đȘ Hump of the week: Schon wieder CDO? Oder etwa CDS? đ€
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Das Börsenumfeld bleibt stĂŒrmisch; nach dem Ende der Silicon Valley Bank, etc. bzw. der Credit Suisse ist der Markt weiter von GerĂŒchten getrieben
- Aber vergangenen Freitag „erwischte“ es die Deutsche Bank; Absicherungskosten fĂŒr Anleihen verteuerten sich erheblich, die VersicherungsprĂ€mien stiegen in der Spitze um mehrere Prozent đ€
- MĂŒssen wir uns Sorgen um Deutschlands gröĂte Bank machen? Bisher gibt es dafĂŒr keine Anzeichen; zwar haben Analysten Finanzierungen von Gewerbeimmobilien von ⏠33 Mrd ausgemacht, wovon rund die HĂ€lfte aus den USA stammen …đ
- … aber das ist erstmal nichts Ungewöhnliches: Banken vergeben Kredite … entscheidend ist dabei, wie sie ihre Risiken managen; es existieren verschiedene Wege, Risiken zu begrenzen: Kreditrisiken können verkauft, abgesichert oder diversifiziert werden
- Genau das ist bei der Silicon Valley Bank schief gegangen: Hier wurden die Risiken nicht abgesichert und daran ist die Bank letztendlich untergegangenđ
- ZurĂŒck zu den Absicherungskosten der Deutschen Bank: Diese sogenannten Credit-Default-Swaps (CDS) dienen im Normalfall der Absicherung: Ich halte eine Anleihe und sichere mein Kreditrisiko ĂŒber CDS ab
- Da es sich bei einem CDS um ein Derivat handelt, können Marktteilnehmer damit auch spekulieren (auch ohne die Anleihen zu halten); wenn dies in extremem Ausmaà erfolgt, kann es zu Bewegungen wie am Freitag kommen
- Dies Àhnelt einem Leerverkauf bei Aktien; ich verkaufe etwas, was ich gar nicht besitze
- LeerverkÀufe sind grundsÀtzlich nichts Schlechtes, denn durch LeerverkÀufe lÀsst sich die LiquiditÀt am Markt steigern; wie das funktioniert? Schicken Sie mir eine Nachricht!
- Wichtig ist aber, dass solche LeerverkĂ€ufe im gesetzlich zulĂ€ssigen Rahmen erfolgen; wie man hört, untersucht die Wertpapieraufsicht die Transaktionen in den CDS der Deutschen Bank vom Freitag …
- Apropos CDO: Dies waren in der Finanzmarktkrise von 2008 strukturierte Produkte, die Immobilienrisiken verbrieft haben; auf solche CDO sind teilweise Derivate emittiert worden, die die Probleme vervielfacht haben; auch wenn der US-Immobilienmarkt aktuell durchaus Risiken zeigt, ist die Situation mit 2008 nicht vergleichbar
đ Fazit 1: GerĂŒchte und Spekulationen können zu Preisverwerfungen wie am letzten Freitag bei den CDS der Deutschen Bank fĂŒhren
đ Fazit 2: Derivate sind grundsĂ€tzlich kein âTeufelszeugâ, können Marktstrukturen verbessern und ein effizientes Risikomanagement ermöglichen
đ Fazit 3: Entscheidend sind nicht die Instrumente selbst, sondern wie ein Marktteilnehmer diese im Risikomanagement einsetzt
đ Fazit 4: Es ist Aufgabe des Regulators, die Risiken von Banken zu prĂŒfen; wie zu lesen ist, hat die US-amerikanische Aufsicht die Silicon Valley Bank seit Anfang 2021 im Blick gehabt … na denn
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