Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 25.10.2025

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends

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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Die Bitcoin ETF erlebten in dieser Woche einen ruhigen Handel, nach den turbulenten Tagen der letzten beiden Wochen. Einzig im Handel am Dienstag kam es zu einem signifikanten Zufluss oberhalb von 400 Millionen USD, alle anderen Tage waren von „kleinen“ Zahlen geprägt. Nach der extremen Volatilität der Vorwochen suchte der Markt nach Orientierung. In Summe flossen insgesamt 446 Mio. USD in die ETF, nach 1,22 Mrd. USD Abfluss in der Vorwoche.

Eine vom Ergebnis und Ton eher noch nervöse Woche erlebten die Ethereum ETF. Im Handel mit den ETF ragt ebenso der Dienstag positiv heraus, an den sonstigen Tagen wurden aber Abflüsse verzeichnet. In der Summe ergibt sich ein Abfluss von 244 Mio. USD, nach einem Abfluss von 311 Mio. USD in der Vorwoche.

Wie bewegte sich der Kryptomarkt in den letzten Handelstagen?

In dieser Woche bewegte sich der Kryptomarkt spürbar im AbwartenModus, mit einem in der Summe freundlichen Unterton. Für Bitcoin und Ethereum galt: keine neuen Höhenflüge, aber auch keine dramatischen Einbrüche. Der Markt scheint derzeit den Atem anzuhalten – politische und makroökonomische Unsicherheiten dominieren, während frische Impulse ausbleiben. Das ist nach den kräftigen Bewegungen der letzten beiden Wochen sowohl „erholsam“, als auch bereinigend, da der Markt nach den Zwangsliquidationen „aufgeräumter“ erscheint.

Am 18. Oktober lag der Kurs von Bitcoin beim Verfassen des Wochenberichtes bei etwa 107.000 US-Dollar.  Zuletzt notiert Bitcoin bei rund 111.200 USD – ein moderater Anstieg, aber kein Ausbruch. Für Ethereum zeigt sich ein ähnliches Bild: Zum Stichtag 18. Oktober war der Kurs bei etwa 3.850 USD. Aktuell liegt er bei etwa 3.930 USD. Auch hier: Bewegung vorhanden, aber begrenzt.

Der Grund für diese Zurückhaltung liegt nicht im technischen Setup der Assets – beide bleiben fundamental intakt – sondern in der Gemengelage der Rahmenbedingungen. Der lang andauernde US-Government-Shutdown blockiert zentrale Wirtschafts­daten. Institutionen wie das Bureau of Labor Statistics und das Bureau of Economic Analysis können nicht wie gewohnt veröffentlichen. Damit fehlt dem Markt jene Daten-Basis, mit der üblicherweise Bewegungen in Zins- und Risiko­assets begründet werden.

Zugleich richtet sich der Blick auf die bevorstehende Sitzung der Federal Reserve in der nächsten Woche. Eine Zinssenkung wird erwartet, doch ohne verlässliche Daten ist die Entscheidung ein Stück weit ein „Blindflug“. Der Markt reagiert entsprechend vorsichtig: Beide Assets bleiben innerhalb vergleichsweise enger Spannen. Ethereum handelte in den letzten Tagen in einer Range zwischen rund 3.750 und 4.100 US-Dollar – spürbar geringer als in den teilweise sehr hektischen und volatilen Vorwochen.

Auch die Handelsgespräche zwischen den USA und China tragen zur Zurückhaltung bei. Ein positiver Ausgang könnte Risiko­assets stützen, doch ein Scheitern würde schnell als Zeichen für eine Rückkehr zu geopolitischen Spannungen gelesen werden – ein Szenario, das Volatilität erzeugen dürfte.

Im Ergebnis lässt sich festhalten: Der Markt steht nicht still – aber er handelt mit Bedacht. Anleger verhalten sich zurückhaltend, Positionierungen werden „leise“ geführt. Das spricht einerseits für ein solides Fundament bei Bitcoin und Ethereum: Beide bleiben präsent, beide bleiben im Fokus. Andererseits heißt dies auch: Es fehlt der Katalysator, der Impuls, der den Markt aus seiner Konsolidierung herausführt. Die Anleger, aber auch die professionellen Trader, halten ihr Pulver trocken – und warten auf die Chance eines neuen Einstiegs.

