đȘ Hump of the week: Dollar rauf oder Dollar runter?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- In weniger als 14 Tagen hat der Euro rund 7% gegenĂŒber dem US-Dollar zugelegt und liegt mittlerweile mehr als 8 Cent ĂŒber dem Tief von Ende September; haben wir etwas verpasst?
- Langfristig orientiert sich ein WĂ€hrungspaar an der KaufkraftparitĂ€t; man kennt den sogenannten âBig-MĂ€c-Indexâ, aus dessen relativen Preis in zwei WĂ€hrungsrĂ€umen sich der AuĂenwert einer WĂ€hrung ermitteln lĂ€sst
- Nur: Studien zeigen, dass es bis zu 7 Jahren dauern kann, bis sich Kaufkraftabweichungen egalisieren đ
- Wichtiger ist da im Alltag des Kapitalmarktes die ZinsparitĂ€tentheorie, dh. die Entwicklung der Zinsdifferenz zwischen 2 WĂ€hrungen: Hier spricht vieles weiter fĂŒr den US-Dollar, denn kaum wahrscheinlich, dass Frau Lagarde die Zinsen stĂ€rker anheben wird als die US-Notenbank
- Warum dann die starke Euro-Aufwertung der letzten Tage?
- Seit Mitte 2021 fĂ€llt der Euro, von ĂŒber 1,20 $/⏠bis unter die ParitĂ€t; die Dollar-Aufwertung ist eine Konsenserwartung des Marktes geworden, die einer Korrektur bedurfte
- AuĂerdem zeigen die US-Produzentenpreise mit einem RĂŒckgang der Jahresanstiegsrate von 7,2% im Vormonat auf ânur nochâ 6,7%, dass möglicherweise das Hoch bei der Inflation bevorsteht; niedrigere Inflation bedeutet weniger Druck auf die Federal Reserve, die Zinsen weiter zu erhöhen
- GerĂŒchte ĂŒber eine konzertierte Aktion der Notenbanken (Ă€hnlich wie in den 1980er Jahren) zur EindĂ€mmung der DollarstĂ€rke haben ebenfalls ihre Wirkung nicht verfehlt đ
- Internationale KapitalflĂŒsse komplizieren die Geschichte: Die Japaner versuchen den Yen gegenĂŒber dem US-Dollar zu stĂŒtzen, gleichzeitig versuchen die Chinesen mittels einer Renminbi-Abwertung ihre AuĂenhandelsposition zu verbessern
đ Fazit 1: Der US-Dollar hat in den aktuellen Krisen seine Rolle als WeltleitwĂ€hrung bestĂ€tigt đ
đ Fazit 2: US-Inflationsdaten deuten auf die Chance niedriger Zinserhöhungen hin, gleichzeitig schwĂ€chelt der US-HĂ€usermarkt sowie konjunkturelle FrĂŒhindikatoren; dies schwĂ€cht die relative Position der USA
đ Fazit 3: Aber: Die Probleme in Europa bleiben gröĂer als in den USA, der Zinserhöhungsspielraum in der Eurozone ist begrenzt
đ Fazit 4: Das Korrekturpotenzial fĂŒr den US-Dollar bleibt ĂŒberschaubar; eine neue âEpocheâ ist (noch) nicht absehbar
đ Fazit 5: US-Dollar-Investments bleiben ein wichtiges Element einer globalen Anlagestrategie; denn: Diversifikation ist ALLES! Investoren im MSCI World mit rund 70% US-Dollar-Quote sollten hingegen ĂŒber Diversifikation und Risikomanagement nachdenken ⊠đ€
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