đȘ Hump of the week: Deutschland â Vom Tabellenletzten zum neuen SommermĂ€rchen?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- In 30 Tagen beginnt die Euro 2024âŠdie Spannung steigt, nicht zuletzt durch die innovative Kaderveröffentlichungâœïž
- Gleichzeitig berichtet der Sentix-Konjunkturindex den höchsten Stand fĂŒr Deutschland seit Mai 2023; zugegeben, der absolute Wert ist weiter negativ, aber die Erwartungen kratzen an der Nulllinie đ
- Der DAX befindet sich auf Rekordjagd und liegt in 2024 bei +12,3%, allerdings: Der DAX bildet nicht die deutsche Volkswirtschaft ab, die Konzerne verdienen ihr Geld im Ausland; so liegt der MDAX der mittelkapitalisierten AGs unverÀndert in 2023
- Auch international schneiden die europĂ€ischen MĂ€rkte nicht schlecht ab: So liegen DAX, Euro Stoxx 50 & Co. rund 2-3% besser als die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq 100đ
- Im Regierungsviertel scheint die Sommerpause bereits begonnen zu haben: Impulse und Ideen sind weiter Mangelware; sind wir schon im Wahlkampf?
- Die FT hat diese Woche berichtet, dass Deutschland die kĂŒrzeste Arbeitswoche aller entwickelten Volkswirtschaften hatâŠ
- Die europĂ€ischen Unternehmen liefern gröĂtenteils passable Ergebnisse und âmanagenâ ihre Kosten; dies geht zu Lasten von ArbeitsplĂ€tzen und zeugt nicht von Zukunftsoptimismus đ
- AuslĂ€ndische Direktinvestitionen in Deutschland gehen weiter zurĂŒck: Nach einer EY-Studie um 12% in 2023, wĂ€hrend sie in Frankreich und GroĂbritannien steigenđ
- Es leidet nicht nur die Automobilbranche, sondern auch Unternehmen wie Infineon, DHL Group oder Bayer haben von Schwierigkeiten berichtet, ein breites Spektrum deutscher Vorzeigebranchen
- Hilfreich ist, dass die Inflation weiter zurĂŒckkommt: Nur noch 2,2% im April; wir erwarten weiter eine EZB-Zinssenkung im Juni â auch das hilft den Euro-Aktien gegenĂŒber den US-Pendants
Fazit 1: Wie hat der niederlĂ€ndische Bondscoach Ronald Koeman vor kurzem gesagt: âDie Deutschen erwarteten vor 2 Monaten noch ein Vorrundenaus, jetzt sind sie bereits Europameister â Die Wahrheit wird dazwischen liegen!â
Fazit 2: Es ist nicht alles (wirtschaftlich) schlecht, aber Deutschland lebt von Substanz und Erfolgen der Vergangenheit; es fehlt ein schlĂŒssiger Zukunftsplan
Fazit 3: Wie lange wird schon ĂŒber die Schuldenbremse diskutiert? Dabei lernt jeder Student, dass Investitionen die Grundlage fĂŒr kĂŒnftigen Wohlstand sind, wĂ€hrend konsumtive, kreditfinanzierte Ausgaben, z.B. fĂŒr höhere Sozialleistungen, diese QualitĂ€t nicht erfĂŒllen; also Schuldenbremse lockern, aber mit klaren Vorgaben!đ
Fazit 4: In 2006 wollte niemand an ein SommermĂ€rchen glauben, heute liegt die Erwartungshaltung fĂŒr die EM höher, was eine positive Ăberraschung kompliziert; anders sieht es mit der Konjunktur aus: Der Pessimismus ist â auch bei mir â stark verwurzeltâŠdies schafft Raum fĂŒr Ăberraschungen!đ
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