🐪 Hump of the week: Der DAX als Abbild Deutschlands? 🤔

Hump of the week: Der DAX als Abbild Deutschlands?

Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

  • Nach zwei negativen Quartalen beim Bruttoinlandsprodukt Deutschlands (technische Rezession) liegt das 2. Quartal 2023 zwar unverändert gegenüber dem Vorquartal, aber im Vorjahresvergleich preisbereinigt erneut um -0,6% schwächer🙈
  • Währenddessen hat sich der DAX Index in diesem Jahr gut geschlagen und liegt aktuell rund 16% im Plus; warum ist das so?
  • Im DAX Index sind die 40 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften abgebildet, ausgewählt nach Börsenkapitalisierung, Börsenumsatz und Gewinn
  • Durchweg sind dies Unternehmen, die oft nur einen kleinen Teil ihrer Umsätze in Deutschland erwirtschaften und somit viel stärker von der globalen Konjunktur als vom Heimatmarkt abhängig sind, also insbesondere von den beiden Hauptmärkten USA und China (außerhalb der EU)
  • Die beiden Mid- und Small-Cap-Indizes MDAX und SDAX liegen in 2023 schwächer als der DAX, auch wenn sie zuletzt etwas aufholen konnten
  • Die Struktur des DAX ist relativ ausgeglichen: 17% Chemie/Pharma/Bio-und Medizintechnik, 5% Energie, 16% Finanzen, 5% Handel, 29% Maschinenbau/Verkehr/Logistik und 27% Technologie 🤔
  • Und mal was Positives: Deutschland hat weiterhin ein AAA-Rating aller drei führenden Rating-Agenturen (eines von 9 Ländern weltweit); seit gestern Nacht haben die USA nur noch ein einziges Aaa, von Moody‘s 👍

👉 Fazit 1: Wie bereits vor Wochenfrist dargestellt, steht die deutsche Volkswirtschaft vor großen Herausforderungen; so ist Deutschlands BIP seit 2017 in fast der Hälfte aller Quartale real geschrumpft 🙈

👉 Fazit 2: Der DAX repräsentiert nicht die deutsche Wirtschaft, sondern große global aktive Konzerne, deren Erfolg vom Weltmarkt abhängt

👉 Fazit 3: Europas Wachstumsaussichten sind düster, relativ zu den USA stehen wir momentan „blank“ dar; auch in Zukunft wird ein Großteil der Wertentwicklung des DAX von der US-Leitbörse abhängen

👉 Fazit 4: Strukturell spricht – trotz aller Risiken – weiterhin einiges für Aktien, auch europäische Aktien: Die Aussicht auf einen Wechsel in der EZB-Geldpolitik; strukturelle Mittelzuflüsse in den Aktienmarkt aus illiquideren Anlageformen; möglicherweise in Zukunft auch wieder ein schwächerer Euro; die defensive Marktpositionierung

 

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