🐪 Hump of the week: Fussball-WM, Wüste und Aktienmärkte?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh
- Stellt Euch vor, es ist WM und keiner geht hin…völlig unvorstellbar: In wenigen Minuten spielen WIR bei der WM und ich verspüre kaum Vorfreude…
- FIFA, der Ausrichter Katar, die Medien (und die Abwesenheit meines Lieblingsspielers Mats Hummels) haben zu dieser Situation allesamt beigetragen; deswegen gibt es heute auch keinen WM-Kommentar; naja, vielleicht nächste Woche, so eine WM dauert ja 4 Wochen 😉
- Also konzentrieren wir uns auf Aktienmarkt und Konjunktur, das ist ehe spannender 🤔
- Und in der Wüste passiert einiges: Katar hat diese Woche mit China einen langfristigen Gas-Liefervertrag geschlossen: 108 Millionen Tonne LNG-Gas gehen über 27 Jahre ins Reich der Mitte; möglich bzw. wahrscheinlich, dass Deutschland „in die Röhre“ schaut und das Weltklima sowieso 🙈
- Wüste 2: Der Klimagipfel COP27 in Ägypten ist zu Ende gegangen: Man kann die kleinen Erfolge loben oder das Fehlen großer Fortschritte bedauern: Gut ist, dass überhaupt miteinander über das Klima gesprochen wird, auch wenn echte Fortschritte ohne einen echten Willen ALLER großen CO2-Emittenten kaum realistisch erscheinen; das Klimaproblem ist zur wirtschaftlichen Verhandlungsmasse zwischen den individuellen Länderinteressen verkommen
- Und sonst? Einige gute Nachrichten gibt es zu vermelden:
- Das Konsumentenvertrauen in der Eurozone hat sich im Oktober/November stabilisiert, gleichzeitig hat sich auch das Vertrauen im verarbeitenden Gewerbe gefangen, sodass die Hoffnungen auf eine begrenzte Rezession (im 4. Quartal 2022 sowie 1. Quartal 2023) steigen; gleichzeitig fällt aber das zukünftige Konsumentenvertrauen in den USA: Der Arbeitsmarkt könnte sich abschwächen und die Inflation hoch bleiben; noch zeigen allerdings die US-Einzelhandelsunternehmen gute Gewinne in Q3
- Die regionalen Notenbankchefs in den USA übertreffen sich mit Einschätzungen zur weiteren Konjunktur- und Zinslage, für jede Meinung ist etwas dabei; aber: Die Stimmen für eine „vorsichtigere Gangart“ nehmen zu
- Goldman Sachs sieht die US-Kerninflation Ende 2023 unter 3%, Morgan Stanley die „Headline Inflation“ unter 2%; hoffen wir mal, dass dies nicht durch eine brutale Rezession erreicht wird, sondern nur durch…
- …einen fortgesetzten Rückgang der Rohstoff- und Energiepreise, wie wir das aktuell beobachten; allerdings kostet der halbe Liter Bier in Katar € 13,20, aber das ist ja volkswirtschaftlich nicht relevant
- Heute Abend werden die Protokolle der letzten Federal Reserve-Sitzung veröffentlicht: Möglicherweise ist die Anzahl der „Tauben“ gegenüber den „Falken“ angestiegen; wäre gut für den Aktienmarkt; zumindest sollte das Protokoll den Plan einer „größeren, geldpolitischen Flexibilität“ beinhalten; aktuell erwartet der Markt die kurzfristigen US-Zinsen in der Spitze bei 5,25%
👉 Fazit 1: Katar wird nicht Fussball-Weltmeister, bleibt aber als Lieferant fossiler Brennstoffe eine umworbene Braut 👍
👉 Fazit 2: Die Frühindikatoren in der Eurozone scheinen ihr Tief durchlaufen zu haben; Aktienmärkte sollten solche Hoffnung preisen und das tun sie gerade mit der Euro-Outperformance gegenüber den USA
👉 Fazit 3: US-Geldpolitiker signalisieren mehrheitlich Bereitschaft für eine vorsichtigere Geldpolitik mit geringeren Zinserhöhungen
👉 Fazit 4: Die Produzentenpreise fallen global, hier liegt die Hoffnung für inflations- und geldpolitische Entspannung begründet
👉 Fazit 5: Tipp: Wir gewinnen 2:1 gegen Japan – Mist, jetzt habe ich es doch getan 🙈😉
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