Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 18.10.2025
Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends
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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Die Bitcoin ETF erlebten in dieser Woche einen negativen Handel, einzig im Handel am Dienstag kam es zu einem Zufluss in dreistelliger Millionenhöhe. Nach der extremen Volatilität in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Vorwoche suchte der Markt nach Orientierung, das Geschehen war stark von den Ereignissen dominiert. In Summe flossen insgesamt 1,22 Mrd. USD aus den ETF, nach 2,71 Mrd. USD Zufluss in der Vorwoche.
Eine vom Ergebnis und Ton ebenfalls negative Woche erlebten die Ethereum ETF. Im Handel mit den ETF wurden drei negative Tage, am Dienstag und Mittwoch aber auch kräftige Zuflüsse verzeichnet. In der Summe ergibt sich ein Abfluss von 311 Mio. USD, nach einem Zufluss von 488 Mio. USD in der Vorwoche.
Wie bewegte sich der Kryptomarkt in den letzten Handelstagen?
Präsident Trump hatte den Kryptomarkt in der Nacht von Freitag auf Samstag am letzten Wochenende ins Chaos gestützt – und diese Ereignisse wirkten in dieser Handelswoche spürbar nach. Nach einer fulminanten Erholung zu Wochenbeginn hat der Kryptomarkt am Donnerstag und Freitag wieder nachgegeben und testete – nicht überraschend – erneut die Tiefs der Vorwoche.
Zur Orientierung: am Samstag, 11. Oktober, lagen die Preise für Bitcoin um die 110.000 USD und Ethereum leicht oberhalb von 3.800 USD. Heute morgen sehen wir Preise um die 107.000 USD und 3.850 USD. Zum Wochenanfang hatte Bitcoin in einer kräftigen Erholung schon Kurse oberhalb von 116.000 USD gesehen, und Ethereum von 4.300 USD. In der weiteren „Verarbeitung“ der Ereignisse drehten die Preise im Wochenverlauf aber wieder nach unten.
Auslöser und Taktgeber bleiben aktuell politische Nachrichten, unter anderem die US-China-Handelsspannungen: seither pendelt der Markt zwischen „Erleichterungs-Rallye“ und erneuten Abgaben. Am Donnerstag lösten Nachrichten über Probleme im US-Bankensystem kräftige Verkäufe am Aktienmarkt aus, und der ohnehin nervöse Kryptomarkt wurde erneut in Mitleidenschaft gezogen.
Stimmung / Sentiment. Der Crypto Fear & Greed Index ist in den „Extreme-Fear“-Bereich gerutscht – je nach Datenquelle heute im niedrigen 20er-Band (teils 22 gemeldet), nach einer Zwischenerholung Mitte der Woche (Rücklauf in die 30er). Historisch gelten solche Extremzonen oft als konträre Kaufsignale, weil sie Kapitulations-Phasen reflektieren; kurzfristig bleibt das Umfeld aber headline-sensitiv.
Einordnung. Das Zusammenspiel aus asynchronen Handelszeiten (Krypto 24/7 vs. „geschlossene“ Aktien/Anleihen), politischen Schocks (Zoll-Headline) und hohem Hebel bei vielen Marktteilnehmern erklärt die überproportionalen Moves: In illiquideren Nacht-Fenstern werden BTC/ETH als Hedge-Ersatz genutzt, was schnelle Übertreibungen nach unten (inkl. Liquidationskaskaden) und anschließend kräftige Erholungen begünstigt. Sobald die regulären Märkte öffnen, normalisiert sich die Preisfindung häufig. Dieses Muster sahen wir beispielsweise am 10.–13. Oktober, aber auch schon bei einigen Ereignissen in der Vergangenheit.
