đȘ Hump of the week: Itâs the economy, stupid!
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- âŠwar eine Feststellung des Beraters Carville im von Bill Clinton gewonnenen US-Wahlkampf 1992! Oder kurz: Die Konjunktur (bzw. der Geldbeutel der WĂ€hler) entscheidet die Wahl!đ
- Nun sind es noch knapp 12 Wochen bis zur Wahl und das Rennen ist offen wie nie; klar ist, dass Harris den RĂŒckstand von Biden aufgeholt hat und einiges an Euphorie und Momentum mitbringt; aber nach der gestrigen Umfrage von RealClearPolitics liegt sie landesweit bei den WahlmĂ€nnern noch hinter Trump
- Zur Wirtschaft: Die USA haben eine Phase der wirtschaftlichen StĂ€rke hinter sich, mit annĂ€hernder VollbeschĂ€ftigung und krĂ€ftigem Konsum; Goldman erwartet ein Q2-Wachstum bei 2,5% und bei 2,6% in Q3 dieses Jahres!đ
- Nun geht es allerdings bergab: ZahlungsrĂŒckstĂ€nde bei Konsumfinanzierungen liegen auf dem höchsten Niveau seit 2020; die Wahrscheinlichkeit, dass es dort ĂŒber 3 Monate zu ZahlungsausfĂ€llen kommt, ist auf 13,3% gestiegenđ€
- Mit gestiegenem Zinsniveau und konjunkturellem Abschwung nehmen die Risiken auch im Kreditmarkt zu; aber: noch ist hier aber Entspannung angesagt
- WĂ€hrend sich hierzulande der Immobilienmarkt stabilisiert, droht in den USA bei Gewerbeimmobilien ein Schock: Die ZahlungsrĂŒckstĂ€nde haben sich hier in 1 Âœ Jahren vervierfacht, auf das höchste Niveau seit 11 Jahrenđ
- Der EinzelhĂ€ndler âHome Depotâ klagt ĂŒber das hohe Zinsniveau als Grund fĂŒr geringer als erwartete UmsĂ€tze; auch der Markt fĂŒr Wohnimmobilien lĂ€uft nicht
- Stimmung und Positionierung am Aktienmarkt sehen moderat aus und sollten aktuell kein Risiko darstellen, insbesondere Hedgefonds haben kĂŒrzlich globale Aktien reduziert; August und September sind gute Monate fĂŒr AktienrĂŒckkaufprogramme, die UnterstĂŒtzung liefern könnenđ
- Der Arbeitsmarkt ist nun in besserer Balance, der Lohnkostendruck nimmt ab; auch der Anstieg der Produzentenpreise schwÀcht sich ab
Fazit 1: US-Wahlen werden (auch) ĂŒber den Geldbeutel der WĂ€hler entschieden; noch brummt der Arbeitsmarkt, systemische Risiken sind begrenzt, nehmen aber zu; in den nĂ€chsten 12 Wochen wird es weniger um das Wirtschaftsprogramm der beiden Kandidaten gehen als vielmehr um den âgefĂŒhlten Wohlstandâ der US-WĂ€hler
Fazit 2: Notenbank-Chef Powell wĂŒrde von einem PrĂ€sidenten Trump nicht fĂŒr eine weitere Amtszeit nominiert, soviel ist klar; die Federal Reserve bzw. Powell haben folglich kein Interesse, Zinssenkungen zu lange hinauszuzögern; in der letzten Pressekonferenz hat er eine Verzögerung bei geldpolitischen MaĂnahmen als Konjunkturrisiko dargestellt
Fazit 3: Akzeptable konjunkturelle Lage, guter Arbeitsmarkt, bei hoher Aktienmarktbewertung und geopolitischen Risiken â Der Wahlfaktor âKonjunkturâ favorisiert momentan keinen der beiden Kandidaten, aber es sind noch rund 12 WochenâŠÂ đ
Die Zahl der Woche: Stressphasen am Aktienmarkt kommen vor und sind auch nicht schlimm, wenn die Risiken in der Strategie berĂŒcksichtigt wurden: In den FĂ€llen, in denen der Krisenindikator VIX (VolatilitĂ€t des S&P 500 Index) ĂŒber 50 gestiegen war, standen die Aktien ein Jahr spĂ€ter in 91 aus 92 FĂ€llen höher!đ
Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Kapitalmarktthemen?
Suchen Sie UnterstĂŒtzung bei der Vermögensanlage?
Ich freue mich ĂŒber Ihre Nachricht!
Telefon 069 2731 584 72
Per E-Mail kontaktieren