Hump of the week: Emerging Markets 2025 – Kommen jetzt die Schwellenländer?

Globale Investmenttrends 2025 – Emerging Markets im Fokus

Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

Emerging Markets 2025 – Kommen jetzt die Schwellenländer?

Die Emerging Markets haben in den letzten Jahren etwas an Glanz verloren. Doch die geopolitischen Verschiebungen und die hohe Bewertung der westlichen Märkten rücken sie 2025 wieder in den Fokus globaler Investoren. Ist die Stunde der Schwellenländer gekommen?

Performance-Vergleich: Schwellenländer deutlich abgeschlagen

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Der MSCI Emerging Markets Index hat sich in den letzten drei Jahren enttäuschend entwickelt – ein Ertrag von lediglich +19% (in Euro gerechnet). Im Vergleich dazu legte der DAX um +68% und der S&P 500 um +44% zu. Eine Schere, die Fragen aufwirft – und Potenzial vermuten lässt.

Trotz dieser Underperformance bleiben die strukturellen Vorteile der Emerging Markets bestehen: Höhere demografische Dynamik, günstige Produktionskosten, rasante Urbanisierung und ein wachsender Binnenkonsum sind nach wie vor präsent.

Emerging Markets 2025: Warum Analysten optimistisch bleiben

Seit Jahren raten Analysten zum langfristigen Einstieg in Emerging Markets – allen voran wegen der höheren Wachstumsraten im Vergleich zur westlichen Welt. Doch in den letzten Jahren belasteten zahlreiche Faktoren die Entwicklung:

↳ die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lieferkettenstörungen
↳ hohe Inflationsraten
↳ geopolitische Spannungen
↳ und zuletzt: Trumps Zollpolitik

Diese Entwicklungen haben viele Schwellenländer unter Druck gesetzt. Doch es mehren sich die Anzeichen einer Erholung – vor allem durch strategische Neuausrichtungen der Exportpolitik und die zunehmende Eigenständigkeit der Märkte.

Handelspolitik als Gamechanger – Neue Wege nach Europa

Ein entscheidender Wendepunkt könnte ausgerechnet durch Trumps Handelspolitik erfolgen: Sollten die USA erneut mit einseitigen Zöllen arbeiten, könnten sie sich langfristig selbst schwächen – ein „Schuss in den eigenen Fuß“. Schon jetzt ist zu beobachten, dass viele Schwellenländer ihre Handelsstrategien anpassen und sich zunehmend anderen Regionen wie Europa zuwenden.

Diese Verschiebung stärkt die wirtschaftliche Unabhängigkeit – und die Chancen für Investoren, die frühzeitig auf diese Umbrüche reagieren.

Makroökonomische Stabilisierung: Inflation sinkt, Zentralbanken agieren

In vielen asiatischen Ländern hat sich die Inflation in den letzten Monaten spürbar abgekühlt. Gleichzeitig senden dortige Zentralbanken deutliche Signale für geldpolitische Unterstützung – ein positives Signal für die Aktienmärkte. Eine vorausschauende Geldpolitik schafft Investitionssicherheit und kurbelt den Kapitalmarkt an – gerade in einer Zeit, in der die USA zunehmend protektionistisch agieren.

Kapitalmärkte werden unabhängiger – China als Stabilitätsanker

Die Kapitalmärkte in großen Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien haben sich strukturell weiterentwickelt. Sie hängen nicht mehr ausschließlich vom Zufluss internationaler Investoren ab. Insbesondere China verzeichnet eine zunehmende Stabilisierung – getragen durch den Binnenmarkt und institutionelle Anleger vor Ort. Diese Entwicklung verringert das Volatilitätsrisiko und macht Investitionen planbarer.

Geopolitische Risiken bleiben – doch sind sie beherrschbar

Natürlich bleiben geopolitische Spannungen ein relevanter Risikofaktor. Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan um die Kashmir-Region ist ein Beispiel dafür. Dennoch versichern Beobachter vor Ort, dass beide Regierungen „ihre Grenzen kennen“. Auch offizielle Aussagen deuten auf einen begrenzten konjunkturellen Einfluss hin. Die Zentralbank Indiens sicherte im Ernstfall Stützung der Rupie durch Devisenreserven zu. Donald Trump wurde bereits als Vermittler aktiv – ein Zeichen dafür, dass das Risiko ernst genommen, aber nicht eskaliert wird.

Auch die systemische Rivalität zwischen den USA und China bleibt bestehen – wird aber zunehmend als dauerhaftes Spannungsfeld einkalkuliert.

Fazit 1: Emerging Markets 2025 im neuen Umfeld

In den letzten Jahren waren die Zusatzrisiken der Emerging Markets für viele Anleger schlicht nicht attraktiv genug – denn US-Tech-Werte lieferten mit außergewöhnlichen Renditen eine historische Chance. Doch dieser Boom scheint nun sein Momentum verloren zu haben. Seit Dezember fließt Kapital vermehrt nach Europa. Globale Investoren bauen US-Positionen ab und entdecken den alten Kontinent neu – auch durch dessen wachsende außenpolitische Präsenz.

Fazit 2: Der Blick geht über Europa hinaus – wo liegt das „next big thing“?

Die großen Tech-Gewinne in den USA gehören der Vergangenheit an. Europa bietet Stabilität – aber begrenzte Wachstumsraten. Investoren schauen daher verstärkt auf Asien, Afrika und Südamerika. Dort finden sich nicht nur neue Produktions- und Absatzmärkte, sondern auch bedeutende Innovationszentren mit wachsendem politischen Selbstbewusstsein.

Fazit 3: Emerging Markets sind mehr als China

Zwar machen China (~25%) und Taiwan (~20%) einen großen Teil des MSCI Emerging Markets Index aus. Doch der große Vorteil liegt in der Diversität. Schwellenländer sind nicht homogen: Brasilien ist nicht mit Vietnam vergleichbar, Südafrika nicht mit Indien. Diese Heterogenität reduziert Klumpenrisiken und ermöglicht gezielte Allokationen. Die zunehmende politische Vernetzung, u. a. durch BRICS-Initiativen, fördert zudem die wirtschaftliche Selbstständigkeit.

Fazit 4: Exportstrategien im Wandel – jetzt gut positionieren

Die Neuausrichtung der Exportstrategien in den Emerging Markets ist ein langfristiger Prozess – aber sie hat begonnen. Schwellenländer vereinen heute niedrige Produktionskosten mit steigendem Know-how in Forschung und Technologie. Wer rechtzeitig investiert, kann überdurchschnittlich profitieren. Die Frage bleibt: Einzelmärkte selektiv gewichten – oder breit über Indexlösungen investieren?

Was denken Sie? Werden die Emerging Markets von der neuen Weltordnung profitieren?

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