Der Government Shutdown in den USA sorgt momentan für das Ausbleiben echter, „harter“ Wirtschaftsdaten. In diesem Umfeld ist die Liquidität dünner, da viele institutionelle Investoren ihr Pulver trocken halten. Genutzt wird so eine Situation gerne von Marktteilnehmern, die teilweise weniger stark reguliert sind, und durch Gerüchte oder auch bewusste großvolumige Käufe / Verkäufe den Markt vor sich hertreiben, um Kaskaden von Liquidationen in beide Richtungen auszulösen. Wichtig bleibt anzumerken – die Entwicklung der Technologie schreitet voran, die Fundamentaldaten sind gut, der Auslöser für die Verkäufe kam aus der Politik, nicht aus dem Kryptomarkt.
USA: Der teuerste politische Stillstand der Welt
Der Government Shutdown in den Vereinigten Staaten geht nun in seine dritte Woche und entwickelt sich immer mehr zu einem ökonomischen und politischen Kraftakt – mit wachsendem Schaden für Wirtschaft, Vertrauen und Finanzmärkte.
Laut einer aktualisierten Berechnung des US-Finanzministeriums kostet der Stillstand die US-Wirtschaft derzeit bis zu 15 Milliarden US-Dollar pro Woche – nicht, wie zuvor irrtümlich angegeben, pro Tag. Das Ministerium korrigierte damit die falsche Angabe von Finanzminister Scott Bessent, der die Kosten in mehreren öffentlichen Auftritten drastisch überhöht hatte. Selbst die korrigierte Zahl bleibt gewaltig: Nach drei Wochen summiert sich der Schaden bereits auf rund 45 Milliarden Dollar, was mehr als 0,15 % der US-Jahreswirtschaftsleistung entspricht.
Die direkten Folgen sind in vielen Sektoren spürbar. Rund 900.000 Bundesangestellte sind beurlaubt oder arbeiten ohne Bezahlung, zahlreiche Behörden – darunter das Bureau of Labor Statistics (BLS) und das Census Bureau – liefern keine Daten mehr. Damit fehlt die empirische Grundlage für geld- und fiskalpolitische Entscheidungen in immer stärkerem Maße. Besonders die Federal Reserve verliert in dieser Phase ihre wichtigste Kompassnadel: verlässliche Echtzeitdaten zu Arbeitsmarkt, Inflation und Konsum.
Der Stillstand blockiert zugleich hunderte Infrastrukturprojekte, Sozialprogramme und Forschungsförderungen. Er gilt als längster und teuerster Shutdown seit 2019. Das politische Ringen zwischen Republikanern und Demokraten über den Haushalt 2026 hat sich verhärtet; die Republikaner bestehen weiter auf drastischen Kürzungen im Sozial- und Bildungsetat, während die Demokraten zusätzliche Mittel für Gesundheitsversorgung, Wohnungsbau und den grünen Umbau fordern.
Fiskalische Lage der USA: Defizit sinkt – Zinslast explodiert
Trotz des politischen Stillstands zeigen die jüngst veröffentlichten Haushaltsdaten für das abgeschlossene Fiskaljahr 2025 ein zwiespältiges Bild: Das US-Haushaltsdefizit fiel laut Finanzministerium leicht auf 1,775 Billionen US-Dollar – ein Rückgang um 41 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr. Es ist der erste Rückgang des Defizits seit 2022.
Dieser Rückgang ist allerdings kein Zeichen struktureller Entspannung, sondern eine buchhalterische Momentaufnahme. Die Reduktion resultiert vor allem aus höheren Zolleinnahmen infolge der von Präsident Trump eingeführten Handelszölle – insbesondere gegenüber China und der EU – sowie aus drastischen Kürzungen im Bildungsetat. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben für Gesundheit, Soziales und vor allem Zinsen weiter an.
Die Zinslast hat mittlerweile ein Rekordniveau erreicht: Fast 1 Billion USD (knapp 980 Mrd. USD) flossen 2025 allein in Schuldendienst – mehr als in die gesamte Landesverteidigung. Die USA zahlen derzeit im Schnitt über 4,5 % auf neue Anleihen, während über 40 % der ausstehenden Treasuries innerhalb der nächsten drei Jahre refinanziert werden müssen.
Analysten warnen, dass die USA in eine Zinsfalle geraten könnten: Steigende Refinanzierungskosten bei stagnierendem Wachstum könnten das Defizit schon 2026 wieder über die Marke von 2 Billionen USD heben.
