đȘ Hump of the week: Die hĂ€ssliche Inflation!? đ
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Gemeinhin lesen wir, die Inflation sei auf dem RĂŒckzug; zwar liegt aktuell die Inflation in Deutschland mit 3,7% (Dezember, im Jahresabstand) deutlich unter den 8,7% aus dem Februar, doch noch im November lag sie mit 3,2% deutlich niedriger đ
- Gestiegene Nahrungsmittelpreise, weiterhin hohe Energiekosten, höhere Abgaben/Steuern sowie Lohnerhöhungen haben den InflationsrĂŒckgang nicht nur gestoppt, sondern â zumindest kurzfristig â gedreht đ
- Dazu kommt das geopolitische Problem âRotes Meerâ: Die Angriffe der Huthi auf Frachtschiffe fĂŒhren dazu, dass Containerschiffe den Umweg um das Kap der Guten Hoffnung wĂ€hlen, ein Umweg von 5.500 Kilometer; dies fĂŒhrt zu Lieferkettenproblemen und höheren Kosten, wie wir es aus der Coronakrise bereits kennen
- Doch es sind nicht nur GĂŒter, die im Preis steigen; der Preisanstieg bei Dienstleistungen, insbesondere des tĂ€glichen Bedarfs, geht unvermindert weiter đ€
- Auch in den USA steigt die Inflation wieder an: Im Dezember mit 3,4%, dem ersten monatlichen Anstieg seit September
- Der Internationale WeltwĂ€hrungsfonds spricht in seinem neuesten âWorld Economic Outlookâ von zurĂŒckgehender Inflation und stabilem Wachstum fĂŒr 2024 und 2025, das den Pfad fĂŒr eine âweiche Konjunkturlandungâ eröffnet â ein Hoffnungsschimmer đ
- Die EZB steht vor einem Dilemma: Zwar hat die Eurozone mit den aktuellen Daten eine Rezession haarscharf vermieden, aber sowohl Lage als auch Zukunftsaussichten erscheinen wenig aussichtsreich; eine Zinssenkung, vermutlich schon im 2. Quartal, erscheint notwendig; die Probleme der Baubranche sind das sichtbarste Zeichen; doch das erschwert die Aufgabe der PreisstabilitĂ€t; die Zeit hilft vermutlich â ein Balance-Akt!
đ Fazit 1: Inflation frisst die Kaufkraft der Konsumenten und das in einer bereits rezessiven Konjunkturlage; âZweitrundeneffekteâ aufgrund von Lohnerhöhungen treiben die Inflationsspirale weiter đ
đ Fazit 2: Die EZB sollte auf Zeit spielen; die erste Zinssenkung so lange wie möglich herauszögern, ohne dabei die Konjunktur weiter absaufen zu lassen; um mit Helmut Schmidt zu sprechen: Lieber 5% Inflation als 5% Arbeitslosigkeit
đ Fazit 3: Die letzten Daten zum Verbrauchervertrauen in Deutschland deuten eher auf âAngstâ der Konsumenten hin; nachfrageseitig wird die Inflation kaum befeuert werden đ€
đ Fazit 4: Das Inflationsproblem ist noch nicht gelöst; statt eines RĂŒckgangs wie in 2023 geht die Erwartung fĂŒr 2024 in Richtung einer âstabilerenâ Inflationsrate um die 3%; dass muss nicht negativ sein; letztendlich treiben die Inflationserwartungen das Konsumverhalten und eine mögliche StabilitĂ€t hilft dem Konsum und damit auch â als ein Faktor â dem Aktienmarkt đ
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