Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 16.08.2025

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends

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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Die Bitcoin ETF verzeichneten in dieser Woche wieder überwiegend Zuflüsse, in einem insgesamt bewegten, durch Schlagzeilen geprägten Umfeld. Die ersten vier Handelstage waren allesamt positiv, erst der Freitag zeigte leichte Abflüsse. Diese sind aber nicht überraschend, da sich viele Marktteilnehmer für den Gipfel in Alaska positioniert haben dürften. In Summe flossen 547 Mio. USD in die ETF, nach 254 Mio. USD Zufluss in der Vorwoche.

Eine im direkten Vergleich wiederum sensationelle Woche erlebten die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von knapp 2,87 Mrd. USD, nach einem Zufluss von 327 Mio. USD in der Vorwoche. In dieser Woche kam es allein am Freitag zu den einzigen Abflüssen, eine Parallele zu dem Handelsmuster bei den Bitcoin ETF. In den letzten 14 Wochen ergaben sich nur an 7 Handelstagen überhaupt Abflüsse. Bei den Zuflüssen darf nicht unterschätzt werden, dass Bitcoin eine circa 5 mal höhere Marktkapitalisierung im Vergleich zu Ethereum besitzt. Die Zuflüsse bei den Ethereum ETF im Juli von circa 5 Mrd. USD und diesen Montag mit einem Tageszufluss von mehr als 1 Mrd. USD bedeuten selbst für die zweitgrößte Kryptowährung ein signifikantes Volumen, das Spuren in der Preisbildung hinterlässt.

Wie bewegte sich der Kryptomarkt in den letzten Handelstagen?

Nach dem Rekordlauf ist vor dem Rekordlauf – quasi ohne großes Echo in den Medien wurde am Donnerstag bei Bitcoin ein neues Allzeithoch erreicht. Trotzdem blieb der Markt in einer unaufgeregten Seitwärtsphase, mit klar erkennbaren Kaufzonen bei Rücksetzern. Bitcoin pendelte grob zwischen 116.000 USD und 124.000 USD, wobei Ausflüge Richtung 116.000 USD zügig aufgefangen wurden. Ethereum zeigte relative Stärke, probte die Rückkehr an seine alten Rekordregionen und markierte am Donnerstag ein neues Bewegungshoch knapp unter dem historischen Peak. Die Orderbücher wirkten phasenweise dünn; die Headlines dieser Woche (Zölle, Makrodaten, Treffen in Alaska) lösten intraday kurze, impulsive Schübe aus.

Bitcoin: Konsolidierung auf hohem Niveau – Dips werden gekauft

Seit dem letzten Samstag hat sich BTC kaum verändert, ist von einem Eröffnungsniveau um 116.000 USD auf aktuell ~117.500 USD leicht gestiegen (≈ +0,8 %). In der Handelswoche lagen die markanten Punkte nur knapp tiefer, besonders während des letzten Wochenendes und einem Zwischenhoch bei gut 124.000 USD am Donnerstag markant höher; die Zone zwischen 116.000 USD und 117.000 USD etablierte sich erneut als kurzfristige Nachfrageregion. Das Bild passt zu einer Verschnaufpause auf hohem Niveau – Momentum-Spitzen werden abverkauft, tiefe Dips aber rasch absorbiert. 

Im Optionsmarkt bleibt die Spekulation auf höhere Niveaus präsent: Auf Deribit konzentriert sich weiterhin auffällig Open Interest auf hohe Call-Strikes (u. a. 140k, Sep) – ein Muster, das bereits seit Juli zu beobachten ist und als Absicherung bzw. als Wette auf einen Spätsommer-Ausbruch gelesen werden kann. 

Kurzfazit BTC: Solide Seitwärtsphase oberhalb der alten Allzeithoch-Region; die 116–117k-Unterstützung bleibt kurzfristig zentral. Ein sauberer Tagesschluss oberhalb der 120–121k würde den Blick erneut auf 124k+ lenken.

Ethereum: Aus dem Schatten getreten – die Topzone wurde fast erreicht

ETH profitierte diese Woche überproportional: Vom letzten Wochenende bei Kursen erstmals oberhalb von 4.000 USD stieg der Markt bis heute Morgen auf gut 4.400 USD (+10 %), mit einem Wochenhoch von circa 4.800 USD am Donnerstag – nur einen Wimpernschlag unter dem historischen Rekordbereich (~4.8k). Mehrere Tageskerzen mit höheren Hochs/Tiefs untermauern die relative Stärke. Ein bestätigter Ausbruch über 4.800 USD böte Potenzial für Anschlusskäufe und Short-Eindeckungen. 

