Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 05.07.2025

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends

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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser deutlich verkürzten Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Die Bitcoin ETF verzeichneten in dieser Woche abermals einen durchweg positiven Handel. In Summe flossen 770 Mio. USD in die ETF, nach 2,21 Mrd. USD Zufluss in der Vorwoche. Der Handel verlief in dieser Woche im Vergleich zu den Vorwochen in ruhigen Bahnen. An einem einzigen Handelstag ergab sich ein Abfluss.

Eine freundliche Woche erlebten die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von knapp 219 Mio. USD, nach einem Zufluss von 284 Mio. USD in der Vorwoche. Im direkten Vergleich mit den Flows bei den Bitcoin ETF ist das Ergebnis in dieser durch den Feiertag in den USA reduzierten Handelszeit erfreulich gut. Auch in dieser Woche gab es in Summe nur an einem einzigen Tag Rückgaben bei den ETF, in den letzten 8 Wochen ergaben sich nur an 4 Handelstagen überhaupt Abflüsse.

Wie bewegte sich der Kryptomarkt in den letzten Handelstagen?

Trotz der US-Feiertagswoche (Unabhängigkeitstag am 04. Juli, auch am Vortag schon deutlich reduzierter Börsenhael) blieb es an den Kryptomärkten alles andere als ereignislos. Bitcoin hielt sich in einer recht engen 5-%-Spanne um die 108.000 USD, während die implizite Volatilität auf ein Drei-Jahres-Tief sank. Optionen im Gegenwert von gut 40 Mrd. USD verfielen in dieser Woche, das Volumen der Stablecoins wuchs um weitere 5 Mrd. USD und die Einnahmen der Miner fielen auf den niedrigsten Stand seit April. Regulatorisch dominierten gleich vier Großthemen: Die für die sogenannte „Crypto-Week“ (14.–18. Juli) angesetzte House-Abstimmung über GENIUS- & Clarity-Act, die BaFin-Lizenz für den Euro-Stablecoin EURAU, das US-Debüt des Solana-ETF SSK und Coinbases Kauf des Token-Dienstleisters Liquifi. Auf Makro-Ebene spitzt sich der Zoll-Showdown vor Trumps Deadline am 9.Juli zu, während das neue 869-Seiten-Haushaltsgesetz („Big Beautiful Bill“) frischen Inflations- und Defizitdruck aufbaut.

Seitwärts, aber unter der Oberfläche reichlich Bewegung

Bitcoin pendelte seit Montag zwischen 106.000 USD und 111.500 USD – ein Wochenband von nur 5 % und die drittengste Range seit dem Oktober 2024. Die 30-Tage-Realised-Volatilität fiel laut Coin Metrics auf 29 % – ein Tiefststand seit dem Herbst 2024 – während die 1-Monats-ATM-Implizitvola auf 36 % abrutschte. Parallel meldete CoinDesk, dass Bitcoin zum Monats­wechsel den höchsten Monats­schluss aller Zeiten verzeichnete, jedoch kaum Folge­käufe anzog.

Derivatemarkt als Preiskorsett, die Optionen lassen kaum Bewegung zu

Der große Monats- und Quartals­verfall auf Deribit spülte rund 40 Mrd. USD Nominal aus dem Markt; die größten Short-Gamma-Cluster lagen zwischen 107.000 USD und 110.000 USD und hielten den Kassapreis wie im Schraubstock. Das „Open-Interest“ sank nach dem Verfall nur geringfügig auf 38 Mrd. USD – ein Hinweis, dass Händler bereits die neuen Positionen in der August-Serie aufbauen, und viele Risiken im Kryptomarkt von den großen, institutionellen Adressen sukzessive abgesichert werden.

Sehr viel Liquidität parkt in Stablecoins

Daten von Kaiko zeigen, dass das Spot-Volumen auf Binance im zweiten Quartal um fast 70 % gegenüber Q1 eingebrochen ist, und damit den tiefsten Quartalswert seit 2020 erreicht hat. Gleichzeitig meldete TRON, dass das USDT-Gesamtangebot seiner Chain die Marke von 80 Mrd. USD überschritten hat; täglich werden hier im Schnitt 21,5 Mrd. USD bewegt, ein neues Rekordniveau. Seit dem spektakulären Zusammenbruch mehrerer Gesellschaften, wie beispielsweise FTX, haben sich die Handelsgewohnheiten deutlich verschoben. Gleichzeitig reduzieren auch viele Investoren ihr Risiko, indem ihre Bestände nicht mehr dauerhaft auf den Plattformen „geparkt“ werden, sondern entweder in einer eigenen Wallet verwahrt, oder beispielsweise über Wertpapiere (ETF oder ETP) in den Kryptomarkt investiert wird.

