đȘ Hump of the week: Stehen wir vor dem Abgrund oder sind wir schon einen Schritt weiter? đ€
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Der DAX handelt heute morgen ĂŒber 18.400 Punkten, auf Rekordniveau; dabei ist er nicht allein: US-Indizes und andere Euro-Aktien-Indizes tun es ihm gleich đ
- Gleichzeitig lernen wir, wie unattraktiv Deutschland fĂŒr auslĂ€ndische Investoren geworden ist: Mit ca. 22 Mrd. Euro investierten auslĂ€ndische Unternehmen so wenig wie seit 10 Jahren nicht mehr in Deutschland
- TĂ€gliche erreichen uns Nachrichten ĂŒber Stellenabbau in Deutschland, auch eine Folge des Kostendrucks aufgrund hoher LohnabschlĂŒsse und ĂŒbermĂ€Ăiger BĂŒrokratie
- Verbraucherstimmung in Deutschland: Das GFK-Konsumklima fĂŒr den April stieg um 1,4 auf minus 27,4; zwar die erwartete zweite Verbesserung in Folge, aber die Erholung kommt nur schleppend voran; den Konsumenten fehlt es an Planungssicherheit und Zukunftsoptimismus đ€
- Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben soeben ihre 2024er-BIP-Prognose auf nur noch 0,1% reduziert
- Broker berichten ĂŒber nachlassendes Kaufinteresse an den hiesigen AktienmĂ€rkten; aber: es gibt bisher keine groĂen Gewinnmitnahmen, auch Absicherungsoperationen an den TerminmĂ€rkten erfolgen angabegemÀà eher in moderatem Umfang; der groĂe MĂ€rz-Verfalltermin an den TerminmĂ€rkten liegt hinter uns, oft ist er eine ZĂ€sur fĂŒr einen Richtungswechsel an den MĂ€rkten; die AktienmarktvolatilitĂ€t fĂŒr lĂ€ngere Laufzeiten hat zugenommen, normalerweise ein Risikoindikator
Fazit 1: HĂ€ufig erhalte ich folgende Frage: Warum steigen die Aktien aktuell trotz all dieser negativen Faktoren? Die Antwort ist vielschichtig, die wichtigste ist aber: Die MĂ€rkte vertrauen den groĂen Notenbanken, Federal Reserve und EZB, dass sie sowohl die Inflation weiter runterbringen als auch das Wachstum im Blick haben; letztendlich ist das aktuelle Aktienmarktniveau ein groĂer Vertrauensbeweis, dass die Notenbanken einen guten Job machen! đ
Fazit 2: Oft hören wir, dass âdie Risiken zunehmenâ; nach meiner EinschĂ€tzung ist das so nicht korrekt; es gibt zwar Risiken und diese sind sicher nicht vernachlĂ€ssigbar; aber sie nehmen nicht unbedingt zu; die MĂ€rkte schauen nach vorne, die Leitzinsen werden in diesem Jahr sinken, nicht steigen und nach einer konjunkturellen Talsohle geht es auch wieder aufwĂ€rts; die US-Konjunktur zeigt sich weiter resistent, Asien (selbst China) zeigt mehr als ein zartes HoffnungspflĂ€nzchen đ
Fazit 3: Niemand weiĂ, wie lange die Aktien noch steigen werden; je mehr Unkenrufe es gibt, desto lĂ€nger wird dies der Fall sein; wichtig ist es, die Nerven nicht zu verlieren und einer definierten langfristigen Strategie festzuhalten; AufwĂ€rtsbewegungen wie diese enden oft durch negative Ăberraschungen bei der Geldpolitik oder durch sogenannte âschwarze SchwĂ€neâ; das eine ist aktuell weniger wahrscheinlich, dass andere kaum prognostizierbar; dazu empfehle ich auch den gestrigen Kommentar meines GF-Kollegen Markus van de Weyer zum Krypto-Markt auf LinkedIn, dessen Schlussfolgerungen durchaus auch fĂŒr andere Anlageklassen gelten
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