đȘ Hump of the week: Das alte Bild: Sorgen und Hoffnungen zum Jahresende
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Ist nach dem erfolgreichen Oktober und November die Börsenerholung nun schon wieder vorbei?
- Wenn man dieser Tage den Prognosen groĂer InvestmenthĂ€user und Staranalysten lauscht, scheint die Skepsis fĂŒr 2023 zu ĂŒberwiegen: Ukraine-Krieg, China, Energieversorgung, Inflation, Klimadiskussion sorgen fĂŒr ein wenig erfreuliches Umfeld und entsprechend dĂŒstere Aktienmarktprognosen
- Aber: Der DAX hat seit Ende September rund 15% zugelegt, da sind die gut 3% Wertverlust im Dezember zu verkraften, vielleicht sogar eine gesunde Entwicklung
- Denn: Die Eurozone stabilisiert sich in Angesicht historisch einmaliger Fiskalpolitik; in diesem Umfeld verbessern sich die Konjunkturaussichten (Sentix); der IFO-Index zeigt verbesserte Unternehmensaussichten ĂŒber alle Branchen an
- Die Lohnentwicklung in der Eurozone bleibt bisher im Rahmen; Zweitrundeneffekte sind (noch) nicht absehbar und schafft Spielraum fĂŒr die EZB
- Die EZB hat sich mit dem letztwöchigen 0,5%-Zinsschritt Zeit gekauft; die nÀchste Sitzung ist am 2. Februar; auch wenn Bundesbank-Chef Nagel in alter Bundesbank-Tradition weitere Zinsschritte zur InflationsbekÀmpfung fordert, die Zeichen im EZB-Rat gehen in Richtung Moderation
- Dies sollte auch zu einer Stabilisierung beim Euro/US-Dollar-Wechselkurs fĂŒhren; die langfristigen, strategischen Sorgen um Europa bzw. die Eurozone bleiben uns allerdings erhalten
- Das Euroland-Konsumentenvertrauen zeigt sich ebenfalls erstaunlich stabil â trotz aller negativer Nachrichten
- Die US-Konjunktur wird in 2023 zum Lackmus-Test der Weltkonjunktur werden: Widersteht der US-Konsument den Preisanstiegen und der SchwĂ€che im Immobilienmarkt? Die gute Nachricht ist hier, dass eine âweiche Landungâ der US-Konjunktur wahrscheinlicher wird, nicht zuletzt aufgrund der sinkenden Inflation
- Die Federal Reserve hat die erwarteten 0,5% Zinserhöhung letzte Woche geliefert, ohne Euphorie hinsichtlich einer Zinspause zu produzieren; aktuell erwartet der Markt die Spitze der US-Kurzfristzinsen im FrĂŒhjahr um die 5%; hier ist die Unsicherheit noch groĂ, was zu kurzfristigen Verwerfungen fĂŒhren kann; gleichzeitig erwartet der Markt erste Zinssenkungen im Herbst; auch das kann sich noch Ă€ndern
- Die chinesische Konjunktur steht am Scheideweg: Die Null-Covid-Strategie wurde gelockert, die Folgen sind nicht absehbar; hier kann es noch schlimmer werden, bevor es besser wird (aber das kennen wir ja)
đ Fazit 1: Allen Crash-Propheten zum Trotz ist eine neue Finanzmarktkrise oder eine dramatische, lange Rezession in der westlichen Welt nicht absehbar
đ Fazit 2: Die globalen Anleger sind bereits vorsichtig und in weiten Teilen des Aktienmarktes unterinvestiert; das kann den Markt stĂŒtzen
đ Fazit 3: Die Marktstimmung ist weder euphorisch noch zuversichtlich; auch das stĂŒtzt
đ Fazit 4: Risiken verbleiben, die Konjunkturlage und auch die geopolitische Lage können sich jederzeit verschlechtern
đ Fazit 5: Ruhe bewahren, sich einer langfristigen Anlagestrategie besinnen und in MarktschwĂ€che Risiken aufbauen; welche Risiken das sind? Sprechen Sie uns an!
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