Federal Reserve: Datenblind und politisch unter Druck
Die Federal Reserve steckt mitten in einem Dilemma. Nach der Zinssenkung im September auf eine Spanne von 4,00 bis 4,25 Prozent wollte man eigentlich „datenabhängig“ vorgehen. Doch genau diese Daten fehlen nun aufgrund des Shutdowns.
Mehrere Fed-Mitglieder äußerten zuletzt öffentlich Unmut über die Situation. John Williams (New York Fed) sprach von einer „ungewöhnlich hohen Unsicherheit“, während Vizechef Michael Barr mahnte, man dürfe die Inflationsrisiken nicht unterschätzen.
Marktseitig rechnen Investoren inzwischen mit einer weiteren Zinssenkung im Oktober und im Dezember, da der politische Stillstand die Wachstumsaussichten schwächt. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen sind leicht rückläufig, während der Dollar von geopolitischer Nachfrage profitiert.
Sollte der Shutdown noch Wochen andauern, könnte die Fed gezwungen sein, auf Basis unvollständiger Daten zu handeln – ein Szenario, das zuletzt während der Corona-Pandemie 2020 vorkam.
Europa: Konjunkturelle Stagnation, EZB in Wartestellung
In der Eurozone bleibt die Wirtschaft schwach, aber stabil. Der Industrie- und Exportsektor kämpft weiterhin mit schwacher globaler Nachfrage, während der Dienstleistungssektor leichte Expansion zeigt.
Die Inflation sank im September auf 2,4 %, die Kernrate auf 2,7 % – der niedrigste Wert seit Frühjahr 2021. Die EZB sieht sich damit ihrem Zielbereich angenähert und hält die Zinsen unverändert.
Für die Krypto- und Kapitalmärkte bedeutet das: keine geldpolitischen Überraschungen aus Frankfurt, aber auch keine kurzfristige Entlastung durch sinkende Zinsen.
Asien: China zwischen Exportkontrollen und Wachstumssorgen
In China dominieren weiter geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten. Die Regierung in Peking bestätigte diese Woche offiziell, dass sie Exportkontrollen auf seltene Erden, Magnete und Hochtechnologieprodukte ausweiten wird – ein Schritt, der auf Trumps Zollankündigung folgte und die Handelsbeziehungen weiter belastet.
Analysten sehen darin ein geopolitisches „Gegenschlag-Signal“, das zugleich die industrielle Basis im Westen trifft.
Makroökonomisch bleibt die chinesische Wirtschaft schwach: Das Wachstum dürfte 2025 nur knapp 4 % erreichen, weit unter dem Regierungsziel von 5 %. Immobilienunternehmen kämpfen weiter mit Liquiditätsproblemen, während der Konsum trotz staatlicher Anreize nicht anzieht.
In Japan hält die Bank of Japan an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest (Leitzins: 0,1 %). Die schwache Währung stützt Exporte, verteuert aber Importe und belastet die Kaufkraft.
Südostasien bleibt dagegen robust: Länder wie Vietnam, Indonesien und Malaysia profitieren von Produktionsverlagerungen aus China und wachsenden Kapitalzuflüssen aus den USA.
Gesamtbild: Politisches Risiko als globaler Preistreiber
Das makroökonomische Bild dieser Woche ist geprägt von politischer Dysfunktion und fiskalischem Stress. Der US-Shutdown zeigt, dass selbst die größte Volkswirtschaft der Welt nicht immun gegen hausgemachte Risiken ist. Die kurzfristigen Kosten – 15 Mrd. USD pro Woche – wirken bereits messbar auf Konsum, Vertrauen und Märkte.
Während die fiskalische Bilanz dank Zolleinnahmen kosmetisch verbessert wurde, droht der langfristige Preis höherer Zinsen und sinkender Kreditwürdigkeit.
In Europa herrscht Stillstand, in Asien Verschärfung – und damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass zusehends politische Nachrichten und nicht ökonomische Daten die Märkte bis Jahresende dominieren werden.
Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?
Trotz der großen Marktbewegungen in den letzten Wochen und Monaten, die durch die Geopolitik als auch die Zollverhandlungen ausgelöst wurden, gibt es in jeder Woche zusehends mehr Nachrichten mit großer Tragweite für den Kryptomarkt. Die Adaption der Technologie schreitet weiter voran, regulatorisch mehr und mehr unterstützt, da das Potential auch politisch weiter in den Fokus rückt.
Rekord-Liquidationen nach Trumps Zollschock beschäftigt die Märkte – Bitcoin als 24/7-Makrobarometer
Kaum hatte Donald Trump am späten Freitagabend (US-Zeit) letzte Woche zusätzliche 100 % Zölle auf alle chinesischen Importe ab 1. November angekündigt, reagierten die Kryptomärkte mit einer Gewalt, wie sie selbst erfahrene Marktteilnehmer selten erlebt haben. Binnen weniger Stunden rutschte Bitcoin zeitweise unter 105.000 US-Dollar, Ethereum fiel unter 3.800 Dollar. Hintergrund: Aktien- und Anleihemärkte waren bereits geschlossen, die CME-Index-Futures im Wochenend-Pause-Modus – Krypto aber handelt rund um die Uhr. In solchen Momenten fungieren Bitcoin und Ethereum als Makro-Proxy, über den sich Investoren gegen geopolitische Schocks absichern.
Dieses Ereignis beschäftigt die Investoren, aber auch die Analysten weiterhin. Wie konnte es zu der Lawine an Zwangsliquidationen kommen, innerhalb so kurzer Zeit? Welchen Einfluß haben die oft mit einem großen Hebel ausgestatteten Produkte, die von Plattformen an Spekulanten verkauft werden? Und welche Rolle spielen dann die Plattformen, wenn die von ihnen produzierten Investments kurze Zeit später zwangsliquidiert werden?
Die Folge war eine beispiellose Liquidationslawine. Laut Bloomberg, CoinGlass und Coindesk wurden innerhalb von 24 Stunden rund 19 bis 20 Milliarden US-Dollar an gehebelten Positionen aufgelöst – größtenteils Longs, aber auch mehrere Milliarden an Shorts. Über 1,6 Millionen Trader waren betroffen. Noch nie zuvor verzeichnete der Markt eine derart hohe Gesamtliquidation in so kurzer Zeit.
Nach dem Crash setzte eine schnelle Gegenbewegung ein: Im Laufe der Woche notierte Bitcoin wieder über 116.000 US-Dollar und damit deutlich höher als in der Marktschwäche vor zwei Wochen. Viele Händler sehen das Ereignis daher weniger als fundamentale Trendwende, sondern als reflexhafte Überreaktion in einer makroökonomischen „Datenwüste“. Es bleibt ein Lehrstück dafür, dass Krypto in einem 24/7-Markt zum ersten Reaktionskanal globaler Risikoaversion geworden ist, während traditionelle Börsen schlafen.
US-Justiz beschlagnahmt 127.271 BTC – größter Krypto-Fund aller Zeiten
Am 16. Oktober bestätigte das US-Justizministerium die Beschlagnahmung von 127.271 Bitcoin, im aktuellen Gegenwert von rund 15 Milliarden US-Dollar – der bislang größte einzelne Krypto-Fund der US-Regierung. Die Coins stammen aus einem internationalen „Pig-Butchering“-Netzwerk, das aus Zwangsarbeits-Camps in Kambodscha heraus operierte.
Die Ermittler verfolgten über Monate Hunderte Wallets, nutzten Chain-Analyse-Tools, Knoten-Cluster-Mapping und internationale Rechtshilfe, bevor sie im Sommer Zugriff erhielten. Das Verfahren gilt als technologischer Meilenstein der Krypto-Forensik: Erstmals wurde ein komplexes Scam-Netzwerk nicht über Banken, sondern direkt on-chain nachverfolgt und aufgelöst.
