đȘ Hump of the week: Notenbanken und saure Gurken
Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh
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Seit März bewegt sich der DAX in einer engen Handelsspanne zwischen 15.500 und dem Hoch bei 16.357; ohne den Dämpfer vor 14 Tagen, aufgrund von Zinsangst, sähe es noch enger aus 🤔
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Geopolitisch ist eine gewisse Ruhe eingekehrt, mit China wird wieder gesprochen, die Nato hat der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt
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Am 25./26. Juli kommt die US-Notenbank zum nächsten Treffen zusammen; nach der Zinspause im Juni ist nun eine Zinserhöhung von 0,25% wahrscheinlich (auf 5,25%-5%); da der Markt dies erwartet, ist es folglich eingepreist und wohl leicht „zu verkraften“; die Fed hält sich aber alle Optionen offen
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Die EZB trifft sich einen Tag später; prinzipiell hat Frau Lagarde eine Zinserhöhung angekündigt, sodass auch hier das Risiko einer negativen Überraschung gering ist
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Gute Nachricht: Die Inflation fällt weiter: Im Juni fiel sie im Euroraum von 6,1% auf 5,5% (gegen Vorjahr), in den USA ist sie im Juni sogar auf 3,0% gefallen; aufgrund der weiterhin hohen Kerninflation gibt es aber noch keine Entwarnung
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Aber 1: In den USA sind die Einzelhandelsumsätze inflationsbereinigt den achten Monat in Folge im Jahresabstand gefallen; das ist nicht dramatisch, zeigt aber Risiken einer Konsumabschwächung auf; gleichzeitig wird es für die Amerikaner schwieriger, einen Kredit zu bekommen
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Aber 2: Der volle Einfluß der erfolgten Zinserhöhungen ist in der Realwirtschaft noch nicht angekommen: Einige Analysten sehen den aktuellen Preisrückgang (Vorjahresvergleich) als Folge der Covid-19-Verzerrungen und nicht als Folge der Geldpolitik 🤔
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Aber 3: Laut IFO Institut erwarten die Volkswirte eine Inflation von 7% in 2023 und 6% in 2024; das wäre nicht gut, wenn es so käme…
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Gleichzeitig fällt die US-Industrieproduktion im Jahresabstand erstmals seit Februar 2021 🤔
👉 Fazit 1: Die Notenbanken haben bisher gut kommuniziert, Ihre Entscheidungen transparent vorbereitet; niemand hat in dieser fragilen Welt die Absicht, durch schlecht vorbereitete Maßnahmen die Märkte zu verschrecken 👍
👉 Fazit 2: Der 2023er-Börsenaufschwung wurde in einigen großen Indizes nur von wenigen Aktien getragen: Der S&P 500 Index liegt ca. 19% in 2023 im Plus – Die Top-7-Aktien sind um 58% gestiegen, der Rest nur um 4% 🙈
👉 Fazit 3: Aktien profitieren momentan von der Chance auf fallende Zinsen (nicht jetzt, aber in 2024 und das nimmt die Börse vorweg); außerdem schwächelt die „Konkurrenz“ der Aktien (Private Equity, Immobilien) 👍
👉 Fazit 4: Ein „Konkurrent“ schwächelt allerdings nicht: Der Rentenmarkt – Für kurze US-Unternehmensanleihen mit gutem Rating gibt es bereits rund 6%, im spekulativen Bereich geht das bis 9% hoch; selbst kurze Bundesanleihen schlagen das Festgeld! 👍
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