đȘ Hump of the week: Europas Sorgen â Und tĂ€glich grĂŒĂt das Murmeltier! đ€
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Die gute Nachricht vorweg: Goldman Sachs glaubt, dass europĂ€ische Aktien im kommenden Jahr aufgrund höheren Konsums steigen werden und das Risiko eines konjunkturellen Absturzes geringer wird đ
- Die Probleme bleiben dieselben: Zwar schafft die zurĂŒckgehende Inflation neuen Spielraum, trotz tendenziell steigender Löhne, jedoch ist der Ausblick fĂŒr den europĂ€ischen Arbeitsmarkt eher durchwachsen, sodass sich der europĂ€ische Konsument, insbesondere der deutsche, möglicherweise eher fĂŒr höhere Sparquoten als fĂŒr höheren Konsum entscheiden könnte â aber das ist eine Spekulation
- Neben den geopolitischen Sorgen um den Ukraine-Krieg und den Nahen Osten, stellt die europĂ€ische Politik eher ein Trauerspiel dar, mit unserem Heimatland an der Spitze: Das durch das BVerfG-Urteil entstandene 60-Mrd-Loch wird vermutlich noch gröĂer; der politische Stillstand in Berlin wird durch die Haushaltssperre des Finanzministers noch dramatischer; die Frage, ob eine Verschuldungsbremse sinnvoll ist, wird seit Jahren â mit guten Argumenten auf beiden Seiten – gefĂŒhrt; aber: Deutschland hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem đ
- Am heutigen Mittwoch wĂ€hlen die Niederlande ein neues Parlament: Nach 13 Jahren Mark Rutte als Regierungschef wird es einen Nachfolger geben; das Problem: Aktuell liegen in den Umfragen 3 Blöcke mit ca. 17% annĂ€hernd gleichauf: Die Sozialdemokraten in gemeinsamer Liste mit den GrĂŒnen, ebenso die rechtsliberale Rutte-Partei VVD und auch die Rechtspopulisten; schon die letzte Rutte-Regierung bestand aus 4 Parteien
- PrĂ€sident Macron in Frankreich hat durchaus wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen und Themen wie die Rentenreform gegen groĂen Widerstand durchgesetzt; nun liegen die Wachstumsraten oberhalb derer auf der anderen Seite des Rheins; trotzdem bleibt Frankreich innenpolitisch labil â die politische Landschaft ist Ă€hnlich heterogen wie in den NachbarlĂ€ndern, wobei die RĂ€nder des Spektrums noch extremer erscheinen
- Das Risiko einer Systemkrise am Finanzmarkt bleibt latent vorhanden; neben den Banken, die durch den Zinsanstieg belastete AnleihenbestĂ€nde mit sich tragen, bleibt der Gewerbeimmobiliensektor nach wie vor die Achillesferse des Kapitalmarktes; dt. Banken wie die Aareal Bank und die Dt. Pfandbriefbank haben bereits ihre Risikovorsorge erhöht đ
- Es ist immer noch viel âHoffnungâ auf sinkende Leitzinsen eingepreist: FĂŒr die EZB werden sogar mehr als 1% Zinssenkungen in 2024 erwartet; in den USA die erste Zinssenkung fĂŒr den Mai
đ Fazit 2: Die Verunsicherung deutscher Unternehmen durch die Haushaltsperre, beispielsweise ihre Auswirkungen auf die Energiepreise in Deutschland, ist maximal und kann die Konjunktur belasten
đ Fazit 3: Der (europĂ€ische) Aktienmarkt wird laufen, solange die Investoren auf den fallenden Inflations- und Zinstrend fokussieren und das schwĂ€chere Wachstum bzw. die Rezession als temporĂ€r ansehen; jedoch bleibt die Unsicherheit hoch; der festere Euro hilft nicht wirklich đ€
đ Fazit 4: Der Kölner sagt: Et is noch immer jot jegange â mit einer Umkehr in der EZB-Geldpolitik könnte eine neue Phase eingelĂ€utet werden, nicht nur geldpolitisch, sondern auch zyklischâŠwenn da nicht Anfang Juni die Europawahl wĂ€re⊠đ
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