đȘ Hump of the week: Jerome Powell: Der mĂ€chtigste Mann der Welt?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Die US-Notenbank hat ihre offiziellen FOMC-Meetings zur Bestimmung der Geldpolitik; der Chef der Federal Reserve Bank steht regelmĂ€Ăig nach den offiziellen Treffen der Presse Rede und Antwort; das gleiche macht er halbjĂ€hrlich vor AusschĂŒssen des Kongresses
- Seine Kollegen kommentieren gerne die Geldpolitik in der Ăffentlichkeit, soweit dies zeitlich (Ausschlusszeiten um die Sitzungen) erlaubt ist
- Spannend wird es dann, wenn der FED-Chef kurz nach einer Zinsentscheidung selbst in der Ăffentlichkeit auftritt und damit die Chance hat, die Marktinterpretation der letzten Zinsentscheidung (neue Leitzinsspanne nun 4,50-4,75%) zu kommentieren und ggf. zu korrigieren
- So wie gestern Abend unserer Zeit im Economics Club in Washington: Dramatische Ănderungen waren nicht zu erwarten, auch wenn der Markt mit einer gewissen NervositĂ€t vor der Rede gehandelt hatte
- Jerome Powell hat gestern den starken Arbeitsmarkt akzentuiert und seine Motivation erlĂ€utert, die Inflation weiter zu senken; die gute Nachricht fĂŒr den Aktienmarkt war aber, dass er das Wort âDisinflationâ mehrfach genutzt und darauf hingewiesen hat, dass diese Disinflation, also fallende (aber keine negativen) Inflationsraten, gerade begonnen hat, auch wenn es noch ein langer Weg sei
- Letztendlich hat er seine Absicht unterstrichen, die Zinsen noch weiter zu erhöhen; gleichzeitig hat er die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen erhalten bzw. sogar gefördert
- Die FED schaut als einen ihrer Hauptindikatoren auf den aktuell starken Arbeitsmarkt (Arbeitslosenquote bei 3,4%); aber: Powell sieht nicht nur zyklische GrĂŒnde fĂŒr diese StĂ€rke, sondern einen strukturellen ArbeitskrĂ€ftemangel
- Aktuell erwartet die FED in ihren Prognosen das âZinsplateauâ beim Leitzins bei 5,125%; der Markt stimmt dem im Wesentlichen zu
- Die ArbeitsstĂŒckkosten steigen dabei in geringerem MaĂe als zuvor und liefern eine UnterstĂŒtzung fĂŒr diese Sichtweise; eine Rezession ist aber nicht in Sicht: Die Atlanta Fed schĂ€tzt das BIP fĂŒr Q1 aktuell bei 2.1% fĂŒr die USA
đ Fazit 1: Viele Analysten kommentieren heute morgen, dass die Unsicherheit hoch bleibt; ja und nein: Powell hat sich Zeit erkauft; er erkennt die Rezessionsgefahren an und gleichzeitig die fallende Inflation; die FED wird datenabhĂ€ngig entscheiden, aber der Pfad ist klar:
đ Fazit 2: Es wird voraussichtlich nur noch 1-2 kleine Zinsschritte geben; das sollte die AktienmĂ€rkte beruhigen; ein neuer âSchubâ ist aber erst dann realistisch, wenn es geopolitisch neue (gute) Nachrichten gibt oder die Inflationsrate ĂŒberraschend schnell zurĂŒckkommt und der Geldpolitik mehr FlexibilitĂ€t bietet
đ Fazit 3: Das Risikopotenzial bleibt dabei unverĂ€ndert; Haupttreiber fĂŒr die AktienmĂ€rkte bleibt die Unterinvestierung signifikanter Marktteilnehmer; der Wunsch, in SchwĂ€che hinein, Aktien zu erwerben, scheint weiter ausgeprĂ€gt
đ Fazit 4: Und ja, Jay Powell ist vielleicht nicht der mĂ€chtigste Mann der Welt; aber definitiv der wichtigste Mann fĂŒr die globale Wirtschaft und die Börsen
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