đȘ Hump of the week: Ein Super-Jahr am Aktienmarkt ⊠oder doch ein Crash?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Einen erfolgreichen Börsenstart haben wir hinter uns, zumindest in Europa, wo der DAX bereits rund +6,5% zeigt, wÀhrend der US-Leitindex S&P 500 nur bei +2,3% liegt
- Warum liegen wir hierzulande besser? Die Amerikaner lassen weniger Hoffnung auf geldpolitische Erleichterungen zu; gleichzeitig haben schwÀchere Unternehmensergebnisse in den USA belastet
- So warnt die US-Notenbank, ihre Entschlossenheit in der InflationsbekĂ€mpfung nicht zu unterschĂ€tzen; aber: Einige Fed-Gouverneure wĂŒnschen sich ein langsameres Tempo bei den Zinserhöhungen
- Morgen kommen US-Inflationsdaten: ein Wert unter der durchschnittlichen Erwartung von 6,7% wÀre positiv
- Der Markt ist gerade in positiver Grundstimmung: Die Tatsache, dass Fed-Chef Powell gestern in Schweden ânichts negativesâ gesagt hat, wird positiv interpretiert
- Im Ergebnis: Die US-(Geldmarkt-)Zinsen werden weiter steigen, vermutlich bis oder ĂŒber 5%; das Tempo wird aber verlangsamt -> Good news! Letztendlich wird die Fed die Zinsen solange erhöhen, bis die SchwĂ€che am Arbeitsmarkt ankommt; Zinssenkungen sind fĂŒr 2023 aktuell jedenfalls nicht absehbar
- Allerdings muss man die Frage stellen, ob eine von den NotenbĂ€nkern in Aussicht gestellte RĂŒckkehr zu 2% Inflation in diesem Zyklus ĂŒberhaupt realistisch ist; gerade in der Eurozone ist die geldpolitische Motivation, restriktiv vorzugehen weniger mehrheitsfĂ€hig als in den USA
- Die aktuellen US-Konjunkturdaten rechtfertigen auch keinen Zinsstop: FĂŒr Q4 2022 wird ein BIP-Wachstum von 4,1% erwartet (Prognose Atlanta Fed); gleichzeitig fallen die Preiskomponenten der Einkaufsmanagerindizes
- Am Freitag startet die US-Berichtssaison fĂŒr die Q4-Unternehmensergebnisse
- Auch in der Eurozone haben Daten ĂŒberrascht: Dt. Industrieproduktion und Euroland-Einkaufsmanagerindizes kamen oberhalb der Erwartungen, was Hoffnungen auf ein Vermeiden einer Rezession zulĂ€sst (Goldman erhöht mit +0,6% seine Wachstumsprognose fĂŒr die Eurozone in 2023)
- EZBâs Centeno: Wir nĂ€hern uns dem Ende des Zinserhöhungsprozesses!
đ Fazit 1: Die aktuellen Konjunkturdaten in den USA und der Eurozone sind ermutigend, RezessionsbefĂŒrchtungen sinken, gleichzeitig gehen die Preise zurĂŒck bzw. der Anstieg verlangsamt sich
đ Fazit 2: Die Notenbanken (EZB und Fed) werden vorsichtig sein â niemand möchte einen Fehler machen und eine harte Rezession verursachen
đ Fazit 3: Nach dem Anstieg zu Jahresbeginn wird die Luft fĂŒr Aktien nun etwas dĂŒnner â mit GlĂŒck werden die US-Börsen ĂŒbernehmen und den RĂŒckstand gegen ĂŒber Europa egalisieren â bevor Gewinnmitnahmen einsetzen
đ Fazit 4: Den Crash-Propheten zum Trotz: Das Jahr lĂ€uft gut an und trotz Risiken bestehen in der Geldpolitik weiter gute ChancenâŠund irgendwann wird es auch im Ukraine-Krieg Hoffnung auf einen Frieden geben!
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