Für Anleger bedeutet dies: Eine Phase stabilerer Bewertung – aber auch eines erhöhten Risikos, dass bei fehlender positiven Bestätigung die Seitwärtsbewegung weitergeht oder gar eine Korrektur einsetzt. In Mandaten, die Kryptowährungen integrieren, könnte dieser Abschnitt als Ruhe­intermezzo interpretiert werden – nicht als Ende der Bewegung.

US-Government-Shutdown – Datenlücke und politische Blockade

Der teil­weise Stillstand der US-Bundesverwaltung sorgt für spürbare Friktionen in der größten Volkswirtschaft der Welt. Hintergrund ist die fehlende Einigung über den neuen Haushalt. Ohne Übergangsfinanzierung mussten zahlreiche Behörden ihre Arbeit einstellen – darunter auch statistische Ämter wie das Bureau of Labor Statistics und das Bureau of Economic Analysis.

Damit entfallen zentrale Konjunkturdaten, auf die Investoren, Unternehmen und Notenbanker angewiesen sind: Arbeitsmarkt, Einzelhandel, Industrieproduktion – alles bleibt vorerst unpubliziert. Ökonomen schätzen, dass jede Woche des Shutdowns das reale BIP um rund 15 Mrd. USD geringer ausfällt. Noch schwerer wiegt jedoch der Verlust an Orientierung: Ohne aktuelle Zahlen fliegt die Wirtschaftspolitik – und mit ihr die Federal Reserve – im Blindflug.

An den Finanzmärkten zeigt sich die Unsicherheit bereits: Der US-Dollar tendiert uneinheitlich, während kurzlaufende Staatsanleihen gesucht bleiben. Ratingagenturen wie S&P bewerten den Shutdown als Wachstumsrisiko, das über die eigentliche Haushalts­lücke hinausreicht – eine Belastung für Vertrauen und Planungssicherheit.

Federal Reserve – Zinssenkung wahrscheinlich, aber Entscheidung im Nebel

Die kommende Sitzung der Federal Reserve wird zu einer Bewährungsprobe. Marktteilnehmer erwarten mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, einige Häuser halten sogar 50 Basispunkte für möglich. Damit würde die Fed ihren Leitzins auf 3,75 bis 4,00 Prozent senken – ein klares Signal, dass der geldpolitische Kurs endgültig in die Lockerungsphase übergeht.

Doch die Notenbank tappt weitgehend im Dunkeln. Wegen des Shutdowns fehlen Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten, die sonst als Entscheidungsgrundlage dienen. Fed-Chair Powell und das FOMC müssen sich auf veraltete Indikatoren und private Schätzungen stützen. Das Risiko von Fehleinschätzungen ist entsprechend hoch.

Für Anleger bedeutet das ein Spannungsfeld: Eine moderate Zinssenkung könnte Aktien- und Anleihemärkte kurzfristig stützen. Eine überraschend starke Lockerung hingegen würde Inflationsängste wieder aufleben lassen. Der Zehnjahreszins – aktuell nahe 4 Prozent – bleibt der zentrale Gradmesser.
Im Ergebnis dürfte die Fed versuchen, eine „vorsichtige Lockerung ohne Entwarnung“ zu signalisieren: Senken, aber gleichzeitig betonen, dass der Kampf gegen Inflation noch nicht gewonnen ist.

USA – China: Zolldialog als geopolitischer Stresstest

Parallel zum Shutdown richtet sich der Blick nach Asien. Am Wochenende sollen in Malaysia neue Gespräche zwischen den USA und China über Zölle, Exportkontrollen und Technologietransfers stattfinden. Donald Trump zeigt sich demonstrativ optimistisch, eine Einigung stehe kurz bevor.

Auf chinesischer Seite ist der Ton nüchterner. Peking fordert den Abbau bestehender Zölle auf Elektronik- und Maschinenexporte und droht im Gegenzug mit Einschränkungen bei der Lieferung Seltener Erden. Das erinnert nicht nur an die aggressiven Töne aus dem Frühjahr, sondern auch an die Eskalationsphase von 2018 – nur dass der globale Handlungsspielraum diesmal enger ist: Lieferketten sind fragiler, geopolitische Allianzen klarer verteilt.

