đŸȘ Hump of the week: Zur aktuellen Lage an den MĂ€rkten

Hump of the week: Zur aktuellen Lage an den MĂ€rkten

Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh

Was ist passiert? Was hat den Kurssturz ausgelöst?

  • Die US-Notenbank hat in ihrer letzten Sitzung (letzte Woche) die Zinsen NICHT gesenkt; das war auch nicht erwartet worden, danach hat den Markt die Angst erfasst, dass eine Zinssenkung im September bereits zu spĂ€t sei, um eine harte Landung der Konjunktur zu vermeiden. Dies hat insbesondere die zinssensitiveren Technologie-Aktien belastet
  • Japan: Aufgrund einer besseren Konjunkturentwicklung und steigender Löhne hat sich die japanische Notenbank von ihrer jahrzehntelangen Niedrigzinspolitik verabschiedet und die Zinsen angehoben. Auch hier zweifelt der Markt, ob Konjunktur bzw. Unternehmen diesen 180-Grad-Dreh der Geldpolitik verkraften können
  • Hinzu kommen die Sorgen um die Geopolitik: Nur besonnene Handlungen bzw. Diplomatie können eine Eskalation im Nahen Osten verhindern. Die MĂ€rkte befĂŒrchten hier einen FlĂ€chenbrand.

Wie reagieren die MĂ€rkte?

  • Die RentenmĂ€rkte spielen „Flucht in sichere HĂ€fen“. Die Rendite 10-jĂ€hriger US-Staatsanleihen fĂ€llt ĂŒber die letzte Woche von 4,2% auf aktuell 3,70%, 10-jĂ€hrige Bundesanleihen fallen auf 2,1%
  • Vermutlich aufgrund der geopolitischen Sorgen und der US-Verschuldungssituation kann der US-Dollar nicht profitieren und handelt gegenĂŒber dem Euro bei 1,09
  • Die US-MĂ€rkte fallen heute morgen zwischen 2,5% und 6%, auch die breiten europĂ€ischen Indizes verlieren rund 3%
  • Der Bitcoin verliert mehr als 10% aufgrund von Liquidationen in Asien
  • An der Spitze der Verluste steht der japanische Aktienmarkt, der bereits seit einigen Tagen unter Druck steht und heute rund 15% verliert. Der Nikkei hat ĂŒber die letzten 4 Wochen rund 28% seines Wertes verloren

Wie geht es weiter?

  • Die Lage bleibt kompliziert, geldpolitisch wie geopolitisch
  • Die US-Notenbank könnte noch vor der regulĂ€ren Sitzung in der zweiten September-HĂ€lfte die Zinsen „außerplanmĂ€ĂŸig“ senken; dies ist aber nur „das letzte Mittel“ und wĂŒrde die Reputation schĂ€digen. Dies wĂŒrde dann vom Markt als „Policy Error“, also als Fehler interpretiert, da man letzte Woche nichts gemacht hat; wahrscheinlicher sind daher „stĂŒtzende Worte“ der Fed-Governor
  • Der befĂŒrchtete Angriff des Irans auf Israel könnte die Flucht in sichere Anleihen (raus aus Aktien) weiter verstĂ€rken
  • Erfreulicheres kommt heute morgen aus China: Der Dienstleistungsindex ist dort mehr als erwartet gestiegen und bringt Hoffnung auf eine Erholung der Inlandsnachfrage

Stehen wir vor einer lÀngeren Baisse-Phase?

  • Nicht unbedingt, der SchlĂŒssel liegt (siehe oben) bei Geld- und Außenpolitik
  • Vertrauen schafft die Basis fĂŒr eine Erholung
  • GrundsĂ€tzlich gilt: Ruhe bewahren und an der langfristigen Strategie festhalten!
  • Allerdings: Der Schock sitzt tief und das Vertrauen ist ein scheues Reh!

 

Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Kapitalmarktthemen?

Suchen Sie UnterstĂŒtzung bei der Vermögensanlage?

Ich freue mich ĂŒber Ihre Nachricht!

Telefon 069 2731 584 72
Per E-Mail kontaktieren