Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 26.07.2025
Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends
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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Die Bitcoin ETF verzeichneten in dieser Woche erstmals seit vielen Wochen einen gemischten Handel, nachdem allein in den beiden Wochen davor noch mehr als 5 Mrd. USD in die ETF geflossen waren. In Summe flossen „nur“ 73 Mio. USD in die ETF, nach 2,39 Mrd. USD Zufluss in der Vorwoche. An den ersten drei Handelstagen ergaben sich Abflüsse, ein Bild, das es seit vielen Wochen nicht mehr gegeben hatte. Zu den möglichen Ursachen später mehr.
Eine überaus freundliche Woche erlebten die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von knapp 1,85 Mrd. USD, nach einem Zufluss von 2,18 Mrd. USD in der Vorwoche. Im direkten Vergleich mit den Flows bei den Bitcoin ETF ist das Ergebnis wie auch schon in der Vorwoche sensationell. Auch in dieser Woche gab es in Summe an keinem einzigen Tag Rückgaben bei den ETF, in den letzten 11 Wochen ergaben sich nur an 4 Handelstagen überhaupt Abflüsse. An keinem einzigen Tag unterschritten die neuen Gelder die Marke von 200 Mio. USD, der Zustrom ist äußerst stabil. Wurde lange diskutiert, ob die Ethereum ETF vom Markt „akzeptiert“ werden oder nicht, ist nach dem Ergebnis der letzten Wochen diese Frage mehr als eindeutig zu beantworten.
Wie bewegte sich der Kryptomarkt in den letzten Handelstagen?
Die kräftige Bewegung, die Bitcoin auf ein neues Allzeithoch bei 123.000 USD geführt hatte, hat in den letzten Tagen deutlich an Momentum verloren. Der Markt konsolidiert auf recht hohem Niveau, vereinzelt führen aggressive Verkäufe zu spürbaren Korrekturen, allzu weit entfernt sich der Kurs jedoch nicht von seinem neuen Rekordkurs. Schon im Bereich 115.000 USD scheint die Nachfrage so groß zu sein, dass das vorherige Allzeithoch im Bereich 112- bis 113.000 USD nicht erreicht wird.
Bitcoin: seitwärts auf hohem Niveau
Nach dem All-Time-High bei 123.153 USD in der vorletzten Woche blieb Bitcoin in einer engen Range zwischen 115.000 USD und 120.000 USD. Diese Seitwärtsphase wurde allerdings von kräftigen Umsätzen flankiert, das mediale Interesse am Markt hat in den letzten Wochen wieder zugenommen, und damit bestimmen Schlagzeilen auch öfters die Stimmung und Kurse.
Nach dem Rekordlauf wäre es nicht ungewöhnlich, wenn Bitcoin weiter „verschnaufen“ würde, denn nach der Rekordjagd rücken Ethereum und Altcoins immer mehr in den Fokus der Anleger. Die Abflüsse in den Bitcoin ETF in den ersten drei Handelstagen dieser Woche dürften auch einer Rotation geschuldet sein.
Ether holt weiter auf, ausgewählte Altcoins schwanken stark
Parallel zu der Rekordjagd bei Bitcoin rückte Ether immer mehr in den Fokus der Anleger. Während Bitcoin seit den Tiefkursen aus dem November 2022 eine impulsive Rallye verzeichnen konnte, ist Ether noch deutlich von den vorherigen Höchstkursen entfernt. Im ersten Quartal 2025 war es zu einer ausgeprägten Schwächephase gekommen, mit Kursen bei nur noch 1.400 USD, und einem Abgesang auf die Blockchain.
Doch wie so oft, drehten erst die Kurse und dann die Stimmung: die massiven Zuflüsse in die Ethereum ETF sind ein Beleg dafür, wie stark Ethereum aktuell im Fokus der Anleger steht. Die Kursgewinne von mehr als 150% seit April wurden begleitet von großem Interesse institutioneller Investoren, die sich mehr und mehr für die Technologie interessieren, und das Potential der Blockchain entdecken.
Auch in dieser Woche konnte Ether circa 5% Performance gewinnen, während Bitcoin mehr oder weniger auf der Stelle trat. Ähnlich wie die 115.000 USD bei Bitcoin, scheint 3.500 USD bei Ether eine Marke zu sein, an der verstärktes Kaufinteresse großer Investoren aufkommt.
