🐪 Hump of the week: USA: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! 🤔
Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh
- Gestern kam die US-Inflation für Oktober bei nur noch 3,2% (erwartet waren 3,3%); dies führte zu einer Aktienmarktrallye zwischen 1,5% und 2,5%, je nach Index; auch der Euro legte 1,7% gegenüber dem Dollar zu 😎
- Ein weiteres, positives Signal für den Aktienmarkt, der in den letzten 2 Wochen bereits von Hoffnungen auf Zinssenkungen in 2024 und einer immer noch moderaten Aktienquote der Anleger profitiert hat
- Große US-Banken wie Morgan Stanley, Goldman Sachs oder Citibank erwarten im nächsten Jahr kräftige Zinssenkungen; ist das wirklich ohne eine schwere Rezession realistisch? Hier baut sich Enttäuschungspotenzial auf; 10-jährige US-Staatsanleihen sind schon von 5% auf 4,4% zurückgekommen
- Sorgen bereitet weiter die US-Politik: Zwar ist man gerade dabei, die Zahlungsunfähigkeit und ein Schließen der Behörden noch in diesem Jahr zu verhindern, aber das Thema kommt spätestens Ende Januar 2024 zurück; die Republikaner werden im Wahljahr großen Spaß haben, den demokratischen Präsidenten vor sich her zu treiben 🙈
- Das Volumen der Kreditvergabe durch US-Banken fällt aktuell erstmals seit 2010
- Fun Fact: Der jährliche US-Zinsaufwand für Staatsschulden beträgt $1.027 Billionen, Tendenz steigend; vor 2 Jahren war es noch weniger als die Hälfte; das von China gehaltene Volumen an US-Staatsanleihen liegt auf dem niedrigsten Niveau seit 2009
- Q3-Unternehmensergebnisse (S&P 500): 92% der Unternehmen haben berichtet; 82% haben die Erwartungen geschlagen, 18% verfehlt; in Europa sieht das Bild deutlich schlechter aus…
👉 Fazit 1: Die Fed spielt auf Zeit; positive Nachrichten bei der Inflation helfen (auch die Kerninflation fällt), die Markttechnik (Ausbruch bei S&P 500 und Nasdaq 100) stützt den Aktienmarkt 👍
👉 Fazit 2: Aber: Fed-Chef Powell betont bei jeder Gelegenheit, dass die Fed vielleicht noch mehr (Zinserhöhungen) machen muss, um die Inflation auf 2% zurückzubringen
👉 Fazit 3: Fundamental häufen sich negative Nachrichten; die US-Konjunktur muss den Wechsel vom Konsum zu höherem Wachstum im verarbeitenden Gewerbe schaffen; das Urteil darüber fällt erst weit in 2024 🤔
👉 Fazit 4: Die geldpolitische Entwicklung wird mindestens bis zur Fed-Sitzung am 13.12. unsicher bleiben; möglicherweise wird man sich dann weitere Zeit kaufen wollen und eine moderatere Geldpolitik erst am 31. Januar andeuten; sollten die Aktienmärkte bis Mitte Dezember so weiter laufen, reduziert sich das Potenzial für eine Jahresauftaktrallye; erst ein klares Signal für ein Ende der Zinserhöhungen führt zu Spekulationen auf Zinssenkungen; sollte dies nicht durch eine schärfere US-Rezession konterkariert werden, bestehen weiter gute Chancen für ein gutes Aktienjahr 2024 👍
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