Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 21.06.2025

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends

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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Durch den Feiertag in vielen Ländern war diese Handelswoche verkürzt, und dieser Effekt ist auch in den Daten erkennbar.

Die Bitcoin ETF verzeichneten in dieser Woche einen durchweg positiven Handel. In Summe flossen 1,02 Mrd. USD in die ETF, nach 1,37 Mrd. USD Zufluss in der Vorwoche. Der Handel verlief in dieser Woche in geordneten Bahnen, mit deutlich reduzierten Aktivitäten am Freitag, der als „Brückentag“ genutzt wurde. Alle 4 Handelstage zeigten Zuflüsse.

Eine durchwachsene Woche erlebten die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von knapp 41 Mio. USD, nach einem Zufluss von 528 Mio. USD in der Vorwoche. Im direkten Vergleich mit den Flows bei den Bitcoin ETF befand sich Ethereum in den letzten Wochen im Fokus, musste diese Stellung diese Woche aber eindeutig an Bitcoin zurückgeben. Am Freitag zeigten sich leicht negative Flows bei den ETF, in den letzten sechs Wochen ergaben sich nur an 2 Handelstagen überhaupt Abflüsse.

Wie bewegte sich der Kryptomarkt in den letzten Handelstagen?

Der Kryptomarkt konsolidierte in dieser Woche in einer engen Spanne und zeigte sich eher abwartend. Bitcoin hielt sich erneut oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 100.000 USD, trotz fortwährend negativer Nachrichten aufgrund des weiter eskalierenden Krieges zwischen Israel und dem Iran. Ethereum und viele Altcoins zeigten hingegen eine leichte Schwäche, die aber letztendlich auch der durch den Feiertag fehlenden Liquidität geschuldet sein dürfte. Die Entscheidungen der US-Notenbank und geopolitische Entwicklungen sorgten nicht nur im Kryptomarkt für eine gewisse Zurückhaltung bei den Investoren. Die Federal Reserve pausierte am Mittwoch wie erwartet und beließ den Leitzins unverändert, einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie später. Fed-Chef Jerome Powell betonte zwar anhaltende Inflationsrisiken, doch insgesamt signalisiert die Zinspause eine vorsichtigere Geldpolitik in Anbetracht einer sich abkühlenden Konjunktur.

Für Aufsehen sorgte erneut US-Präsident Donald Trump mit öffentlichen Kommentaren zur Geldpolitik. Noch vor der Zinsentscheidung attackierte Trump Fed-Chef Powell scharf und beklagte, dieser senke die Zinsen nicht schnell genug. Trump ging sogar so weit zu scherzen, er könne sich selbst zum Notenbankchef ernennen, da er es „viel besser machen“ würde als die aktuellen Verantwortlichen. Diese ungewöhnliche Konfrontation zwischen Weißem Haus und Zentralbank führte zu Verunsicherung an den Märkten. Zeitgleich verschärften sich die Spannungen im Nahen Osten weiter: Im Konflikt zwischen Israel und Iran drohte Trump mit möglichen US-Militärschlägen gegen Teheran. Als Reaktion auf die geopolitischen Risiken war an den Börsen ein „Flight to Safety“ zu beobachten – viele Anleger schichteten von Aktien und Altcoins in sicherere Häfen um. So verzeichneten beispielsweise US-Spot-Bitcoin-ETFs in dieser Woche solide Zuflüsse, während die Ethereum ETF erstmals wieder auf der Stelle traten.

Aus unserer Sicht ändern diese politischen Störfeuer jedoch nichts an den positiven langfristigen Aussichten: Die fundamentalen Trends wie die zunehmende Krypto-Adoption und regulatorische Klarheit bleiben intakt, auch wenn kurzfristig die Stimmung zeitweise schwankt.

Mit dem israelischen Präventivschlag auf iranische Militär- und Nukleareinrichtungen in der letzten Woche hat sich eine Eskalation in Gang gesetzt, die die Schlagzeilen in dieser Woche dominiert hat. Viele Verhandlungen auf politischer Ebene zeigten noch nicht den gewünschten positiven Erfolg, und der Druck der USA, aktiv in diesen Krieg einzugreifen, wird sukzessive erhöht. In diesem Umfeld ist auch weiterhin mit Nervosität und erratischen Schwankungen zu rechnen, die nicht nur den Kryptomarkt temporär belasten könnten. Insbesondere die Drohung des Iran, die Straße von Hormus unpassierbar zu machen, könnte für einen erheblichen Schock an den Ölmärkten sorgen, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Konjunktur und Kapitalmärkte. Die fortlaufenden Gespräche auf vielen Ebenen mit unterschiedlichen Partnern, in die mittlerweile auch viele europäische Länder eingebunden sind, unterstreichen das Interesse an einer politischen Lösung.