Kurzfazit ETH: Letztes Wochenende hofften wir, das Ethereum nicht wieder unter 4.000 USD fällt, und diese Woche war das Allzeithoch schon in Reichweite. Die relative Stärke ist weiter intakt, 4.60–4.80k bleibt die Schlüsselzone. Oberhalb dürfte das Kapital weiterhin von BTC in ETH/DeFi rotieren, solange die Makro-Kulisse (Zinsen/Zölle, Geopolitik) keinen Schock setzt.

Altcoins: Selektives Umfeld, Solana mit Ereignis-Volatilität

Abseits der beiden Schwergewichte agierten Altcoins uneinheitlich. Solana (SOL) reagierte volatil auf die SEC-Vertagung der Spot-ETF-Anträge (Bitwise/21Shares) auf den 16. Oktober: Intraday-Schwankungen zwischen grob ~186 und ~210 USD, zum Wochenausklang wieder im high-180er/low-190er Bereich. Das bestätigt das Muster: Core-Assets werden bei Unsicherheit bevorzugt, High-Beta-Coins reagieren stärker auf News-Risiko. In dieser Phase der „Neu-Orientierung“ ist das keine Überraschung, noch ist die „Altcoin-Saison“ nicht gestartet, die Unsicherheit bleibt erst einmal hoch.

Die Zölle sind (teilweise) umgesetzt, die Fed ist weiter erheblichem Druck ausgesetzt, Gipfel in Alaska endet ohne konkrete Ergebnisse

Zölle & Handel: China‑Deadline verschoben – EU‑Autozölle noch nicht umgesetzt, Zolleinnahmen boomen

Nach den Zöllen ist vor den Zöllen – Wirtschaft und Märkte werden das Thema nicht los.

US–China: 90‑Tage‑Aufschub statt Eskalation

Das Weiße Haus hat die nächste Eskalationsstufe im Zollstreit mit China vorerst abgewendet und die Deadline Mitte August per Executive Order um weitere 90 Tage verschoben. Die „Tariff Truce“ hält damit bis in den Herbst, schafft Verhandlungsspielraum – nimmt aber die Unsicherheit nicht aus dem Markt. Für Krypto mindert das kurzfristig den importseitigen Preisdruck (durch den Wegfall der  angedrohten hohen Zölle auf Hardware/Komponenten, die aus China geliefert werden), verschiebt das Risiko aber lediglich nach hinten, bis endlich eine finale Lösung gefunden worden ist.

US–EU: Auto‑Tarifsenkung auf 15 % – politisch zugesagt, formal (noch) nicht vollzogen.

Obwohl Washington und Brüssel Ende Juli politisch einen Rahmen mit 15 % als Zielmarke auch für Autos und Autoteile kommuniziert haben, ist die konkrete Absenkung in den USA noch nicht per Executive Order umgesetzt. Exporteuren wird weiterhin teils eine Gesamtbelastung von 27,5 % in Rechnung gestellt. Reedereien und Autobauer berichten entsprechend von Planungsunsicherheit, bis der formale Schritt aus dem Weißen Haus kommt. Kurz: Entspannung signalisiert – aber in der Praxis noch nicht überall angekommen.

Die Zolleinnahmen steigen rasant, und werden ein wichtiger fiskalischer Faktor

Die Tarife schlagen inzwischen deutlich im US‑Budget durch: Allein im Juli stiegen die Netto‑Zolleinnahmen laut Finanzministerium auf 27,7 Mrd. USD (Vorjahr: 7,1 Mrd.). Im laufenden Fiskaljahr summieren sich die Zolleinnahmen auf 135,7 Mrd. USD, +116 % gegenüber dem Vorjahr. Politisch wird das als Erfolg verkauft – ökonomisch bleibt es eine Importsteuer, die Firmen trifft und teils durch höhere Verbraucherpreise weitergereicht wird. Trotzdem werden die Zölle als „politischer Sieg“ verkauft, und dienen innenpolitisch als gewichtiges Argument, eine Gegenfinanzierung für die Steuersenkungen geschaffen zu haben. Mit realistischen Einnahmen von mehr als 300 Mrd. USD jährlich ist der Posten im Budget signifikant.