Im Vergleich dazu konnten sich die Coins der letzten Wochen, die starke Kursgewinne erzielt hatten, mit großen Schwankungen halten, oder gaben einen Teil der Gewinne wieder ab. Zu den besseren Performern im Wochenvergleich zählen Solana und Chainlink, während nach der starken Bewegung der Vorwochen Token wie XRP, Dogecoin und AAVE unter Gewinnmitnahmen litten.
Derivatemarkt: professionelle Investoren positionieren sich für deutlich höhere Kurse
Trotz der hohen Niveaus blieb das derivative Umfeld überraschend gelassen. Die Bitcoin Volatilität verharrt knapp oberhalb von 55 %, der durchschnittliche Funding-Spread ist moderat. Auffällig bleibt das Open Interest an BTC-Calls mit 140 k-USD-Strikes (Verfall September) – ein Indiz, dass professionelle Trader weiter auf einen Spätsommer-Ausbruch setzen – oder ihre Short-Positionen absichern.
Der unsägliche Zollstreit befindet sich im Schlusspurt, die FED weiter unter erheblichem politischem Druck
Zollverhandlungen vor der 1. August‑Deadline
Die Handelsgespräche zwischen Washington, Brüssel und weiteren Partnern gestalten sich weiterhin als äußerst kompliziert. Die Vorstellungen und Forderungen der USA gehen vielen Handelspartnern viel zu weit, und diese fühlen sich erpresst. Von der Regierung der USA wurde eine Welle von Abkommen in wenigen Tagen und Wochen angekündigt – der Beweis ist bisher ausgeblieben. Nur vereinzelt kam es zu Vereinbarungen, die teilweise aber auch noch weiter verhandelt werden müssen.
Vor diesem Hintergrund ist es keine Überraschung, das bisher wenig konkrete „Deals“ überhaupt einen Abschluss gefunden haben. Alle Beteiligten zeigen sich genervt von der Situation, und selbst ein Abschluss mit einem Basiszoll, der vor wenigen Monaten noch als unvorstellbar hoch galt, wäre als Kompromiss wahrscheinlicher als eine weitere Hängepartie mit der ständigen Unsicherheit im Hintergrund.
Einer der wenigen positiven Referenzfälle wurde am 23. Juli verkündet: Mit Japan wurde ein Deal fixiert, der Tokios Ausfuhren mit einem gedeckelten 15-%-Tarif schützt und ein 550-Mrd.-USD-Investitionspaket in den USA einschließt – die Nachricht trieb den Nikkei prompt auf ein Jahreshoch. Die erste Reaktion an den japanischen Aktienbörsen war ein Kurssprung um fast 4%, und Erleichterung, dass diese Unsicherheit nicht mehr auf dem Markt lastet.
Schafft die EU ein Abkommen auf den letzten Metern?
Am späten Freitagabend kam zusätzliche Bewegung in die Zolldramaturgie: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, den US-Präsidenten bereits am kommenden Sonntag auf dessen schottischem Anwesen Turnberry zu treffen, um in „letzter Minute“ über eine Entschärfung der zum 1. August angedrohten Strafzölle zu verhandeln. Nach eigenen Angaben ging der Entscheidung ein „gutes Telefonat“ mit Donald Trump voraus, der kurz vor dem Abflug nach Glasgow die Einigungschance demonstrativ bei nur „fifty-fifty“ verortete – EU-Diplomaten sprachen hingegen von einem realistischen Rahmenabkommen noch an diesem Wochenende.
Gleich nach der Landung nutzte Trump eine improvisierte Flughafenpressekonferenz, um Europas Migrationspolitik als „existenzielle Bedrohung“ zu brandmarken und den Ausbau der Windkraft in Großbritannien als „optische Vergewaltigung der Landschaft“ zu geißeln; nur ein deutlicher Abbau „unfairer Handelsbarrieren“ könne seine per Dekret vorbereiteten 30-Prozent-Zölle abwenden. Beobachter werten das Treffen als letzten diplomatischen Strohhalm vor Ablauf der Frist: Sollte in Schottland ein Deal nach dem Muster der am 23. Juli besiegelten 15-Prozent-Vereinbarung mit Japan gelingen, dürfte das Inflations-Narrativ an den Märkten rasch an Schärfe verlieren; scheitert die Runde, drohen nicht nur Lieferkettenverwerfungen, sondern auch eine neue Belastungsprobe für die Fed, die schon heute unter verstärktem politischem Druck steht.