Was ist der aktuelle Wasserstand bei den Verhandlungen über die Zölle?

Die Diskussionen um Zölle und Handelsbarrieren bestimmen seit Monaten das Marktgeschehen. In der vergangenen Woche gab es erneut wichtige Entwicklungen in diesem Dauerthema. Im Zentrum stehen dabei die Vereinigten Staaten, die Volksrepublik China und Europa – die drei größten Wirtschaftsräume. Ursprünglich von den USA gegen den „Rest der Welt“ initiiert, zieht der Zollstreit mittlerweile weite Kreise und betrifft auch Verbündete.  Zugleich sorgt die jüngste Sitzung der US-Notenbank (Fed) für Gesprächsstoff: Die Fed belässt die Zinsen unverändert, was im Kontext der Zollrisiken kontrovers diskutiert wird. Im Folgenden ein Überblick über den aktuellen Stand der Zollverhandlungen und ihre wirtschaftlichen Implikationen.

USA und China: Annäherung mit offenem Ausgang

Zwischen den USA und China zeichnet sich eine Entspannung ab. Nach zähen Verhandlungen in London am 10. Juni wurde ein Rahmenabkommen erzielt, das allerdings noch von US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi final gebilligt werden muss. Dieses Abkommen soll den Handelskonflikt entschärfen und den gegenseitigen Zugang zu wichtigen Gütern – etwa Halbleitern – sicherstellen. Dennoch bleiben heikle Punkte bisher ungelöst. Insbesondere Chinas Exportkontrollen für Seltene Erden standen in London zur Debatte und wurden vorerst ausgeklammert. Washington drängt hier auf verlässliche Lieferzusagen, da Peking bei diesen kritischen Rohstoffen einen Trumpf in der Hand hält.

Die Märkte spekulieren nun, ob die jüngste Annäherung tatsächlich in einen dauerhaften Handelsfrieden mündet. Zwar wird die Aussicht auf ein Abkommen grundsätzlich positiv bewertet, doch bis zur Unterschrift bleibt Unsicherheit. Einige Experten warnen, dass die aggressive US-Zollpolitik längerfristig eine Fragmentierung der globalen Märkte bewirken könnte. Die kommenden Wochen – insbesondere die Zeit bis Juli – gelten als entscheidend, ob Washington seine Ziele erreichen kann, ohne die internationalen Beziehungen weiter zu belasten.

USA und EU: Verhärtete Fronten vor Frist im Juli

Im Verhältnis zwischen den USA und Europa ist die Lage angespannt. Auf dem G7-Gipfel in Kanada, der als Bühne für Verhandlungen diente, kam es zu keinem Durchbruch. US-Präsident Trump brach die Gespräche mit der EU sogar vorzeitig ab (der Krieg im Nahen Osten dürfte ausschlaggebend gewesen sein) und drohte demonstrativ, zum 9. Juli massive Strafzölle einzuführen. Konkret steht ein Zollsatz von 50 % auf breite EU-Importe im Raum, sollte bis zu diesem Stichtag keine Einigung erzielt werden. Die EU zeigt sich weiterhin brüskiert, und die Fronten haben sich verhärtet. Beide Seiten bereiten bereits Gegenzölle vor, um im Ernstfall antworten zu können. So erwägt Brüssel Aufschläge auf typische US-Produkte wie Whiskey und Sojabohnen, falls Washington Ernst macht.

Diese Drohkulisse sorgt für erhebliche Verunsicherung in Wirtschaft und Politik. Beobachter spekulieren, ob Trumps Ultimatum reine Verhandlungstaktik ist, um letzte Zugeständnisse zu erzwingen, oder ob tatsächlich ein neuer transatlantischer Handelskrieg droht. Immerhin hatte Trump die Einführung der 50 %-Zölle ursprünglich schon zum 1. Juni ins Spiel gebracht, dann aber die Frist auf Juli verlängert – ein Hinweis, dass in Washington durchaus noch Interesse an einer Verhandlungslösung besteht. Auch aus Europa kommen gemischte Signale: Während man offiziell betont, einen fairen Deal anzustreben, wurde zugleich demonstrativ Härte gezeigt. Dies unterstreicht, dass Brüssel bereit ist, hart zu reagieren, sollte Washington seine Drohung wahrmachen.