Die Implikationen der Zölle und wirtschaftlichen Situation für den Kryptomarkt:

Die verlängerte China‑Atempause reduziert kurzfristige Vola‑Spitzen, während der EU‑Auto‑Komplex zeigt, dass die Kommunikation von Maßnahmen in diesem Zollstreit ungleich der Implementierung dieser Maßnahmen ist. Für Miner und Infrastruktur‑Player bleiben Preis‑/Lieferkettenrisiken ein Thema; Entspannung wäre erst mit rechtssicheren, umgesetzten Sätzen in den zentralen Importkategorien zu erwarten. Ob dieses Ziel erreichbar ist, bleibt ungewiss, scheinbar möchte Trump ein Druckmittel in der Hand halten, um weitere Forderungen gegenüber seinen Handelspartnern durchsetzen zu können.

Die Fed bleibt unter politischem Beschuss, und die Daten machen die Aufgabe nicht leichter

Inflation & Preisdaten: die Kerninflation bleibt „sticky“, die PPI-Daten laufen höher

CPI Juli: Die Verbraucherpreise legten +0,2 % im Monatsvergleich zu, die Jahresrate blieb bei einem Anstieg von +2,7 %. Die wichtige Kerninflation zog jedoch auf +0,3 % M/M an (Jahresrate +3,1 % Y/Y). Die Treiber waren unter anderem Dienstleistungen (z. B. medizinische Leistungen, Airline‑Preise), während die Energiepreise insgesamt dämpften. Das Bild: die Headline ist „ok“, der wichtige Kern gestaltet sich zäh – und damit makroseitig kein Freifahrtschein für die Fed, auf die schwachen Arbeitsmarktdaten mit Zinssenkungen zu reagieren.

Noch dramatischer fielen jedoch die PPI Zahlen für den Juli aus: Deutlich kräftiger mit +0,9 % im Monatsvergleich, +3,3 % im Jahresvergleich; die Dienstleistungen mit einem Anstieg von +1,1 % M/M, die Güter etwas niedriger mit +0,7 % M/M. Der PPI ex Food/Energy/Trade sprang +0,6 % M/M (und damit der höchste Monatsanstieg seit März 2022). Das verschiebt die Debatte erst einmal weg von „großem“ September‑Cut in Richtung vorsichtigem Feintuning.

Was sind die Implikationen für den Kryptomarkt?

Die Kombination aus solider Headline, aber hitzigen Produzentenpreisen macht der Fed das Leben noch komplizierter. Mit diesen Daten bleiben die Argumente für eine behutsame Strategie innerhalb der Fed am Leben. Das spricht eher für ein vorsichtiges Liquiditätssignal (positiv für Bewertungsniveaus), nicht für eine aggressive Kehrtwende. Der zweite Teil der Gleichung, der US-Arbeitsmarkt, scheint seinen Höhepunkt hinter sich gelassen zu haben, wie die jüngsten Daten gezeigt haben. Denn der Juli‑Arbeitsmarktbericht fiel schwach aus (+73 k Stellen; deutliche Abwärtsrevisionen; Arbeitslosenquote 4,2 %). Parallel verläuft eine politisch aufgeladene Debatte über Statistikqualität und die Rolle der Fed. Das erhöht die Sensitivität der Märkte gegenüber Datenüberraschungen – und stützt mittelbar das Hard‑Money‑Narrativ (Vertrauen in „datengetriebene“ Institutionen wird geprüft).

September‑FOMC: Basisfall 25 bp – ein „großer“ Schritt wird mit den (aktuellen) Daten zunehmend unwahrscheinlich

Nach CPI/PPI preist der Terminmarkt überwiegend einen 25‑bp‑Schritt im September ein; die Wahrscheinlichkeit eines 50‑bp‑Cuts ist nach dem überraschend deutlichen Anstieg beim PPI merklich gefallen. Die meisten Banken erwarten nun einen „kleinen“ Schritt von 25 Basispunkten, und die Prognosen von 50 Basispunkten stellen die Ausnahme dar. Reuters‑Marktdaten sehen die Wahrscheinlichkeit für den kleinen Schritt aktuell im 90 %‑Bereich. Entscheidend für die Stimmung an den Märkten wird damit nicht nur der Schritt an sich, sondern auch die weitere Guidance von Powell sein, wie  das künftige Tempo von Zinssenkungen unter welchen weiteren Bedingungen ablaufen wird. 