Eine Einigung würde die Stimmung an den Märkten kurzfristig aufhellen und den Druck auf globale Industrieaktien mildern. Ein Scheitern dagegen könnte das Wachstum beider Volkswirtschaften bremsen – gerade in einer Phase, in der die USA ihre geldpolitische Wende einleiten und China mit schwachem Binnenkonsum kämpft. Realistisch betrachtet, können sich beide Volkswirtschaften keine Eskalation leisten – doch die letzten Monate haben gezeigt, dass das Ratio nicht immer die Oberhand gewinnt.

Für institutionelle Portfolios gilt: Handels- und Zolldiplomatie bleibt ein direkter Treiber von Risikoaufschlägen. Schwankungen bei Rohstoff-, Logistik- und Fertigungswerten sind in den kommenden Wochen wahrscheinlich.

Energie, Schwellenländer und Zinsdifferenzen – die zweite Welle der Unsicherheit

Neben den drei dominanten Themen baut sich eine zweite Risikowelle auf.

Energiepreise bleiben volatil: Öl pendelt seit einem Jahr zwischen 60 und 80 Dollar je Barrel, weil der Markt zwischen schwächerer Nachfrage und anhaltenden geopolitischen Spannungen schwankt. Europa profitiert kurzfristig von milden Temperaturen, doch die strategischen Reserven sinken wieder.

Schwellenländer spüren die Zins- und Dollarunsicherheit besonders stark. Kapitalabflüsse und Währungsdruck nehmen zu, vor allem in Lateinamerika und Südostasien. Sollte die Fed die Zinsen deutlicher senken, könnte das kurzfristig Entlastung bringen – langfristig aber Inflation importieren.

Auch die Zinsdifferenzen zwischen großen Volkswirtschaften verschieben sich: Wenn die Fed lockert, die EZB aber pausiert, könnte der Euro temporär an Aufwertungspotenzial gewinnen. Das verändert wiederum die Bewertungsmaßstäbe für europäische Exporteure.

Kurz: Die Weltwirtschaft reagiert derzeit nicht linear, sondern über Rückkopplungen. Ein politischer Fehler in Washington oder Peking kann binnen Stunden globale Kapitalströme verschieben.

Gesamtbild und Implikationen für Anleger

Das Makro-Bild dieser Woche lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Politische Unsicherheit ersetzt ökonomische Klarheit. Der Shutdown lähmt die Datenbasis, die Fed entscheidet ohne Kompass, und gleichzeitig droht eine neue Handelsfront zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Für professionelle Investoren bedeutet das:

  • Liquidität sichern. In Phasen unvollständiger Daten und politischer Blockaden zählt Risikomanagement mehr als Renditeoptimierung.

  • Szenarien statt Prognosen. Ohne harte Zahlen sind Wahrscheinlichkeitsräume wichtiger als Punktvorhersagen.

  • Diversifikation über Währungsräume. Die entstehende Zins-Divergenz zwischen USA, Europa und Asien eröffnet neue relative Chancen.

  • Sensitivität gegenüber politischen Signalen. Tweets, Pressekonferenzen und Verhandlungsergebnisse ersetzen in diesen Tagen klassische Indikatoren.

Fazit

Die kommenden Wochen stehen im Zeichen geldpolitischer und politischer Übergänge.
Ob die Fed ihre Glaubwürdigkeit bewahrt, ob der Kongress den Shutdown beendet und ob die Gespräche mit China stabil verlaufen – all das entscheidet über Richtung und Tempo der globalen Konjunktur.

Die Märkte haben sich daran gewöhnt, dass Notenbanken Orientierung bieten. Jetzt, da die Orientierung selbst fehlt, zeigt sich, wer wirklich Risiko versteht.

Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?