Fundamentaldruck bei Minern

Die Hash-Price-Kennziffer notiert auf Mehrjahrestief, nachdem die Mining-Difficulty diese Woche um weitere 4 % anzog. Die täglichen Gesamterlöse rutschten dadurch auf rund 34 Mio. USD, der niedrigste Wert seit dem Halving-Nachhall im April 2024. Auf der positiven Seite muss jedoch vermerkt werden: die On-chain-Daten zeigen nur minimale Abflüsse aus den Miner-Wallets; größere Zwangs­verkäufe sind vorerst nicht in Sicht. Gründe hierfür könnten das deutlich gestiegene und stabile Preisniveau oberhalb von 100.000 USD sein, und die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien, die die „Produktionskosten“ deutlich reduzieren.

Bitcoin knapp unter dem Allzeithoch, doch die Altcoins hinken (immer noch) hinterher

Das ETH/BTC-Verhältnis fiel auf 0,022, und damit ein Vier-Jahres-Tief. Das in der Community vielbeachtete Barometer signalisiert anhaltende Risiko­scheu außerhalb von Bitcoin (oder auch umgekehrt den Preisdruck auf Bitcoin, durch die massiven Zuflüsse in die Bitcoin ETF). Selbst Solana, das vor dem ETF-Listing kurz zweistellig anzog, schloss die Woche wenig verändert bei 150 USD. Die noch nicht in Gesetz gegossene fehlende Regulierung in den USA wirft lange Schatten, auch wenn dieser Schritt anscheinend kurz bevorsteht. Einzelne Projekte, wie im DeFI-Sektor, stehen immer wieder im Fokus, aber die große Euphorie fehlt bislang.

Die bisher recht starke Makro-Korrelation verliert an Zugkraft

Während US-Aktien auch in dieser Handelswoche neue Rekorde markierten, hielt sich Bitcoin in der engen Range – ein Zeichen, dass die Asset-Klasse kurzfristig stärker von innen­politischen Themen (Zoll­deadlines, Fed-Timing) als von Tech-Rallye und Dollar-Schwäche getrieben wird. Gleichwohl zeigt die Korrelation zu High-Beta-Aktien einzelner KI-Profiteure (Nvidia, AMD) wieder anziehende Tendenz, nachdem der US-Dollar weiter zur Schwäche neigt. In Summe bleibt das Bild gemischt: Anleger warten auf Klarheit zur amerikanischen Zoll- und Geld­politik, positionieren sich mittels Derivaten defensiv und halten Kapital in Stablecoins – ein Setup, das eine impulsive Bewegung vorbereitet, deren Richtung wohl von den nächsten makro­ökonomischen Schlagzeilen abhängen dürfte.

Zollstreit, die Uhr tickt immer lauter, die FED zwischen Borke und Rinde – die Makrolage in dieser Woche

Zollstreit: Showdown vor Trumps Ultimatum

Nur noch wenige Tage bis zum 9. Juli – und die Nerven liegen blank im letzten Verhandlungspoker

US-Finanzminister Scott Bessent kündigte am Mittwoch an, Washington wolle bis Dienstag „einen zehnprozentigen Reziprok-Tarif“ für rund 100 Länder fixieren und rechne noch vor Ablauf des Moratoriums mit „einer Flut“ von Teil-Abkommen. Die Botschaft erhöhte besonders den Druck auf Brüssel, Neu-Delhi und Peking, die „großen“ Handelsabkommen.

Europa unter Zugzwang

Laut EU-Kreisen wird inzwischen offen akzeptiert, dass ein full-fledged Handelsvertrag bis Dienstag unmöglich ist; Ziel sei nur noch ein “agreement-in-principle”, das Trump überzeugen soll, die angedrohten 50 %-Zölle auf EU-Importe nicht scharf­zustellen. Hinter den Kulissen hält die Kommission dennoch einen Gegenmaßnahmen-Katalog von 95 Mrd. € bereit, falls Washington hart bleibt. 

