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Hump of the week: „Black Friday“ – Konsum-Gag oder Konjunkturindikator?

Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh

  • Wir EuropĂ€er ĂŒbernehmen gerne Gewohnheiten aus den USA; frĂŒher war am 31.10. Reformationstag (heute natĂŒrlich immer noch), heute ist Halloween; seit der Abschaffung des Sommer-/Winter-Schlussverkaufes in Deutschland im Jahre 2004 und der gleichzeitigen Digitalisierung ĂŒbernehmen wir gerne auch den Black Friday und den Cyber Monday; inzwischen gibt es auch die „Black Week“, gefĂŒhlt befinden wir uns in einem „Black Month“ 😎
  • Aber woher stammt der Name „Black Friday“? Es existieren mehrere Theorien: Die wahrscheinlichste ist wohl, dass am Freitag zwischen dem US-Feiertag „Thanksgiving“ und dem Wochenende danach die Straßen „schwarz von einkaufenden Menschen“ waren
  • Über den gesellschaftlichen Sinn dieser AktivitĂ€ten kann man streiten; der wirtschaftliche Nutzen fĂŒr die Konsumindustrie ist unbestritten 🙈
  • FĂŒr den Kapitalmarkt sind dabei die UmsĂ€tze, insbesondere aber die VerĂ€nderungen der UmsĂ€tze im Jahresvergleich, ein wichtiger Indikator, um die StĂ€rke der Konsumindustrie zu beurteilen; daher nachfolgend ein paar interessante Zahlen:
  • Am „Black Friday“ wurden in den USA online-UmsĂ€tze von 9,8 Mrd. US-Dollar erzielt, ein Anstieg um 7,5% gegenĂŒber dem Vorjahr und gleichzeitig ein neuer Rekordwert; erstmals ĂŒberholten die Online-UmsĂ€tze die in den physischen Shops
  • „Online-UmsĂ€tze“ sind dabei wohl um rund 8% gestiegen, wĂ€hrend die „store-UmsĂ€tze“ nur minimal zugelegt haben
  • Gleichzeitig sollen die GesamtumsĂ€tze der Feiertagssaison wohl um 2-3% gegenĂŒber 2022 zulegen; Analysten revidieren hier ihre SchĂ€tzungen aktuell nach unten 🙈
  • Die 5 Tage von Thanksgiving bis Cyber Monday reprĂ€sentieren ca. 17% der GesamtumsĂ€tze ĂŒber die Feiertagssaison
  • Erste Indikationen zeigen, dass am „Cyber Monday“ ein neuer Umsatzrekord aufgestellt wurde; die Erwartungen lagen fĂŒr diesen Tag bei einem Volumen zwischen 12 und 12,5 Mrd. US-Dollar; dabei zeigten auch neue Zahlungsbedingungen wie „jetzt kaufen, spĂ€ter zahlen“ zweistellige UmsatzzuwĂ€chse gegenĂŒber Vorjahr
  • Interessanterweise scheint die Inflation dazu zu fĂŒhren, dass die Konsumenten bei den Versandoptionen kostengĂŒnstiger vorgehen; rund 80% haben sich fĂŒr die gĂŒnstigste Versandoption entschieden
  • Kennen Sie den „Super Saturday“? Das ist der Samstag vor Heilig Abend, dann endet die Feiertagssaison
Marketing können sie, die Amerikaner

👉  Fazit 1: In diesem Jahr sind die US-EinzelhandelsumsĂ€tze fĂŒr den Kapitalmarkt besonders interessant, da sich die US-Konjunktur aus einer langen StĂ€rkephase heraus gerade abschwĂ€cht; 68% des US-Bruttoinlandsproduktes stammen aus dem privaten Verbrauch

👉  Fazit 2: Die Verunsicherung der US-Haushalte aufgrund der hohen Inflation findet im Konsumverhalten der „Holiday Season“ Ihren Widerhall; aber es sind keine wirklich schwachen Umsatzzahlen, die den Markt schockieren könnten đŸ€”

👉  Fazit 3: Die aktuell vorliegenden UmsĂ€tze der US-Feiertagssaison zeigen Licht und Schatten; es gibt aber keine Anzeichen, dass der US-Konsument eine scharfe Rezession erwartet und die Konsumausgaben reduziert; die Hoffnung des Kapitalmarktes auf eine „weiche Landung der US-Konjunktur“ hat somit weitere UnterstĂŒtzung erhalten 👍

 

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