Ein Lichtblick inmitten der globalen Streitigkeiten ist Großbritannien: Als einziges Land hat es seit Trumps „Liberation Day“ (dem Auftakt der neuen Zolloffensive) ein Handelsabkommen mit den USA abgeschlossen . Dieses Abkommen  wird von Beobachtern bereits als mögliches Modell für Vereinbarungen mit anderen Verbündeten gesehen. Für die EU jedoch, die für alle Mitgliedsländer als Ganzes verhandelt, kommt ein separater Deal derzeit nicht infrage, sodass der 9. Juli weiterhin als kritisches Datum über den Märkten schwebt.

China setzt auf Seltene Erden als Druckmittel

China nutzt unterdessen seine dominierende Stellung bei Seltenen Erden gezielt als Hebel in den Verhandlungen. Bereits Anfang April – als Reaktion auf Washingtons Zolloffensive – hatte Peking den Export mehrerer strategischer Metalle und Magnete unter strikte Ausfuhrkontrollen gestellt. Sieben wichtige Seltene-Erden-Elemente dürfen seitdem nur noch mit behördlicher Lizenz ausgeführt werden. Für Abnehmer bedeutet dies aufwendige Antragsverfahren und Verzögerungen. Die Auswirkungen in Europa sind erheblich: Da die EU nahezu 100 % ihrer Seltene-Erden-Bedarf aus China bezieht, führten die Kontrollen bereits zu Engpässen. Einige europäische Unternehmen – etwa in der Auto- und Maschinenbauindustrie – warnen vor Produktionsstopps und einer möglichen „Metallkrise“, sollte China diese Beschränkungen aufrechterhalten. Der Industrieverband BDI spricht von einer alarmierenden Lage und zieht Parallelen zur Gaskrise 2022.

Offenbar will Peking ein deutliches Signal senden. Europäische Diplomaten werten die chinesischen Exporthürden nicht als bloßen Kollateralschaden im US-chinesischen Konflikt, sondern als bewusste Warnung an Europa. Die Botschaft lautet sinngemäß: Wenn der Westen China bei Hochtechnologie den Zugang erschwert, wird China im Gegenzug den Zugang zu kritischen Rohstoffen drosseln – mit spürbaren Folgen. Ein europäischer Handelsbeauftragter sprach von der „extremsten wirtschaftlichen Nötigung“, die er je von China erlebt habe. Peking zeige damit, so heißt es, dass es bereit ist, Schmerzen zuzufügen, um seine Interessen zu verteidigen.

Gleichzeitig versucht China, einen Keil zwischen die USA und deren Verbündete zu treiben. So hat Handelsminister Wang Wentao der EU signalisiert, man sei bereit, für europäische Firmen einen „grünen Kanal“ einzurichten, um Exportlizenzen für Seltene Erden schneller zu erteilen. Bei einem Treffen mit EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič betonte Wang, man nehme die Sorgen der Europäer sehr ernst. Allerdings knüpfte er dies an eine Bedingung: Europa solle im Gegenzug den Handel mit High-Tech-Gütern nach China erleichtern. Mit anderen Worten: Peking bietet Europa eine Entschärfung der Rohstoffknappheit an, um seine eigene Verhandlungsposition gegenüber dem Westen zu stärken. Diese Strategie zeigt die verzwickte Lage: Der Zollstreit ist längst mehr als ein bilaterales US-China-Duell – er ist zu einem globalen Machtpoker um Lieferketten geworden, in dem China seine Rohstoffkarte auszuspielen versucht – und mit dieser eventuell ein As im Ärmel hat.

Fed-Sitzung: Geldpolitik im Spannungsfeld der Zölle

Die anhaltenden Handelskonflikte stellen auch die Geldpolitik vor ein Dilemma. Bei ihrer Sitzung am Mittwoch hat die US-Notenbank Fed den Leitzins erneut unverändert gelassen (Band 4,25–4,50 %) – das vierte Mal in Folge ohne Zinssenkung, trotz lauter Forderungen aus dem Weißen Haus. Präsident Trump übte im Vorfeld massiv Druck auf die Fed aus und scheute dabei keine harten Worte: Nur Stunden vor dem Zinsentscheid bezeichnete er Fed-Chef Jerome Powell als „dummen Menschen“, weil dieser die Zinsen nicht sofort senken wolle. Die Fed-Führung um Powell hielt jedoch an ihrem Kurs fest – auch um ihre Unabhängigkeit zu unterstreichen. Mehr zu dem Streit finden Sie hier.