Makro‑Fazit für Krypto‑Investoren

Die Datenlage ist extrem unsicher, da die Einführung der Zölle einen komplett neuen Faktor eingebracht hat. Die Auswirkungen sind noch unklar, es bleibt abzuwarten, welcher Teil der Zölle an die Verbraucher weitergegeben wird, welcher Teil die Ergebnisse der Unternehmen belastet, und wie sich Wachstum, Arbeitsmarkt und Inflation verändern.

  • Handel: Entschärfung auf Zeit – echte Entlastung stellt sich erst ein, wenn formal umgesetzte Zollsätze vorliegen (EU‑Autos!). Bis dahin bleibt das Lieferketten‑/Kostenrisiko für Mining & Hardware bestehen. 

  • Preise/Daten: CPI moderat, PPI heiß – das stützt die Erwartung für 25 bp statt 50 bp. Das ist für den Markt liquiditätsseitig unterstützend, aber keine „Bazooka“, die die Phantasie der Investoren anregt.

  • Fed‑Pfad: Markt und große Häuser tendieren zu September‑Cut (25 bp); die Guidance zählt. Für Krypto heißt das: der positive Bias bleibt vorerst bestehen, die Makrodaten belasten nicht, trotzdem verbleibt das Risiko erhöhter Marktschwankungen, falls die Daten nicht wie erwartet ausfallen, denn die Sensitivität wird hoch bleiben.

Trump-Putin-Gipfel in Alaska: viel Inszenierung, keine Ergebnisse

In der Nacht (15. August) trafen sich US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin in Anchorage, Alaska. Es war das erste persönliche Treffen seit 2019 – begleitet von allem, was Diplomatie inszeniert, aber ohne konkrete Schritte. Trump empfing Putin mit rotem Teppich, militärischer Show und einem kurzen Ritt in der geheimen „Beast“–Limo, gefolgt von gut zweieinhalb Stunden Gesprächen. Oder, wie kritische Beobachter sagten: viel Theater, wenig Substanz.

Was wurde erreicht?

  • Kein Waffenstillstand, kein Ukraine-Deal: Beide Seiten verließen das Treffen ohne einen Fahrplan zur Konfliktlösung. Trump widersprach Putins Behauptung, es sei „einige Einigung“ erzielt worden, mit einem klaren „no deal“.

  • Putin als Beispiel globaler Resilienz: Trotz mangelnder Fortschritte nutzte Putin das Ereignis, um seinen Auftritt als starker, respektierter Weltakteur zu inszenieren – unterstützt durch Symbole wie rote Teppiche, die ungewöhnliche Fahrtin der US-Präsidenten-Limousine und die insgesamt souveräne Präsenz.

  • Keine Presse, kein Nachfragen: Beide Präsidenten hielten nur kurze Statements, in Summe circa 12 Minuten, ohne Medienfragen. Das ließ Interpretationsraum und nährte das Bild eines kontrollierten, dramaturgischen Ausgangs ohne „echte“ Ergebnisse.

  • US-Kritiker entsetzt, Ukraine enttäuscht: Politische Gegner und internationale Beobachter kritisierten das Treffen als PR-Erfolg für Putin, nicht für die USA. Für die Ukraine war es eine verpasste Chance – keine Rolle, keine Begleitung, kein Raum für echte Diplomatie.

Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?

Trotz der großen Marktbewegungen in den letzten Wochen und Monaten, die durch die Geopolitik als auch die Zollverhandlungen ausgelöst wurden, gibt es in jeder Woche zusehends mehr Nachrichten mit großer Tragweite für den Kryptomarkt. Die Adaption der Technologie schreitet weiter voran, regulatorisch mehr und mehr unterstützt, da das Potential auch politisch weiter in den Fokus rückt.