China: langsame Fortschritte, aber keine Entwarnung

Pekings Handels­ministerium bestätigte am Freitag, dass die USA einzelne Export-Restriktionen (u. a. für Chip-EDA-Software) aufgehoben haben, während China seinerseits Seltene-Erden-Lizenzen binnen 10 Tagen zusagt – ein technischer Durchbruch, der aber nichts am 10-%-Basistarif und den 35-%-Aufschlägen auf IP-kritische Elektronik ändert. Daneben droht China mit Verweis auf das Handelsabkommen mit UK und Vietnam, keine Abkommen zwischen den USA und Drittstaaten tolerieren zu wollen, die die Interessen Chinas verletzen. Dabei geht es um die Vermutung, dass Teile der jeweiligen Abkommen (Lieferketten, Nutzung Vietnams als „Export-Zwischenstation“) formuliert wurden, um Chinas Exporte zu behindern.

Indien – der „Deal“ wackelt

Nach einer weiteren Marathon-Runde berichtete Reuters über „Roadblocks“: Washington pocht auf 50 % Strafzoll auf Stahl, Neu-Delhi will seinen Agrar-Schutz behalten und droht mit einem 26 % Gegen­zoll. Eine umfassende Einigung vor dem 9. Juli gilt als unwahrscheinlich.

Zwischenfazit zu der unsäglichen Zoll-Diskussion: 

Weder die Handelspartner noch die USA haben ein ernsthaftes Interesse an einem Handelskrieg. Die jeweilige Position wird hart verteidigt, der potentielle Schaden wäre aber zu groß, um eine weitere Eskalation zu riskieren. Unserer Meinung nach wäre eine weitere Verlängerung der Deadline sehr wahrscheinlich, wenn bis zum 09. Juli keine weiteren Fortschritte erzielt werden.

US-Arbeitsmarkt: robust, aber mit ersten Rissen

Der Juni-Bericht zeigte +147 000 neue Stellen – deutlich unter dem Jahresschnitt –, während die Arbeits­losenquote von 4,2 % auf 4,1 % sank. Die Durchschnitts­löhne stiegen nur noch 0,2 % M/M (3,7 % Y/Y) – ein Hinweis, dass die Lohn­spirale an Fahrt verliert. Das durchschnittliche Wochenpensum verkürzte sich abermals auf 34,2 Stunden; Ökonomen werten das als Vorboten abflauender Nachfrage.

Inflationssignale: Zölle zeigen erste Spuren

Eine exklusive DataWeave-Analyse für Reuters belegt, dass China-Waren auf Amazon im Juni bereits 2,6 % teurer wurden – deutlich mehr als der Gesamt-Inflationsschnitt. Der FED-Präsident Powell warnte beim EZB-Forum in Sintra, man wolle erst „harte Daten“ sehen, bevor gelockert werde – höhere Zölle könnten die Teuerung wieder Richtung 3 % treiben.

Haushalts-„Megabill“: Fiskal­schub oder Defizitbombe?

Der Kongress verabschiedete am 3. Juli das 869-Seiten-Paket (Steuersenkungen, Grenz­ausgaben, Militär­plus) mit 218 : 214 Stimmen; Präsident Trump hat es am 04. Juli unterzeichnet. Die CBO kalkuliert mit einem um 3,4 Bio. USD höheren Defizit binnen zehn Jahren. Analysten streiten, ob der fiskalische Impuls den zoll­bedingten Wachstums­dämpfer puffert – oder die Fed zu längerem Kurs der Straffung zwingt.

FED-Dilemma: warten auf Daten, politischer Druck steigt

Powell bleibt defensiv („wait-and-see“), doch die Termin­märkte sehen weiter eine erste Zinssenkung im September. Gleichzeitig deutete Finanz­minister Bessent an, das Weiße Haus werde ab Herbst „aktiv“ nach einem neuen FED-Chef suchen – ein zusätzlicher Unsicherheits­faktor. Der politische Druck auf Powell ist immens hoch, bisher zeigt er sich jedoch störrisch, und scheint alle Forderungen auch argumentativ entgegnen zu können.

Fazit aus der Makro-Perspektive

Die 9-Juli-Deadline ist der Dreh- und Angelpunkt für die nächste makro­ökonomische Etappe: Entweder ein Last-Minute-Deal, der die 10-%-Linie zementiert und Risiko­prämien glättet, oder eine Tarif-Eskalation, die die Inflation anheizt, das Wachstum dämpft und die FED in ein noch heikleres „Stagflations-Korsett“ zwingt. Für den Kryptomarkt bleibt Bitcoin das bevorzugte Flight-to-Liquidity-Asset; Altcoins könnten bei erhöhtem Makrorisiko weiter unterperformen. Dieser potentielle Druck sollte jedoch durch die kommende Regulierung (siehe unten) in der „Crypto-Week“ aufgefangen werden.

Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?

Trotz der großen Marktbewegungen in den letzten Wochen und Monaten, die durch die Geopolitik als auch die Zollverhandlungen ausgelöst wurden, gibt es in jeder Woche zusehends mehr Nachrichten mit großer Tragweite für den Kryptomarkt. Die Adaption der Technologie schreitet weiter voran, regulatorisch mehr und mehr unterstützt, da das Potential auch politisch weiter in den Fokus rückt.

Washington: GENIUS- & Clarity-Act vor der „Crypto-Week“

Die republikanische House-Führung hat den 14. bis 18. Juli offiziell als „Crypto-Week“ ausgerufen: sowohl der GENIUS-Act (Stablecoins) als auch der Clarity-Act (Marktstruktur) und das Anti-CBDC-Gesetz sollen in einer einzigen rule vote auf den Floor kommen . Nach dem klaren 68 : 30-Votum im Senat gilt eine Mehrheit im Repräsentantenhaus als sicher; der Speaker Johnson sprach von einem „historischen Moment“ für die US-Krypto­wirtschaft.

Damit würde nach vielen Jahren fehlender oder unzureichender Regulierung in den USA ein gesetzlicher Rahmen beschlossen werden, der mehr als eine solide Grundlage für das künftige Wachstum der Kryptoindustrie und des Kryptomarktes in den USA schafft.

Der GENIUS-Act schreibt für die Emittenten von Stablecoins voll­ständige Cash- oder T-Bill-Deckung, monatliche Reserve-Reports und strengere AML-Auflagen vor. Der Clarity-Act etabliert erstmals ein bundes­weites Broker-/Dealer-Lizenz­regime für Handelsplätze sowie einen Token-Sicherheits­test, der Utility-Tokens aus der Wertpapier­logik herauslöst. Branchen­verbände wie die Chamber of Digital Commerce werten das Doppel-Paket als „regulatorischen Befreiungs­schlag“ und erwarten einen zweiten Investitions­schub, sobald der ETF-Hype nachlässt. Kritiker monieren hingegen eine „Lex Krypto light“, da die SEC in Teilen entmachtet werde. Mehr dazu finden Sie hier.

Europa: erster BaFin-Euro-Token

Seit dem 1. Juli 2024 gelten in der EU die MiCA-Kapitel III & IV – E-Money-Tokens und Asset-Referenced-Tokens müssen harte Eigenmittel­quoten, 1-zu-1-Reservendeckung und quartals­weise Prüfberichte vorweisen. Die EU war den USA regulatorisch weit vorausgeeilt, zu einer Zeit, als sowohl die künftige politische Führungen den USA noch unklar war, und Trump begann, die circa 50 Millionen Krypto-Investoren in den USA als potentielle Wähler für sich zu entdecken.

Ziemlich genau 1 Jahr später erteilte die BaFin dem Joint-Venture AllUnity (DWS | Galaxy | Flow Traders) eine E-Geld-Lizenz für den Euro-Stablecoin EURAU.

EURAU startet mit einer versprochenen 1-bps-Gebühr und soll zu 100 % in kurz­laufenden Bundes­anleihen besichert sein. Die Nachricht löste prompt Aktivität bei Wettbewerbern aus: Kraken, Bybit und OKX kündigten EU-Tochter­gesellschaften an, um MiCA-konforme Stablecoins anzubieten. Beobachter erwarten, dass Euro-Stablecoins künftig bis zu 15 % des gesamten Stablecoin-Pools ausmachen und damit Handels­paare sowie DeFi-Liquidity-Pools stärker diversifizieren könnten. Mehr dazu finden Sie hier.

Bisher wird der globale Markt der Stablecoins eindeutig von USD-Vehikeln dominiert, nicht-USD-denominierte Stablecoins stellen ein Volumen von weniger als 1% des weltweiten Marktes dar. Die politische Entscheidung der USA, keinen eigenen staatlichen USD-Stablecoin weiter zu verfolgen, hatte dem USD-Markt zusätzliches Momentum gegeben. Die Wachstumsraten sind beachtlich, und auch der kürzlich erfolgte Börsengang von CIRCLE ist ein Indiz für die Phantasie, die in diesem Marktsegment vermutet wird.

