Hump of the week: Trump, Zölle und der Aktienmarkt – Droht ein turbulentes 2. Quartal 2025?

Zölle, Trump & Rezessionsängste: Der Bergfest-Kommentar beleuchtet Risiken & Chancen im 2. Quartal 2025 für Investoren & Märkte.

Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

Trump, Zölle und der Aktienmarkt: Kommt das Chaos zurück?

Das 2. Quartal 2025 verspricht erneut Spannungen am Kapitalmarkt. Vor allem Donald Trumps dealgetriebene Politik, neue Zölle und geopolitische Unsicherheiten belasten die Erwartungen der Märkte. Anleger müssen sich verstärkt auf kurzfristige Richtungswechsel und politische Einflussfaktoren einstellen. Strategisches Risikomanagement gewinnt in diesem Umfeld zunehmend an Bedeutung.

Handelskonflikte und Zölle: Risiko für das Weltwirtschaftswachstum

Steigende Zölle – insbesondere zwischen den USA und China – bremsen das globale Wachstum. Europa, als wichtiger Handelspartner, wird die Konsequenzen besonders spüren. Exportstarke Industrien wie der Maschinenbau oder die Automobilbranche stehen erneut unter Druck. Ein eskalierendes Zoll-Szenario („Tit for Tat“) wäre ein Worst Case.

Die Verlagerung von Lieferketten ist in vollem Gange – das schafft neue Herausforderungen, aber auch Chancen. Gleichzeitig steigt der Druck auf politische Entscheider, handelspolitische Lösungen zu finden. Viele Unternehmen beginnen, ihre globale Lieferstrategie neu auszurichten, um Risiken besser abzufedern.

USA in der Abkühlungsphase: Droht eine Rezession?

Die US-Wirtschaft zeigt erste Schwächesignale. Eine konjunkturelle Abkühlung würde nicht nur amerikanische Unternehmensgewinne belasten, sondern auch europäische Exporte. Die Rezessionswahrscheinlichkeit ist gestiegen, auch wenn die Fed aktuell noch beruhigt. Besonders betroffen wären zyklische Sektoren mit hoher Exportquote. Investoren richten den Blick daher zunehmend auf defensivere Branchen und Regionen mit stabileren Wachstumsperspektiven.

Überbewertung an den Märkten: Tech-Aktien besonders im Fokus

Trotz konjunktureller Risiken sind die Bewertungen an den Aktienmärkten weiterhin hoch. Besonders Tech-Aktien bleiben anfällig – Korrekturen könnten folgen, wenn Gewinnerwartungen zurückgenommen werden. In Verbindung mit geopolitischer Unsicherheit steigt die Volatilität deutlich. Ein starker Rücksetzer im Technologiesektor könnte als Katalysator für eine breitere Marktkorrektur wirken. Gleichzeitig bleibt Innovation ein langfristiger Wachstumstreiber – der richtige Einstiegspunkt entscheidet. Aktuell beobachten Analysten daher mit besonderer Aufmerksamkeit die Berichtssaison großer Tech-Konzerne.

Trump und der institutionelle Wandel in den USA

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor: Der Umbau der US-Institutionen durch Trump. Seine „controlled demolition“-Strategie könnte bestehende Prozesse massiv verändern – mit unklaren Folgen für Unternehmen und Anleger weltweit. Die Märkte reagieren zunehmend sensibel auf institutionelle Instabilität. Vertrauen in rechtsstaatliche Verfahren und unabhängige Institutionen bleibt ein zentraler Faktor für nachhaltiges Investitionsverhalten. Auch internationale Investoren beobachten die innenpolitische Entwicklung in den USA mit wachsender Skepsis.

Chancen trotz Unsicherheit: Was Investoren jetzt wissen müssen

  1. Der Markt ist vorbereitet: Viele Akteure haben sich bereits auf Unsicherheiten eingestellt.
  2. Verhandlungen möglich: Selbst wenn Trump zunächst eskaliert – am Ende zählen Resultate.
  3. Im Tech-Sektor sind die Bewertungen zurückgekommen und nicht mehr so extrem
  4. Die Fed bleibt handlungsfähig: Powell signalisiert Unterstützung, falls nötig. Trotz allem bleibt es entscheidend, selektiv zu agieren und die eigene Portfolio-Strategie regelmäßig zu überprüfen. Gerade in volatilen Phasen entstehen oft Einstiegschancen in unterbewerteten Marktsegmenten.

Fazit: Risiken erkennen, Chancen nutzen

Das zweite Quartal wird herausfordernd – aber nicht chancenlos. Wer flexibel bleibt, kann sich strategisch positionieren. Besonders Märkte außerhalb der USA könnten profitieren, wenn sich die geopolitische Lage weiter zuspitzt. Die Kombination aus politischer Unsicherheit, geldpolitischen Optionen und selektiven Anlagechancen macht aktives Management wichtiger denn je. Für langfristig orientierte Investoren lohnt sich ein differenzierter Blick auf die globalen Entwicklungen. Denn: Gerade in Phasen der Unsicherheit werden oft die Grundlagen für zukünftige Outperformance gelegt.

Was denken Sie: Bleibt es turbulent oder sehen wir bald wieder mehr Stabilität an den Märkten?

Vennemann HiRes 5624

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