SEC verschiebt Solana-ETF-Entscheidungen auf den 16. Oktober

Die US-Börsenaufsicht SEC hat am 14. August die Entscheidung über die beantragten Spot-Solana-ETFs von Bitwise und 21Shares auf den 16. Oktober 2025 verschoben. Ursprünglich war mit einem ersten Bescheid bereits Ende August gerechnet worden, doch die Behörde nutzt damit erneut die gesetzlich zulässigen Verlängerungsfristen. Für den Markt ist das ein zweischneidiges Signal: Einerseits bedeutet es eine klare Verzögerung bei der möglichen Kapitalzufuhr in Solana, andererseits unterstreicht die Tatsache, dass die Anträge nicht abgelehnt, sondern weiter geprüft werden, dass Solana regulatorisch ernst genommen wird. Mehr zu der Verschiebung finden Sie hier.

Solana gilt als starker Konkurrent von Ethereum, als wichtige Smart-Contract-Plattform, und mit kräftigem Wachstum und hoher Marktakzeptanz. Das Ökosystem umfasst ein DeFi-Total Value Locked (TVL) von mehr als 10 Mrd. USD und mehrere Millionen aktive Wallets. Die Einführung eines börsengehandelten Produkts würde den institutionellen Zugang erheblich erleichtern. Bloomberg schätzt, dass ein Solana-ETF in den ersten zwölf Monaten Zuflüsse im Volumen von 2–4 Mrd. USD generieren könnte – je nachdem, wie attraktiv die Produkte strukturiert sind und ob Marktumfeld und Risikoappetit positiv bleiben.

Kurzfristig bedeutet die Verschiebung allerdings einen Dämpfer für Anleger, die auf schnelle regulatorische Zulassung gesetzt hatten. Der Solana-Kurs gab nach der Ankündigung zwischenzeitlich um rund 5 % nach, konnte sich jedoch schnell stabilisieren, da Investoren die Verschiebung eher als „Formalie“ denn als inhaltliche Absage werten. Marktteilnehmer verweisen darauf, dass auch bei Bitcoin und Ethereum die Zulassungsprozesse mehrfach vertagt wurden, bevor die Genehmigung letztlich erteilt wurde.

Fazit: Die ETF-Frage bleibt ein wichtiger Katalysator für Solana. Die weitere Verschiebung zeigt, dass die SEC den Altcoin-Sektor sehr genau prüft – für Anleger ein Zeichen, dass mittelfristig auch andere Smart-Contract-Plattformen im Mainstream ankommen könnten, sobald regulatorische Sicherheit besteht.

Citigroup prüft Stablecoin-Verwahrung und Zahlungsdienste

Ein weiteres wichtiges Signal für die wachsende Integration von Krypto in die traditionelle Finanzwelt kam von Citigroup. Die US-Großbank, die im täglichen Zahlungsverkehr ein Transaktionsvolumen im zweistelligen Billionen-USD-Bereich abwickelt, prüft aktuell die Verwahrung der hochqualitativen Sicherheiten, mit denen führende Stablecoins wie USDC oder USDT hinterlegt sind – darunter US-Treasuries und Bargeldreserven.

Darüber hinaus untersucht Citi die Möglichkeit, Stablecoin-basierte Zahlungs- und Konvertierungsdienste selbst anzubieten. Damit könnte die Bank nicht nur die technische Infrastruktur für Abwicklung stellen, sondern auch als Brücke zwischen Krypto- und Fiatwelt agieren. Für institutionelle Kunden wäre das ein entscheidender Schritt, da sie Stablecoins künftig über denselben Anbieter managen könnten, der bereits heute ihre traditionellen Zahlungsströme abwickelt.

Stablecoins sind längst zu einem der größten Segmente im Kryptomarkt geworden: Das zirkulierende Volumen der USD-basierten Stablecoins liegt aktuell bei rund 270 Mrd. USD, wobei USDT (Tether) und USDC zusammen etwa 85 % des Marktes stellen. Das tägliche Handelsvolumen von Stablecoins übertrifft regelmäßig das von Bitcoin und Ethereum zusammen, da sie die Grundlage für nahezu alle DeFi-Protokolle und zentralisierten Börsentransaktionen bilden. Ein Markteintritt von Citi in die Verwahrung und Abwicklung würde diese Volumen in ein reguliertes Umfeld verschieben und Stablecoins als legitimes Instrument für Zahlungsverkehr und Treasury-Management etablieren.

