đŸȘ Hump of the week: Von China ĂŒber die FED zur EZB

Von der FED ĂŒber China zur EZB

Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh

  • Eine richtungsweisende Woche fĂŒr den Kapitalmarkt: China eröffnet nach dem Neujahrsfest, die FED tagt am heutigen Mittwoch und die EZB entscheidet morgen
  • Auch wenn der chinesische Aktienmarkt in den letzten Tagen etwas „heiße Luft“ abgebaut hat, so bleibt China weiter ein sehr spannendes Investmentthema: Massive staatliche Konjunkturprogramme, gerade im schwĂ€chelnden Immobiliensektor, und eine moderate Geldpolitik sind die eine Seite der Medaille, die andere ist die Wiedereröffnung bzw. Durchseuchung „auf die harte Tour“ und die entsprechenden Nachholeffekte
  • Die chinesischen Konjunkturindikatoren wechseln wieder in den Expansionsmodus und die US-Investmentbanken liefern sich einen Wettlauf, die Konjunktur- und Aktienmarktprognosen fĂŒr das Reich der Mitte herauf zu revidieren; die HöchststĂ€nde aus dem Februar 2021 sind dabei noch meilenweit entfernt
  • Die deutschen Unternehmen bleiben ihrer China-Strategie treu: So startet Bosch eine Milliarden-Investition fĂŒr ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Suzhou
  • Der internationale WeltwĂ€hrungsfonds orchestriert diese Entwicklung und nimmt seine globale WachstumsschĂ€tzung hoch, aufgrund sinkender Inflation und hoher Konsumausgaben
  • Kommen wir zur FED: Vize-Chefin Brainard hat bereits von fallenden Arbeitskosten gesprochen, gestern kam der „Employment Cost Index“ unterhalb der Erwartungen, was zu Euphorie am Aktienmarkt gefĂŒhrt hat;  der Arbeitsmarkt, welcher zentrale Bedeutung fĂŒr die FED hat, entspannt sich folglich; im Immobilienmarkt und in Teilen des verarbeitenden Gewerbes zeigen sich rezessive Tendenzen: Daher erwarten wir heute eine Zinserhöhung von „nur noch 0,25%“, idealerweise mit „taubenhafter“ Begleitmusik in der Pressekonferenz von Fed-Chef Powell; die MĂ€rkte spekulieren bereits ĂŒber eine Zinspause im Mai

  • Risiken bleiben: Die aktuelle Berichtssaison ist freundlich ausgedrĂŒckt als „gemischt“ zu werten; die Unternehmensgewinne werden noch Zeit brauchen, um sich zu stabilisieren
  • Kritische Stimmen betonen die geopolitischen Risiken und die Gefahr des Reißens der Schuldenobergrenze in den USA; beides sind aber „schwarze SchwĂ€ne“, die kaum zu prognostizieren sind; sie sollten zwar in das Risikomanagement eines Portfolios einfließen, aber eine Strategie nicht dominieren; wie das funktioniert? Sprechen Sie uns an!
  • Bank of America sieht die Outperformance europĂ€ischer Aktien gegenĂŒber dem amerikanischen Pendant als „auslaufend“; ja, vielleicht, aber in Sachen Bewertung erscheint Europa immer noch gĂŒnstig; letztendlich wird es in den nĂ€chsten Wochen aber vor allem auf den US-Markt ankommen
  • Und die EZB am Donnerstag? Hier ist eine Zinserhöhung um 0,5% die wahrscheinlichste Option, da die EZB im Zyklus zeitlich hinter den USA zurĂŒckliegt und Christine Lagarde den Markt auch auf einen solchen Schritt vorbereitet hat; aber was kommt danach? Spannend wird auch hier die Pressekonferenz: Jedes Anzeichen eines moderateren Zinsschrittes im MĂ€rz wĂŒrde willkommen vom Markt aufgenommen

👉 Fazit 1: Der Aktienmarkt lechzt nach Anzeichen einer moderaten Geldpolitik; nach dem starken Januar werden die Notenbanken „Hoffnung liefern mĂŒssen“, sonst sind die Januar-Gewinne schnell wieder weg

👉 Fazit 2: Deutschland hat im 4. Quartal 2022 ein negatives Wachstum von -0,2%, der Konsum schwĂ€chelt; „bad news“ sind hier „good news“, die die EZB zur angesprochenen Moderation zwingen könnte; aber: die Eurozone konnte in Q4 den Start einer Rezession vermeiden

👉 Fazit 3: Bei allen globalen Risiken: Die Frage ist nicht, ob die AktienmĂ€rkte anspringen, sondern wann; der Januar war insofern entweder der Start oder zumindest ein Vorgeschmack einer wieder freundlicheren Marktphase

 

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