwas weiter gehen
đ Fazit 4: Die Korrelation zwischen Aktien und Anleihen bleibt hoch; fundamentale Sorgen bestehen auf beiden Seiten des Atlantiks; die Mittel gegen diese Phase der Unsicherheit sind: Diversifikation und eine Strategie, die auf ein geĂ€ndertes Umfeld (beispielsweise Hoffnung im Ukraine-Krieg oder konjunkturelle Verschlechterung) reagieren kann
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