Citi hat zudem verlauten lassen, dass auch Krypto-ETF-Custody geprüft werde. Das würde bedeuten, dass eine der größten Banken der Welt künftig die Verwahrung von Assets wie Bitcoin, Ethereum oder Solana in ETF-Strukturen übernimmt – ein Geschäftsmodell mit Milliardenpotenzial, das derzeit erst wenige spezialisierte Anbieter wie Coinbase Custody dominieren.

Fazit: Für die Branche ist dieser Schritt hochrelevant. Die Integration von Stablecoins in das Citi-Netzwerk könnte institutionellen Anlegern nicht nur Vertrauen geben, sondern auch die praktische Nutzung im internationalen Zahlungsverkehr beschleunigen. Ein globaler Player wie Citi würde Stablecoins aus der Krypto-Nische in den Fokus des Finanzsystems holen – ein Schritt, der das Segment dauerhaft verändern könnte.

Bullish mit Kurssprung beim NYSE-Debüt – Bewertung 13,2 Mrd. USD

Mit Bullish hat eine weitere große Krypto-Exchange den Sprung an die New York Stock Exchange geschafft – und das mit bemerkenswertem Erfolg. Am ersten Handelstag verdoppelte sich der Kurs zwischenzeitlich, die Marktkapitalisierung erreichte rund 13,2 Mrd. USD. Damit zählt Bullish nun zu den wertvollsten börsennotierten Krypto-Unternehmen weltweit, auf einer Stufe mit Coinbase (aktuell ca. 20 Mrd. USD).

Bullish unterscheidet sich von anderen Handelsplätzen durch eine starke Fokussierung auf institutionelle Kunden und einen Hybrid-Ansatz: Das Unternehmen kombiniert klassische Orderbuchmodelle mit automatisierten Market-Making-Mechanismen aus der DeFi-Welt. Dieser Mix soll Liquidität sichern und gleichzeitig transparente Preisfindung ermöglichen. Unterstützt wird Bullish durch ein starkes Investorenkonsortium, zu dem unter anderem Block.one und bekannte Hedgefonds zählen.

Das erfolgreiche IPO ist ein wichtiges Signal an den Kapitalmarkt: Trotz regulatorischer Unsicherheiten sind Investoren bereit, Krypto-Firmen zu bewerten und mit frischem Kapital auszustatten. Analysten sehen in dem Börsengang eine Blaupause für weitere Listings. Die Liste der Kandidaten, die bereits länger mit einem IPO liebäugeln, ist lang, und wird mit jedem erfolgreichen Börsendebut nicht kürzer. Das Handelsvolumen von Bullish lag zuletzt bei durchschnittlich 2–3 Mrd. USD pro Tag, was das Unternehmen in die zweite Reihe der global größten Börsen katapultiert.

Die Bewertung von über 13 Mrd. USD zeigt zudem, dass Investoren Bullish eine signifikante Wachstumsstory zutrauen. Das Unternehmen plant den Ausbau von Derivateprodukten, institutionellem Custody und einer stärkeren Verankerung in regulierten Märkten.

Fazit: Das Debüt von Bullish markiert den nächsten großen Schritt der Krypto-Industrie an den öffentlichen Kapitalmarkt. Es stärkt nicht nur die Wahrnehmung der Branche, sondern könnte auch eine Welle neuer IPOs anstoßen. Für Investoren ist es ein Indiz, dass die Kapitalmärkte bereit sind, Krypto-Modelle nicht mehr nur im privaten VC-Umfeld, sondern auch im breiten Aktienmarkt zu finanzieren.

Podcast mit der „Wirtschaftswoche“

Wir folgten einer Einladung und in der aktuellen Podcast-Folge von „Bitcoin & Beyond“ analysiert Markus van de Weyer, Geschäftsführer alpha beta asset management, gemeinsam mit Host Philipp Frohn die erstaunliche Rallye vieler Altcoins.

Steht uns jetzt eine neue Altcoin-Rally bevor – oder bleibt Bitcoin der alleinige Taktgeber des Kryptomarkts? Im Gespräch ging es unter anderen um:

🔹 Die wichtigsten Katalysatoren für Altcoins in diesem Zyklus
🔹 Warum regulatorische Klarheit jetzt entscheidend ist
🔹 Welche Rolle Ethereum, Solana & Co. künftig spielen könnten
🔹 Und welche Risiken viele Privatanleger unterschätzen

Die Meldung und den Podcast finden sie hier.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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Markus van de Weyer

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