Ökonomisch steckt die Fed in einer Zwickmühle: Auf der einen Seite könnten höhere Zölle die Inflation anheizen, da Importwaren teurer werden. Tatsächlich erwarten Regierungsexperten, dass allein der neue 10 %-Basistarif der USA die Verbraucherpreise um 3–5 % steigen lassen könnte . Auf der anderen Seite belasten die Handelskonflikte die Konjunktur, weil Exporte zurückgehen und Lieferketten gestört werden. Die Fed sieht bereits Anzeichen einer Abkühlung der US-Wirtschaft. So ist die Industrieproduktion rückläufig und das Handelsdefizit im zweiten Quartal auf nahezu 200 Mrd. USD gestiegen, was das Wachstum bremst. Vor diesem Hintergrund wägt die Zentralbank sorgfältig ab: Frühzeitig die Zinsen zu senken, könnte zwar die Konjunktur stützen, birgt aber das Risiko, bei zollbedingtem Preisdruck die Preisstabilität zu gefährden. Umgekehrt würde striktes Stillhalten bei restriktiver Geldpolitik die Wirtschaft bei anhaltenden Handelsstreitigkeiten weiter abwürgen.

Bislang blieb der befürchtete Tarif-Schub bei der Inflation geringer als angenommen. Die Teuerungsrate lag im Mai mit 2,4 % unter den Erwartungen und zeigte noch nicht die prognostizierten Effekte der jüngsten Zollrunde. Dieser Umstand untergräbt etwas die bisherige Argumentation der Fed, wonach aus Vorsicht vor Inflation nicht gelockert werde. Gleichzeitig hat die Fed aber ihre Prognosen angepasst: Für 2025 wird nun mit 3,0 % Inflation gerechnet (vorher 2,7 %) und das Wachstum wird nur noch bei 1,4 % gesehen (vorher 1,7 %) . Die Notenbank signalisiert damit, dass die Unsicherheiten – maßgeblich durch den Handelsstreit – nach wie vor hoch sind. Entsprechend deuteten die Währungshüter an, im Jahresverlauf behutsam gegensteuern zu wollen: Eine Mehrheit im Fed-Direktorium rechnet bis Dezember mit zwei Zinssenkungen, die erste könnte im September kommen.

Diese Aussicht auf künftig lockerere Geldpolitik beruhigte die Finanzmärkte zunächst etwas. Allerdings bleibt die Situation heikel. Die Fed steht praktisch zwischen Baum und Borke: Sie muss Preisstabilität sichern und zugleich die Konjunktur im Blick behalten – in einem Umfeld, das durch Zölle und Gegenzölle unberechenbar geworden ist. Kritiker bemängeln bereits, die Notenbanker würden zu zögerlich auf die konjunkturellen Abschwächungen reagieren, während andere Mahner warnen, eine vorschnelle Zinssenkung könnte bei einem Zollschub die Inflation doch anfachen. Powell machte deutlich, dass man datenabhängig entscheiden werde und die Handelspolitik einen wichtigen Faktor darstellt. Die kontroversen Reaktionen zeigen: Die Geldpolitik weiß aktuell selbst nicht so recht, welchen Kurs sie angesichts der ungewöhnlichen Gemengelage einschlagen soll.

Fazit: Der Zollstreit bleibt der beherrschende Unsicherheitsfaktor für die Weltwirtschaft. Die USA verhandeln parallel an mehreren Fronten und erhöhen den Druck auf Freunde wie Rivalen. China setzt auf Gegenmaßnahmen und versucht, mit strategischen Rohstoffen seine Position zu stärken. Europa gerät zwischen die Stühle und muss seine Interessen wahren, ohne in einen offenen Konflikt mit einer der Großmächte zu geraten. Zentralbanken wie die Fed stehen vor der Herausforderung, geldpolitisch auf diese Handelsrisiken zu reagieren, ohne dabei überzureagieren. Klar ist: Die nächsten Wochen bis zum Juli-Ultimatum werden entscheidend sein. Dann zeigt sich, ob die verbalen Drohungen in die Tat umgesetzt werden – oder ob am Ende doch diplomatische Lösungen gefunden werden. An den Märkten bleibt man vorerst vorsichtig optimistisch, hofft auf Deeskalation, ist aber auf Turbulenzen gefasst. Die Volatilität dürfte hoch bleiben, solange kein endgültiger Handelsfrieden in Sicht ist.