Trotz der großen Marktbewegungen in den letzten Wochen und Monaten, die durch die Geopolitik als auch die Zollverhandlungen ausgelöst wurden, gibt es in jeder Woche zusehends mehr Nachrichten mit großer Tragweite für den Kryptomarkt. Die Adaption der Technologie schreitet weiter voran, regulatorisch mehr und mehr unterstützt, da das Potential auch politisch weiter in den Fokus rückt.

USA: Das neue Marktstrukturgesetz – Regulierung auf der Zielgeraden

In Washington wächst der politische Druck, endlich ein klares Regelwerk für digitale Vermögenswerte zu schaffen. Das geplante „Crypto Market Structure Bill“ soll festlegen, wann ein Token als Wertpapier und wann als Ware gilt – und damit einen seit Jahren ungelösten Kernkonflikt zwischen der Securities and Exchange Commission (SEC) und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) beenden.

Nach Angaben aus dem Senat ist die Vorlage weitgehend ausgehandelt. Der aktuelle Entwurf sieht vor, dass Projekte künftig eine eindeutige Klassifizierung erhalten, bevor sie öffentlich handelbar werden. Börsen müssten ihre Notierungsentscheidungen dokumentieren und Handelsdaten zentral melden. Auch Verwahrstellen sollen neue Anforderungen an Eigenkapital, Cyber-Security und Meldepflichten erfüllen.

Damit will Washington den Wildwuchs der letzten Jahre eindämmen, in denen Plattformen wie FTX oder Celsius Milliardenverluste verursachten und das Vertrauen institutioneller Investoren erschütterten. Befürworter sehen in dem Gesetz den Beginn einer zweiten Wachstumsphase für digitale Assets: mehr Rechtssicherheit, breiterer Kapitalzugang und die Möglichkeit, Krypto-ETFs und Derivate langfristig zu etablieren.

Gleichzeitig warnen Kritiker aus dem Sicherheitsapparat, eine zu liberale Umsetzung könne Schlupflöcher für Geldwäsche und Sanktionsumgehung öffnen – ein Thema, das nach den jüngsten Russland- und Iran-Debatten zusätzliche Brisanz hat.

Langfristig könnte das Gesetz die USA wieder zum Leitmarkt für digitale Vermögenswerte machen. Kurzfristig aber steht den Unternehmen eine komplexe Umsetzungsphase bevor, in der alte Geschäftsmodelle auf regulatorische Vereinbarkeit geprüft werden. Für professionelle Investoren gilt: Wer regulatorische Stabilität frühzeitig in seine Strategie integriert, verschafft sich Wettbewerbsvorteile.

Politisches Signal: Donald Trump begnadigt Binance-Gründer CZ

Mit der Begnadigung von Changpeng Zhao, Gründer und Ex-CEO von Binance, hat Donald Trump den vielleicht symbolträchtigsten Schritt seiner bisherigen Wirtschaftspolitik gesetzt. Zhao war 2024 in den USA wegen Verstößen gegen Sanktions- und Geldwäschegesetze verurteilt worden, nachdem Binance eine Strafzahlung von rund 4,3 Milliarden US-Dollar akzeptiert hatte – eine der höchsten Geldbußen in der Finanzgeschichte.

Dass der frühere Präsident ihn nun vollständig rehabilitiert, zeigt zweierlei: zum einen, wie stark Krypto zum Bestandteil des politischen Programms geworden ist; zum anderen, dass Trump die Branche als Hebel zur Wiederbelebung amerikanischer Innovationsführerschaft begreift. In seiner Begründung sprach er von einem „neuen Kapitel, in dem digitale Assets Teil der wirtschaftlichen Freiheit“ der USA seien.

An den Märkten reagierten Anleger prompt: Binance Coin (BNB) legte innerhalb von 24 Stunden zweistellig zu, Bitcoin und Ethereum folgten mit moderaten Anstiegen. Analysten werten die Entscheidung als Richtungswechsel gegenüber der bisherigen Strafverfolgungspolitik und als Versuch, Kapital und Technologie zurück in die USA zu holen.

Gleichzeitig birgt der Schritt Risiken. Viele Beobachter sehen darin eine gefährliche Vermischung von Politik und Aufsicht, die das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Regulierer untergräbt. Die SEC hatte Binance über Jahre juristisch bekämpft; ihre Autorität dürfte nun infrage stehen.

