đȘ Hump of the week: Links ab oder rechts ab?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Der Aktienmarkt erscheint aktuell spannend wie selten â âgefĂŒhltâ stehen sich zwei Seiten von Anlegermeinungen relativ âunversöhnlichâ gegenĂŒber:
- Die Pessimisten sehen die relativ hohe Bewertung am (US)-Aktienmarkt, ein UnterschÀtzen des Zinserhöhungszyklus in den USA und geopolitische Eskalation als Risiken
- Gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass in der Vergangenheit das Tief am Aktienmarkt oft erst einige Monate nach der letzten Zinserhöhung der Federal Reserve erfolgt ist
- Auch sei der europĂ€ische Aktienmarkt im Januar 2023 mit +8-9% schon âsehr weit gelaufenâ
- Weitere Risiken: Verschuldung des US-Konsumenten; drohende Schuldengrenze in den USA; US-Geldversorgung erstmals in der Geschichte ĂŒber ein Jahr negativ
- Die Optimisten sehen die negativen Nachrichten als bekannt und eingepreist an, verweisen auf die sich bessernde Stimmung am Aktienmarkt, die â wie so oft â durch Massenentlassungen bei den Tech-Giganten noch gefördert wird
- Am kommenden Mittwoch findet die nÀchste Sitzung der US-Notenbank statt; im Optionsmarkt geht die Bewertung in die Richtung, dass dies die letzte Zinserhöhung sein könnte
- Die Einkaufsmanager-Indizes in der Eurozone zeigen Entspannung und wechseln in den âWachstumsmodusâ; zwar kam heute morgen der IFO-Index leicht unter den Erwartungen, jedoch stieg die Erwartungskomponente
- Zugegeben: Die Risikofreude ist bereits gestiegen; High-Yield-Firmen in Europa haben in diesem Monat bereits mehr als $ 1,4 Mrd. neue Anleihen emittiert; die Aktienquoten in den Portfolios steigen an; Chinas Wiederöffnung ist das groĂe Thema an den MĂ€rkten (Morgan Stanley und Goldman Sachs ĂŒbertreffen sich gegenseitig bei den WachstumsschĂ€tzungen)
- Eine âweiche Landungâ der US-Konjunktur wird wahrscheinlicher; die Rezessions-Wahrscheinlichkeit liegt nach einer NABE-Studie nur noch bei 56% (nach 2/3 vor 3 Monaten); auch der US-Arbeitsmarkt entspannt sich, das freut die Notenbank
- Bank of America berichtet von den gröĂten jemals beobachteten MittelzuflĂŒssen in die Emerging Markets
đ Fazit 1: Das fundamentale Risiko fĂŒr die US-Berichtssaison ist weiter nach unten gerichtet; aber: Die Erwartungen sind bereits niedrig, insbesondere was den Ausblick betrifft; die Stimmungsindikatoren fallen schneller als die Gewinne –>ĂberraschungspotenzialÂ
đ Fazit 2: Frau Lagarde von der EZB klingt gerade ziemlich âhawkishâ, kĂŒndigt âHĂ€rteâ bei den Zinsentscheidungen an: Hier sind Zweifel berechtigt! Kann sich die Eurozone wirklich höhere Zinsen leisten? Der Markt erwartet nur noch eine Zinserhöhung von 0,5%…
đ Fazit 3: In Phasen solcher Unsicherheit haben sich nach meiner Erfahrung zwei Dinge bewĂ€hrt: Einerseits dem Trend zu folgen, der zumindest in Europa und Teilen der Emerging Markets aufwĂ€rtsgerichtet ist und zweitens die Diversifikation, also eine Risikostreuung ĂŒber Anlageklassen und Regionen hinweg gemÀà einer vordefinierten Anlagestrategie
đ Fazit 4: Wir bleiben dabei: 2023 wird eher ein âSĂ€gezahnjahrâ mit Auf- und AbwĂ€rtsbewegungen; die aktuelle Chance sollten man daher nutzenâŠ
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