Unserer Meinung nach wird es zusehends realistisch, dass die von Trump gesetzte Frist für den Beginn der Zölle abermals verschoben wird, da durch den Krieg im Nahen Osten eine rasche Einigung bei den Zöllen nicht absehbar ist. Die dortige Eskalation erfordert zu viel politische Aufmerksamkeit, als dass gleichzeitig in diesem ungewissen Kontext die komplizierten Details bei den Zollverhandlungen gelöst werden könnten.

Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?

US-Stablecoin-Gesetz passiert den Senat

Ein Meilenstein für den Kryptomarkt wurde diese Woche in Washington erreicht: Der US-Senat verabschiedete mit parteiübergreifender Mehrheit ein Gesetz zur Regulierung von Stablecoins (GENIUS Act). Damit nimmt eines der ersten umfassenden Regulierungswerke für digitale Stablecoins in den USA die wichtigste Hürde. Das Gesetz sieht klare Regeln für die Ausgabe und Absicherung von an den US-Dollar gekoppelten Kryptowährungen vor. Stablecoins müssen künftig vollständig durch liquide Reserven wie Bankguthaben oder kurzlaufende US-Staatsanleihen gedeckt sein, und Emittenten werden verpflichtet, die Zusammensetzung ihrer Reserven monatlich offenzulegen. Branchenbeobachter werten dies als Turnaround in der bislang unklaren US-Kryptoregulierung – Stablecoins könnten sich nun von einem Nischendasein zum akzeptierten Bestandteil des Finanzsystems entwickeln.

Die Marktreaktion fiel entsprechend positiv aus. Circle, der Herausgeber des USD Coin (USDC), ist erst Anfang Juni an die Börse gegangen und verzeichnete nach dem Senatsvotum einen Kurssprung von rund 34 % . Auch Coinbase und andere dem Kryptosektor nahe Aktienunternehmen legten zweistellig zu. Jeremy Allaire, CEO von Circle, sprach von einem historischen Moment und erwartet, dass das Gesetz “die Wettbewerbsfähigkeit der USA für die nächsten Jahrzehnte fördern” wird.

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten, muss allerdings noch das Repräsentantenhaus zustimmen. Beobachter rechnen bis spätestens Ende des Sommers mit der endgültigen Verabschiedung, sodass Präsident Trump das Gesetz unterzeichnen kann. Das Stablecoin-Gesetz dürfte dem Sektor einen erheblichen Vertrauensschub geben. Es liefert den rechtlichen Rahmen, der für Großinvestoren und Institutionen oft Voraussetzung ist, um verstärkt in digitale Vermögenswerte einzusteigen. Stablecoins könnten sich dank der Klarheit des GENIUS Act von “Geldschienen” der Kryptowelt zur digitalen Dollar-Infrastruktur des Internets weiterentwickeln – mit potenziell enormen Auswirkungen auf Zahlungsverkehr und DeFi-Anwendungen. Mehr zu dem Gesetz und den Marktreaktionen finden Sie hier.

Solana-ETF: Altcoin-Investments vor dem Durchbruch – kommt nun der Solana ETF?

Neben Bitcoin und Ethereum rückt nun auch Solana verstärkt in den Fokus institutioneller Anleger. In den USA haben in den vergangenen Tagen gleich mehrere Vermögensverwalter ihre Anträge für börsengehandelte Solana-Fonds (Spot-ETFs) aktualisiert, um Rückfragen der Börsenaufsicht SEC zu adressieren . Zu den antragstellenden Gesellschaften gehören renommierte Anbieter wie 21Shares, Bitwise und Canary, die ihre Prospekte nachbesserten. Zwar gibt es laut Insiderberichten „keinen Eindruck von Eile“ seitens der SEC, doch werten Marktbeobachter die Nachforderungen der Behörde als Zeichen, dass die Prüfung der Solana-ETFs voranschreitet. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zulassung eines ersten Spot-Altcoin-ETFs in den USA innerhalb der kommenden Monate wird mittlerweile als hoch eingeschätzt – einige Analysten taxieren sie auf über 90 %.