Für die Branche eröffnet sich dennoch ein neues Szenario: Wenn politische Rückendeckung wächst, könnten internationale Akteure wieder verstärkt in den US-Markt drängen – unter der Bedingung, dass sie künftig eng mit den Behörden kooperieren. Die Begnadigung von CZ wird damit zum Testfall für den Umgang mit früheren Regelverstößen und künftiger Innovationsförderung.

Russland legalisiert Krypto-Zahlungen im Außenhandel – ein geopolitischer Wendepunkt

Russlands Regierung hat offiziell bestätigt, dass Krypto-Zahlungen für grenzüberschreitende Handelsgeschäfte künftig erlaubt sind. Finanzministerium und Zentralbank verständigten sich auf ein gemeinsames Regime, das als „Experimental Legal Framework“ bezeichnet wird. Russische Unternehmen dürfen damit Importe und Exporte über Bitcoin, Ethereum oder Stablecoins abwickeln – allerdings unter Aufsicht staatlicher Stellen und nur für genehmigte Handelspartner.

Der Schritt ist mehr als ein technisches Detail. Er markiert den Versuch, sich von westlichen Zahlungssystemen wie SWIFT zu lösen und eine eigene digitale Handelsarchitektur zu schaffen. Nach Einschätzung russischer Wirtschaftsberater könnten so jährlich mehrere Dutzend Milliarden US-Dollar an blockierten Handelsvolumina reaktiviert werden.

Internationale Beobachter sprechen von einem „Testfeld für geopolitische Tokenisierung“. Während der Binnenmarkt weiter restriktiv bleibt – Privatpersonen dürfen in Russland keine Krypto-Zahlungen tätigen – nutzt die Regierung digitale Assets gezielt als Werkzeug zur Sanktionsumgehung und Liquiditätssteuerung.

Für den globalen Kryptomarkt ist das doppelt relevant: Einerseits erhöht es die Nachfrage nach Stablecoins mit Dollar- oder Goldbindung, die als Abwicklungswährung im Außenhandel dienen könnten. Andererseits wächst der regulatorische Druck auf westliche Anbieter, KYC- und AML-Regeln noch strenger umzusetzen, um nicht in Sanktionsrisiken zu geraten.

Langfristig zeigt die Entwicklung, wie Krypto zum geopolitischen Werkzeug wird – eine Technologie, die nicht nur Märkte, sondern Machtstrukturen verändert.

FalconX übernimmt 21Shares – die Infrastruktur der nächsten Marktphase entsteht

Mit der Übernahme des Schweizer ETP-Anbieters 21Shares durch den US-Prime-Broker FalconX entsteht eines der mächtigsten Netzwerke für institutionelle Krypto-Infrastruktur weltweit. Die Transaktion, die am 22. Oktober 2025 bekanntgegeben wurde, verbindet Handels-, Verwahr- und Produktplattformen zu einem integrierten Ökosystem.

21Shares verwaltet über 11 Milliarden US-Dollar in mehr als 50 börsennotierten Produkten – darunter mehrere Bitcoin- und Ethereum-ETPs, die an europäischen Börsen gelistet sind. FalconX betreut über 2.000 institutionelle Kunden, darunter Hedgefonds, Pensionskassen und Family Offices, und gilt als einer der führenden Anbieter für Krypto-Prime-Brokerage.

Die Übernahme ist strategisch bedeutsam, weil sie zwei bislang getrennte Welten zusammenführt: Produktanbieter und Liquiditätsinfrastruktur. Für institutionelle Anleger könnte das den Zugang zu digitaler Asset-Exposure vereinfachen und Handelskosten senken.

Branchenexperten sprechen von einem „BlackRock-Moment“ der Krypto-Industrie – eine Phase, in der Größe und Regulierung über Markteintritt entscheiden. Gleichzeitig wächst die Gefahr zunehmender Konzentration: Wenige große Player kontrollieren künftig wesentliche Marktsegmente – von ETP-Emission bis Liquiditätsbereitstellung.

