đȘ Hump of the week: Hoffnungsschimmer oder Fehlsignal?đ€
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Die Probleme unserer Volkswirtschaft sind hinlĂ€nglich bekannt; eine Kostprobe dazu ist die Liste der geplanten Entlassungen der deutschen Industrie im heutigen Morning Briefing von Gabor Steingart đ
- In den meisten EU-NachbarlĂ€ndern sind es nicht besser aus: Giorgia Meloni bittet in BrĂŒssel darum, MilitĂ€rausgaben aus den Defizitberechnungen rausnehmen zu dĂŒrfen; in Frankreich kĂ€mpft sich der neue Premier Bayrou von Abstimmung zu Abstimmung; in den Niederlanden herrscht Regierungschaos
- Die handels- und geopolitischen Probleme Europas bzw. der EU sind an dieser Stelle bereits hinreichend thematisiert worden
- Gleichzeitig erreicht der DAX gestern mit 22.000 Punkten einen neuen Rekord; und: Es ist nicht nur der DAX, auch der Eurostoxx-50 Index liegt auf Rekordniveau und in 2025 bereits 11% im Plus; dies ist die stĂ€rkste Outperformance europĂ€ischer Aktien gegenĂŒber den USA seit 2015! đ
- Bei allen Risiken und Problemen des Kontinents gibt es Hoffnung:  Die neueste Sentix-Konjunkturumfrage sieht fĂŒr die Eurozone den höchsten Wert seit Juli 2024, wenn auch weiter im negativen (kontraktiven) Bereich; aber: Die Konjunkturerwartungen haben ins Positive gedreht! đ
- Die November (Industrie-)AuftragseingĂ€nge in Deutschland waren noch schwach, ziehen aber im Dezember um 2,2% an; auch auf einer 3-Monats-Basis, die weniger von GroĂauftrĂ€gen abhĂ€ngt, zeigt sich ein Anstieg!
- Es passiert etwas an den MĂ€rkten, Trump sorgt fĂŒr VolatilitĂ€t: Der Euro ist gegenĂŒber dem US-Dollar bis auf 1,014 gefallen, dem tiefsten Stand seit 2022; aktuell ignoriert Trump (noch) den Dollaranstieg, der ihm in der ersten Amtszeit noch ein Dorn im Auge war; aber Vorsicht…
- Fazit 1: Bei aller Freude ĂŒber die konjunkturellen HoffnungspflĂ€nzchen: Dies ist vor allem eine zyklische Erholung, schlieĂlich liegt Deutschland seit Jahren in einer Art Dauerrezession; es wirken nun aber die Geldpolitik der EZB sowie der schwĂ€chere Euro
- Fazit 2: In der EU-Industrie ist eine Stabilisierung, vermutlich sogar eine Bodenbildung, erkennbar, wĂ€hrend sich gleichzeitig die Stimmung im Dienstleistungssektor verbessert; âtrotz strategischer Standortnachteile, die so schnell nicht schwinden werden, scheint es, dass durch den US-Druck der RealitĂ€tscheck Positives bewirkt; das lĂ€sst hoffen!đ
- Fazit 3: Es ist mehr als ein Hoffnungsschimmer und vermutlich auch kein Fehlsignal; fĂŒr die Regierenden in der EU ist es ein Weckruf und die vielleicht letzte Chance zum Aufbruch!
- Fazit 4: Was bedeutet das fĂŒr den Aktienmarkt? Die GrĂŒnde fĂŒr eine Outperformance von EU-Aktien relativ zu den USA schwinden aktuell nach dem erfolgten Anstieg; mehr denn je sollten sich Investoren fragen, welche Regionen/Sektoren langfristig von der Trump-Politik am stĂ€rksten profitieren đ
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