Coinbase kauft Liquifi – Vorstoß in den Primärmarkt

Coinbase gab am 2. Juli die Übernahme des Token-Management-Dienstleisters Liquifi bekannt. Liquifi automatisiert Cap-Tables, Vesting-Pläne und Compliance-Checks und betreut bereits Kunden wie Uniswap Foundation und OP Labs. Laut Axios sieht Coinbase darin eine Früh­positionierung, sollte der Clarity-Act einen klaren Weg für regulierte Token-Offerings in den USA öffnen. Die Börse baut damit ihr Service-Ökosystem für einen künftigen legalen US-Token-Primärmarkt weiter aus. Diese Übernahme könnte sich als strategisch wichtiger Schritt in die wachsende Infrastruktur erweisen, die künftig für die Tokenisierung benötigt werden wird. Viele Beobachter rechnen mit exponentiellem Wachstum, wenn sowohl Finanzwerte als auch Sachwerte tokenisiert werden sollten.

Erster Solana-ETF SSK: die SEC wurde raffiniert umgangen

Am 2. Juli listete die NYSE Arca den REX-Osprey Solana + Staking ETF (Ticker SSK) – das erste US-Produkt, das Solana-Spot-Exposure mit aktuell ≈ 7 % Netz-Staking-Yield kombiniert. Anchorage Digital fungiert als Verwahrer und Validator; die Management-Fee liegt deutlich höher als bei den bisherigen Bitcoin und Ethereum ETF. Bloomberg schätzt die Zulassungs­chance für reine Spot-Solana-ETFs (VanEck, Invesco/Galaxy) jetzt auf 95 % bis Jahresende.

Am ersten Handelstag wechselten Anteile im Wert von 86 Mio. USD – knapp doppelt so viel wie beim Start des ersten brasilianischen Solana-ETF 2024. Der Solana Coin selbst sprang intraday circa +10 %, fiel dann aber unter 150 USD, als Trader „Buy-the-Rumor, Sell-the-News“ spielten. Mittelfristig könnten die Genehmigungen angedachten Altcoin-ETF  mehrere Milliarden Anlagekapital in Krypto-ETF lenken.

Wie wurde die Wartefrist auf die Genehmigung abgekürzt?

Der REX-Osprey ETF wurde nicht als klassischer „Commodity-Trust“ nach dem Securities Act von 1933 strukturiert, sondern als Investment Company unter dem Investment Company Act von 1940.

  • das Kernelement ist eine Mindestquote von 40 % in bereits börsengehandelte Solana-ETPs, die außerhalb der USA domiziliert sind (der Rest sind direkt gestakte SOL-Tokens sowie kleinere Liquid-Staking-Positionen).

  • damit gilt der Fonds formal als „Fund-of-Funds“ – für solche Vehikel existiert seit 2019 eine pauschale Zulassung („ETF Rule 6c-11“). Die Börse muss also keine individuelle 19b-4-Regeländerung bei der SEC beantragen, wie es bei echten Spot-ETFs auf einzelne Krypto-Assets nötig wäre.

  • Ergebnis: SSK konnte in nur rund 75 Tagen nach Einreichung live gehen, während Spot-SOL-ETFs im Trust-Format weiter in der Warteschleife stecken.

Status der übrigen Solana-ETF-Anträge

Trotz des SSK-Starts liegen weiterhin sechs klassische Spot-Solana-ETF-Anträge – darunter von VanEck, 21Shares, Bitwise und Canary – bei der SEC und warten auf eine Genehmigung ihrer 19b-4-Börsenregelung.

Reuters berichtet zudem, dass diese Emittenten ihre Unterlagen zuletzt am 13. Juni nachgeschärft haben, die Behörde aber „keinen Zeitdruck“ signalisiert. Die Zulassung dürfte jedoch im überschaubaren Zeitrahmen höchst wahrscheinlich sein, nach der Erfahrung der Bitcoin und Ethereum ETF im letzten Jahr. Mehr dazu finden Sie hier.

Podcast mit der „Wirtschaftswoche“

Wir folgten einer Einladung des Magazins und haben im „BITCOIN & BEYOND“ Podcast mit Gastgeber Philipp Frohn zentrale Themen aus der Perspektive vieler Anleger besprochen.

Nachdem Bitcoin in der Vorwoche einen neuen Kursrekord aufstellen konnte, beschäftigt viele Investoren die Frage, welche Faktoren den Bitcoin-Kurs weiter nach oben treiben könnten. Wir analysierten aber auch konkret, warum eine Korrektur aktuell niemanden überraschen sollte, und weshalb der Einstieg auch jetzt noch sinnvoll sein kann, wenn die Strategie stimmt. Die Meldung und den Podcast finden sie hier.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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