Der Fall hat weitreichende Signalwirkung. Erstens zeigt er, dass staatliche Behörden mittlerweile in der Lage sind, auch großvolumige Transaktionen über viele Layer hinweg zu identifizieren. Zweitens macht er deutlich, dass Compliance-Druck und Transparenz selbst im globalen Krypto-Ökosystem zunehmen. Die beschlagnahmten BTC sollen nach Gerichtsentscheid teilweise für Opferentschädigungen liquidiert werden. Analysten erwarten, dass dieser Vorgang langfristig Vertrauen in die Nachvollziehbarkeit digitaler Vermögenswerte stärkt – trotz der kurzfristigen Verkaufsrisiken.
Financial Times: Trump-Familie kassiert über 1 Mrd. USD mit Krypto-Ventures
Eine exklusive Financial-Times-Recherche brachte diese Woche brisante Details ans Licht: Die Trump-Familie soll durch Beteiligungen an mehreren Krypto-Projekten, darunter World Liberty Financial (WLFI), Memecoins wie TRUMP und MELANIA sowie den hauseigenen Stablecoin USD1, vor Steuern mehr als 1 Milliarde US-Dollar eingenommen haben.
Die FT stützt sich auf Auszüge aus Steuer- und Unternehmensunterlagen sowie auf Daten aus der Ethereum-Blockchain. Demnach erzielten die Trumps allein mit Token-Verkäufen und Management-Fees mehrere hundert Millionen Dollar Gewinn. Kritiker sehen darin einen potenziellen Interessenkonflikt, da die US-Regierung zeitgleich eine krypto-freundliche Politik vertritt.
Die Enthüllung löste in Washington eine Welle politischer Diskussionen aus – von Ethikfragen über Transparenzpflichten bis zur Debatte, ob staatliche Entscheidungsträger eigene digitale Assets halten dürfen.
Aus Marktsicht zeigt der Fall, wie sehr Krypto mittlerweile in das Macht- und Vermögensnetzwerk der US-Elite integriert ist. Für Anleger bleibt offen, ob die Verbindung von Politik und Blockchain Innovation fördert oder Vertrauen erodiert.
Paxos-Patzer: 300 Billionen PYUSD versehentlich geprägt – Blockchain-Transparenz verhindert Schaden
Am 15. Oktober sorgte ein technischer Fehler bei Paxos, dem Emittenten des PayPal-Stablecoins PYUSD, für einen surrealen Zwischenfall: Innerhalb weniger Sekunden wurden 300 Billionen PYUSD, rechnerisch etwa 300 Milliarden US-Dollar, neu gemintet – das gesamte Ethereum-Netzwerk registrierte den Vorgang in Echtzeit.
Ursache war laut Paxos ein interner „fat-finger transaction error“ in der Token-Management-Software. Nur 22 Minuten später hatte das Team die überflüssigen Token bereits verbrannt. Da alle Vorgänge on-chain dokumentiert sind, konnte die Community den Fehler sofort nachvollziehen. Der Stablecoin-Peg zu 1 USD blieb stabil, dennoch pausierten Aave und andere DeFi-Plattformen vorübergehend den PYUSD-Handel, um Risiken zu minimieren.
Der Vorfall verdeutlicht die Ambivalenz moderner Stablecoin-Infrastrukturen: Einerseits ermöglicht die Blockchain radikale Transparenz, andererseits offenbart sie operative Fehler in Echtzeit. Regulatoren dürften den Fall aufmerksam beobachten – er liefert Argumente sowohl für strengere interne Kontrollen als auch für das Vertrauen in die Selbstkorrektur des Marktes.
JPMorgan öffnet sich für digitalen Handel – SEC priorisiert Tokenisierung
Die institutionelle Integration von Krypto schreitet voran: JPMorgan hat laut internen Mitteilungen und Branchendiensten begonnen, bestimmten institutionellen Kunden direkten Handel mit digitalen Assets zu ermöglichen. Verwahrung (Custody) bleibt zunächst ausgelagert, doch der Schritt markiert die bislang deutlichste Öffnung einer US-Großbank gegenüber physischem Kryptohandel.
