đȘ Hump of the week: Freude schöner Götterfunken? đ€
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Zum aktuellen Zeitpunkt liegt der DAX (fĂŒr 2023) mit einem Anstieg von 13,9% deutlich vor dem US-Index S&P 500 mit 8,0%, jeweils in lokaler WĂ€hrung; in Euro sieht die Rechnung noch deutlicher ausâŠÂ đ€
- Alles super in der Eurozone, wÀhrend die USA in die Rezession laufen?
- So einfach ist die Rechnung leider nicht, wie gestern der ZEW-FrĂŒhindikator gezeigt hat: Die Konjunkturerwartungen gehen hierzulande deutlich nach unten, die OrderbĂŒcher werden kleiner; eine US-Rezession wird auch bei uns nicht spurlos verbleiben đ
- Die EZB erhöht die Zinsen vermutlich noch einmal, gleichzeitig ist die Geldmengenentwicklung negativ, d.h. sie wirkt kontraktiv, sodass sich die Finanzierungsbedingungen fĂŒr die Wirtschaftssubjekte weiter deutlich komplizieren –> Normalerweise ein Warnsignal fĂŒr eine anstehende Rezession!
- Das Zinssenkungspotenzial in der Eurozone ist erheblich niedriger als in den USA; 10-jĂ€hrige Bundesanleihen rentieren wieder ĂŒber 2,5%…
- Die Februar-Industrieproduktionsdaten der Eurozone zeigten eine Erholung; eine Fortsetzung bleibt aufgrund der letzten Auftragsdaten fraglich
- Das Inflationsthema bleibt uns erhalten, trotz leichter Fortschritte: MĂ€rz-Kerninflation in der Eurozone erreicht ein Allzeithoch von 5,7%
- Warum steigen die Aktien dann trotzdem bzw. bleiben fest?
đ Fazit 1: Der Aktienmarkt ist auf fallende Kurse positioniert! Eine Bank-of-America-Studie zeigt die gröĂten Aktienuntergewichtungen von US-Investoren seit 2009; auch die Hedge-Fund-Industrie ist auf fallende MĂ€rkte positioniert
đ Fazit 2: Die Unternehmensergebnisse (fĂŒr das 1. Quartal) bleiben solide; es gibt zwar ein paar EnttĂ€uschungen (z.B. Goldman Sachs), aber im GroĂen und Ganzen sind die Zahlen bisher kein âgame-changerâ; der Tenor lautet: âbesser als befĂŒrchtetâ
đ Fazit 3: Die Probleme Europas bzw. der Eurozone sind nicht gelöst und reichen vom Ukraine-Krieg mit seiner politisch-wirtschaftlichen Problematik bis hin zur BrĂŒsseler BĂŒrokratie mit stĂ€ndig neuen Regulierungen; die Amerikaner schaffen industriepolitische Fakten (âInflation Reduction Actâ) , wĂ€hrend wir hier weiter analysieren und diskutieren; Europa bleibt eine Baustelle đ
đ Fazit 4: Es gibt nicht die eine Antwort auf die Frage, warum europĂ€ische Aktien soviel besser als US-Aktien gelaufen sind; eine Fortsetzung dieses Trends erscheint allerdings fraglich, zumal der wieder stĂ€rkere Euro-Wechselkurs auch nicht gerade hilft; ich bleibe bei meiner Erwartung: Ăber die Sommermonate mĂŒssen die Konjunkturprobleme âabgearbeitetâ werden, danach werden die AktienmĂ€rkte wieder stĂ€rker in die Zukunft schauen und Zinshoffnungen spielen können
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