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Hump of the week: Die Fed und der Zeitplan

Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

  • Die USA haben den größten Kapitalmarkt der Welt, die Weltleitwährung und den wichtigsten Taktgeber der globalen Geldpolitik: Die Federal Reserve Bank (kurz: Fed)
  • Heute Abend wird die US-Notenbank ihre nächste Zinsentscheidung bekanntgeben: Erwartet wird kein Zinsschritt, sondern eine Zinspause, begleitet von einer Kommunikation, die einen weiteren, möglicherweise finalen Zinsschritt auf der folgenden Sitzung am 1.11. offen lässt
  • Für die Sitzung am 1.11. erwartet der Markt momentan nur zu 1/3 eine weitere Zinserhöhung; signifikante Chancen auf Zinssenkungen werden erst ab Mai 2024 eingepreist; dies ist keine Überraschung, denn die Konjunktur brummt weiter 🤔
  • Inflationsdruck ist ebenfalls vorhanden: Nahrungsmittel und Dienstleistungen erhöhen die Produzentenpreise; der Markt wird weiter mit der Gefahr hoher Preise leben müssen; zumal sich der Ölpreis seit Wochen nach oben bewegt und an der 100$-Marke kratzt; gleichzeitig erhöhen die Amerikaner ihre strategischen Ölreserven: Kein Zeichen für eine Preisrückgangserwartung! 🙈
  • Der Wohnungsbausektor in den USA zieht ebenfalls, trotz hoher Zinsen; 10-jährige US-Staatsanleihen rentieren bei 4,36%, dem höchsten Niveau seit 2007; 30-jähriges Baugeld liegt dort bei 7,5%
  • Ein Problem liegt darin, dass die Kapitalmarktzinsen weiter steigen, obwohl die Aussicht auf eine Erleichterung seitens der Geldpolitik besteht; warum ist das so? Nun, das Verschuldungsniveau der USA nimmt dramatisch zu, während die bisherigen „Hauptkreditgeber“ China und Japan – aus unterschiedlichen Gründen – ihre Bestände an US-Staatsanleihen reduzieren 🙈
  • Gleichzeitig finden in den USA Arbeitskämpfe mit zweistelligen Lohnforderungen statt, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr beobachten konnten; im August entfielen durch Streiks dort 4,1 Millionen Arbeitstage!

👉 Fazit 1: Fed und EZB werden – wenn überhaupt – sehr vorsichtig mit weiteren Zinserhöhungen operieren und datenabhängig entscheiden

👉 Fazit 2: Die Aktienmärkte werden über die nächsten Wochen, zumindest bis zur Fed-Sitzung am 1.11., vielleicht aber sogar bis zur Sitzung am 13.12. mit erhöhter Unsicherheit leben müssen; erst danach könnte sich eine neue, möglicherweise positive Richtung ergeben

👉 Fazit 3: Die Deutsche Bank hat kürzlich in einem Research-Paper prognostiziert, dass die Zeit der „Superzyklen“ am Aktienmarkt vorbei ist und wir künftig öfter mit Rezessionen rechnen müssen; das stimmt, was die Volatilität der Konjunkturzyklen angeht; für den Aktienmarkt muss das nicht zwingend negativ sein, da die Aktienmarktentwicklung von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängt, wie Alternativanlagen, Buyback-Dynamik, Geldpolitik, Geopolitik, Entwicklung neuer Produkte und Märkte…

👉 Fazit 4: Aktuell ist der Rentenmarkt der „größte Gegner des Aktienmarktes“; es gibt wieder Zinsen: Von 4-5% in kurzen Laufzeiten in € und $ bis hin zu 7-8% in den aufstrebenden Volkswirtschaften oder im US-High-Yield-Markt, bei täglicher Liquidität; Aktien sind nicht mehr alternativlos, aber weiterhin das Instrument, um von überdurchschnittlichen globalen Wachstumsmärkten zu profitieren

 

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