Parallel sprach SEC-Vorsitzender Paul Atkins auf der DC Fintech Week Klartext: „Tokenization and digital-asset regulation are Job One.“ Die SEC wolle künftig Standards für Ausgabe, Verwahrung und Handel schaffen, die Innovation ermöglichen statt verhindern.
Gleichzeitig legte BlackRock mit dem Launch eines Stablecoin-Reservefonds nach, während globale Krypto-ETFs seit der Zulassung in den USA Rekordzuflüsse verzeichnen. Zusammengenommen signalisiert dies eine neue Phase: TradFi-Institute übernehmen zunehmend Infrastruktur-Funktion für den Krypto-Sektor. Experten sehen darin den Beginn einer institutionellen Reifung, die auch Preisschwankungen langfristig abmildern könnte.
S&P Global und Chainlink bringen Stablecoin-Ratings „On-Chain“
Am 14. Oktober gab S&P Global Ratings eine Partnerschaft mit Chainlink Labs bekannt, um ihre Stablecoin-Stabilitätsbewertungen erstmals direkt auf der Blockchain verfügbar zu machen.
Über die Chainlink CCIP-Schnittstelle (Cross-Chain Interoperability Protocol) werden S&P-Bewertungen – etwa zu Reserve-Qualität, Governance und Liquidität – künftig in Echtzeit für Smart Contracts abrufbar sein. Weitere Details finden Sie hier.
Damit öffnet sich einer der größten Rating-Anbieter der Welt der Web3-Infrastruktur. Institutionelle Anleger und DeFi-Protokolle können künftig auf dieselben Bonitäts-Daten zugreifen wie Banken und Fondsmanager.
Laut S&P-Mitteilung soll die Integration „die Transparenz und Risikosteuerung im Stablecoin-Sektor erheblich verbessern“ und eine Grundlage für reguliertes DeFi schaffen.
Die Nachricht hat strategische Bedeutung: Sie signalisiert, dass klassische Finanz-Rating-Modelle mit Blockchain-Daten verschmelzen. Für den Markt ist dies ein weiterer Schritt hin zu messbarer Vertrauensbildung – insbesondere nach Vorfällen wie dem Paxos-Fehler oder den Diskussionen um unzureichende Reserve-Reports vieler Stablecoin-Emittenten.
Fazit
Die Woche markiert eine neue Phase hoher Volatilität und struktureller Reifung zugleich.
Während Trumps Zollschock kurzfristig den heftigsten Krypto-Ausverkauf der Geschichte auslöste, zeigen die übrigen Entwicklungen – von DoJ-Ermittlungen über institutionelle Expansion bis zur On-Chain-Integration durch S&P Global – ein klares Bild:
Der Markt ist volatiler, aber zugleich transparenter und institutioneller geworden. Die Reifung der noch jungen Assetklasse schreitet voran.
Podcast mit der „Wirtschaftswoche“
Wir folgten einer Einladung und in der aktuellen Podcast-Folge von „Bitcoin & Beyond“ analysiert Markus van de Weyer, Geschäftsführer alpha beta asset management, gemeinsam mit Host Philipp Frohn die Frage, inwieweit sich Trump am Kryptomarkt bereichert.
Mit Maßnahmen wie einer nationalen Bitcoin-Reserve, dem Clarity-Act und einem neuen Stablecoin-Gesetz hat Trump die Stimmung am Kryptomarkt grundlegend verändert. Anleger profitieren – Trump allerdings ganz besonders. Seine Familie hat sich durch Kryptoprojekte und Token-Verkäufe bereits Hunderte Millionen Dollar gesichert.
Im Gespräch geht es um:
- Wie Trump mit seinem Memecoin direkt von Kleinanlegern profitiert
- Warum unter seiner Regierung politischer Einfluss so offen käuflich wirkt
- Was das für den Kryptomarkt und Investoren bedeutet
Die Meldung und den Podcast finden sie hier.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️
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Markus van de Weyer
Gründer und Geschäftsführer
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