đȘ Hump of the week: Psychologie und Schmerzen
Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh
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Was treibt die Märkte? Was ist wichtig, um eine strategische Meinung zur Asset Allokation zu erarbeiten?
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Zunächst ist der Anlagehorizont zu definieren: Ein „Day-Trading“ kommt als Vermögensverwalter nicht in Frage: Die Erfolgsaussichten in effizienten Märkten sind zu gering (Handelskosten); Anlagehorizonte werden mit Kunden auf mehrere Jahre definiert, um Zyklen korrekt zu erfassen; bei der Umsetzung in der Vermögensverwaltung geht es hingegen um Zeiträume von wenigen Wochen bis zu mehreren Quartalen.
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Bei der Festlegung der Asset Allokation gehen zahlreiche Faktoren in die Analyse ein: Volkswirtschaftliche Entwicklungen von Ländern; Ertrags- und Umsatzprognosen von Unternehmen, weniger absolut, sondern relativ zu den Markterwartungen und insbesondere die Geldpolitik in großen Währungsräumen; schließlich ist die Liquiditätsversorgung der Notenbanken der Treibstoff für Wirtschaft und Börse
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Ein wichtiger Faktor ist die Markttechnik bzw. die Marktpsychologie: Diese wird anhand von Indikatoren beurteilt: Markttiefe, d.h. wieviel Aktien eines Index nehmen an einer Bewegung teil, Investorenpositionierung, Markt- bzw. Charttechnik, Sentiment, Trend- und Momentumanalyse, etc.👍
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Eine Frage stellt sich ein Vermögensverwalter täglich: Was ist aktuell der „Pain Trade“? Hier wird die Positionierung am Markt gesucht, die einem Großteil der Anleger „Schmerzen“ beschert, da man gegensätzlich positioniert ist
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Besonders interessant sind Umfragen, die den Investitionsgrad von Marktteilnehmern, z.B. am Aktienmarkt, abbildet; dies lässt sich relativ zur Historie bzw. hinsichtlich eines Trends analysieren
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Wichtig sind auch Analysen wie die des Behaviour-Finance-Spezialisten Sentix, der Anlegereinschätzungen zu Anlageklassen einmal kurzfristig (1 Monat) als Sentiment erfasst und gleichzeitig mittelfristig (6 Monate) als Wertwahrnehmung; aufgrund jahrelanger Analysen wird aus Mustern der Vergangenheit eine Prognose abgegeben, da sich das (psychologische) Verhalten wiederholen könnte
Fazit 1: Der „Pain Trade“ aktuell ist definitiv ein weiter steigender Aktienmarkt, trotz aller Risiken; die Aktienquoten sind weiterhin begrenzt, Hedgefonds „spielen die Short-Seite“, Crash-Gurus haben Hochkonjunktur
Fazit 2: Mit der Eskalation in Nahost ist bei Sentix die Aktienstimmung deutlich gefallen (Angst!), sodass ein konträrer Kauf im Aktienmarkt Sinn machen könnte, zumal das mittelfristige Vertrauen (Wertwahrnehmung) steigt👍
Fazit 3: Die Tatsache, dass der Markt die Rücknahme der Zinssenkungen bisher relativ gut verkraftet, deutet auf eine inhärente Stärke des Marktes hin 😎; zur aktuellen Lage empfehle ich den Kommentar meines GF-Kollegen Markus van de Weyer: Zum Lesen hier klicken
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