International sind Produkte auf Solana sogar schon Realität. Brasilien hat bereits im Vorjahr als weltweit erstes Land einen echten Solana-ETF genehmigt. Das Produkt des Asset Managers QR Capital wird an der Börse B3 in São Paulo gehandelt und gibt Anlegern dort direkten Zugang zur Wertentwicklung von Solana. Auch in Europa sind Solana-ETNs seit 2021 an Börsen handelbar . Ein möglicher “ETF-Coup” bahnt sich nun aber in den USA an, dem wichtigsten Kryptomarkt: Sollte die SEC tatsächlich einen Solana-ETF genehmigen, wäre dies der erste börsengehandelte Indexfonds auf einen alternativen Layer-1-Coin in den Vereinigten Staaten. Das würde nicht nur als Ritterschlag für Solana gelten, sondern generell den Trend bestätigen, dass sich der Anlagefokus institutioneller Investoren allmählich über Bitcoin und Ethereum hinaus auf weitere große Krypto-Projekte ausweitet. Frisches Kapital aus traditionellen Märkten könnte dadurch verstärkt in ausgewählte Altcoins fließen, was die Marktreife und Liquidität im Kryptosektor weiter erhöht.

JPMorgan testet digitalen Einlagen-Token auf öffentlicher Blockchain

Ein weiteres bemerkenswertes Signal für die Annäherung von traditioneller Finanzwelt und Krypto kommt in dieser Woche von JPMorgan. Die größte US-Bank pilotiert erstmals einen eigenen digitalen Einlagen-Token (Depot-Token) auf einer öffentlichen Blockchain. Konkret hat JPMorgan einen Stablecoin-ähnlichen digitalen Dollar namens JPMD entwickelt, der vollständig durch Bankeinlagen gedeckt ist und auf Base, der Ethereum-Layer-2-Blockchain von Coinbase, ausgegeben und transferiert wird. In einem Testlauf sollen ausgewählte institutionelle Kunden von JPMorgan so rund um die Uhr Gelder nahezu in Echtzeit überweisen können – mit deutlich geringeren Kosten und Verzögerungen als bei traditionellen Überweisungen. Es ist das erste Mal, dass JPMorgan seine bisher intern genutzte Distributed-Ledger-Technologie (Stichwort JPM Coin) in das öffentliche Krypto-Ökosystem einbringt. Die Bank hatte erst vor wenigen Tagen auch eine Handelsplattform unter dem Namen JPMD markenrechtlich schützen lassen, was ihr strategisches Interesse an digitalen Vermögenswerten unterstreicht.

Branchenexperten werten diesen Schritt als bedeutendes Experiment, wie sich Traditionsbanken auf öffentlichen Blockchains bewegen können. Tatsächlich steht JPMorgan mit diesem Pilotprojekt nicht allein – immer mehr Finanzinstitute beschäftigen sich mit eigenen Stablecoins und tokenisierten Einlagen, zumal in den USA klare Regeln für digitale Dollar-Token in Reichweite sind.

Sollte der Test erfolgreich verlaufen und die Regulatoren zustimmen, könnte JPMD als Blaupause für weitere Banken dienen, um Zahlungsverkehr und Liquiditätsmanagement via Blockchain abzuwickeln . Die Verbindung von Bankeinlagen mit der Effizienz öffentlicher Krypto-Netzwerke hat das Potenzial, traditionelle Finanzprozesse grundlegend zu verbessern. Für den Kryptosektor ist dieser Vorstoß einer Großbank ein Vertrauensbeweis – er zeigt, dass etablierte Institute die Vorteile von Blockchain-Technologie aktiv nutzen wollen und damit die Brücke zwischen klassischem Finanzwesen und digitaler Asset-Welt weiter geschlagen wird.

Podcast mit der „Wirtschaftswoche“

Wir folgten einer Einladung des Magazins und haben im „BITCOIN & BEYOND“ Podcast mit Gastgeber Philipp Frohn zentrale Themen aus der Perspektive vieler Anleger besprochen.

Nachdem Bitcoin in der Vorwoche einen neuen Kursrekord aufstellen konnte, beschäftigt viele Investoren die Frage, welche Faktoren den Bitcoin-Kurs weiter nach oben treiben könnten. Wir analysierten aber auch konkret, warum eine Korrektur aktuell niemanden überraschen sollte, und weshalb der Einstieg auch jetzt noch sinnvoll sein kann, wenn die Strategie stimmt. Die Meldung und den Podcast finden sie hier.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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