Für Vermögensverwalter mit professionellen Krypto-Mandaten eröffnet sich eine doppelte Chance: Zugang zu skalierbarer, regulierter Infrastruktur – und die Möglichkeit, sich frühzeitig in einem sich verfestigenden Marktumfeld zu positionieren.

Federal Reserve prüft neue „Payment Accounts“ für Fintechs und Krypto-Unternehmen

Während die Politik über Regulierung diskutiert, arbeitet die US-Notenbank an einem Projekt, das das Verhältnis zwischen Banken, Fintechs und Krypto-Infrastruktur grundlegend verändern könnte. Fed-Governor Christopher Waller bestätigte diese Woche, dass ein Konzept sogenannter „Payment Accounts“ – auch „Skinny Master Accounts“ genannt – intern geprüft wird. Es sieht vor, nicht-banklichen Finanzunternehmen direkten, aber eingeschränkten Zugang zu den Zahlungssystemen der Federal Reserve zu gewähren.

Diese Konten sollen keine Zinsen abwerfen, keine Überziehung erlauben und keinen Zugang zu Notfallkrediten bieten. Sie wären ausschließlich für Zahlungsabwicklung und Settlement vorgesehen. Damit will die Fed Innovation im Zahlungsverkehr fördern, ohne das Bankensystem zu destabilisieren. Weitere Details zu diesem Projekt finden Sie hier.

Für Krypto-Firmen, Stablecoin-Emittenten und spezialisierte Zahlungs-Fintechs wäre das ein Paradigmenwechsel. Bislang mussten sie über Drittbanken operieren, was Kosten und Risiken erhöhte. Mit direkten Payment Accounts könnten sie künftig eigenständig Transaktionen über das Fedwire-System abwickeln – schneller, günstiger und transparenter.

Ökonomen bewerten das Projekt als strategische Vorbereitung auf ein digitales Zentralbank-Ökosystem, in dem private Anbieter mit staatlichen Zahlungsschienen koexistieren. Zugleich bleibt offen, wie Datenschutz, Liquiditätsanforderungen und Geldwäscheprävention geregelt werden sollen.

Sollte das Modell umgesetzt werden, würde es den Wettbewerb im US-Zahlungsverkehr massiv verändern. Für Investoren entstünde ein effizienterer On-/Off-Ramp-Mechanismus zwischen Fiat- und Kryptomärkten – eine der entscheidenden Hürden institutioneller Adaption.

Fazit: Krypto tritt in die politische und institutionelle Reifephase ein

Die fünf großen Ereignisse dieser Woche markieren den Übergang einer jungen Branche in eine Phase struktureller Reifung.

  • In den USA entsteht ein verbindlicher regulatorischer Rahmen.

  • Politik entdeckt Krypto als Machtfaktor.

  • Russland nutzt digitale Assets als strategisches Handelsinstrument.

  • Institutionelle Anbieter konsolidieren ihre Strukturen.

  • Und selbst die Federal Reserve denkt offen über die Integration digitaler Finanzakteure nach.

Krypto ist kein technologisches Experiment mehr, sondern Teil der geld- und geopolitischen Realität.

Für professionelle Anleger bedeutet das: Die Märkte werden komplexer, aber berechenbarer – und die Fähigkeit, politische und regulatorische Dynamiken frühzeitig zu interpretieren, wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Podcast mit dem „Handelsblatt“

Wir folgten einer Einladung und in der aktuellen Folge des „Handelsblatt Today Podcasts“ analysiert Markus van de Weyer, Geschäftsführer alpha beta asset management, gemeinsam mit Host Anis Mičijević die Frage, warum immer mehr Unternehmen Bitcoin in ihre Bilanz aufnehmen – und welche Chancen und Risiken hinter dieser Entwicklung stehen.

Im Fokus der Folge:

  • Warum die neuen US- und EU-Sanktionen Putins Kriegskasse treffen sollen
  • Wie Unternehmen wie Strategy (vormals Microstrategy) Bitcoin als Reserve-Asset nutzen
  • Welche Rendite- und Risikostrukturen hinter dieser Strategie stehen
  • Warum das Konzept zunehmend auch in Europa Nachahmer findet

Die Meldung und den Podcast finden sie hier.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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Markus van de Weyer

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