Trump versus Fed – Die Personaldebatte um Jerome Powell wird um den Bau der Fed erweitert
Am 24. Juli besichtigte Trump medienwirksam den Umbau des Fed-Hauptquartiers, stritt dort öffentlich mit Jerome Powell über angeblich explodierende Renovierungskosten und erneuerte seine Forderung nach sofortigen Zinssenkungen. Auf Reporterfragen, ob er den Fed-Chef feuern werde, sagte er diesmal, es sei „sehr unwahrscheinlich“ – ohne ein endgültiges Nein auszusprechen. Die Episode hält die Diskussion um die Unabhängigkeit der Notenbank am Köcheln und dämpft Hoffnungen, die Fed könne ohne politischen Beigeschmack einen 25-bp-Cut einleiten.
Die meisten Analysten spekulieren daher über eine mögliche Zinssenkung im September 2025 um 25 Basispunkte auf 4,00 %–4,25 %, abhängig von der Inflationsentwicklung und weiteren Wirtschaftsdaten. Das ist rational nachvollziehbar, der politische Druck auf die Notenbank dürfte bis dahin aber noch weiter zunehmen, und mit der Zoll-Deadline am 01. August ist vielleicht auch schon in wenigen Tagen mehr Klarheit bei den wirtschaftlichen Rahmendaten erkennbar.
Makro‑Fazit für Krypto‑Investoren
Die Kombination aus höheren Zöllen und politischem Druck auf die Geldpolitik zündet ein klassisches „Reflation‑oder‑Rezession“-Strohfeuer: höhere Inputpreise, unsichere Margen, volatile Realzinsen. Die Aktienmärkte und auch der Kryptomarkt haben sich von dieser Unsicherheit lösen können, nachdem es noch im Frühjahr zu kräftigen Verlusten gekommen war. Sollte es in den nächsten Tagen positive Nachrichten aus den Zollverhandlungen geben, dürften die Märkte einen weiteren positiven Impuls erhalten.
Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?
Trotz der großen Marktbewegungen in den letzten Wochen und Monaten, die durch die Geopolitik als auch die Zollverhandlungen ausgelöst wurden, gibt es in jeder Woche zusehends mehr Nachrichten mit großer Tragweite für den Kryptomarkt. Die Adaption der Technologie schreitet weiter voran, regulatorisch mehr und mehr unterstützt, da das Potential auch politisch weiter in den Fokus rückt.
Die „Crypto Week“ mit den ersten Auswirkungen in der realen Welt
Die Stablecoin Regulierung ist nun Gesetz geworden, und die ersten Nachrichten bezüglich der Umsetzung erreichen den Markt. Die Emittenten sind nun zu Transparenz und Prüfung verpflichtet, und werden den neuen Auflagen gerecht. Nun wenige Tage nach der Unterschrift von Präsident Trump veröffentlichte Circle einen Fahrplan, wie dessen Stabelcoin USDC binnen 90 Tagen alle Reserve-Reports gemäß GENIUS Act offenlegen will – ein erster Lackmustest für die neue Stablecoin-Regulierung.
Die Nachricht und weitere Details zu der Umsetzung finden Sie hier.
Bitcoin Eigentümer aus den Ursprüngen verkauft mehr als 80.000 Bitcoin in einer einzigen Transaktion
Ein Paukenschlag erreichte uns am 25. Juli aus New York: Galaxy Digital meldete die Abwicklung einer der größten Bitcoin-Transaktionen der Geschichte – über 80 000 BTC, zum Zeitpunkt des Deals rund 9 Mrd. USD schwer, wechselten in einem einzigen Block den Besitzer. Verkäufer war laut Pressemitteilung ein „Satoshi-Ära-Investor“, dessen Coins seit über 14 Jahren unangetastet gewesen waren; der Verkauf erfolgte im Rahmen einer generationsübergreifenden Estate-Planning-Strategie. In den Stunden nach dem OTC-Block tauchten mehrere Tranchen à 10 000 BTC auf den On-Chain-Radaren auf, als Galaxy die Position nach und nach an große Börsen wie Binance, Coinbase und Bitstamp verschob – allein 17 123 BTC (≈ 2 Mrd. USD) wanderten innerhalb von zwölf Stunden zu zentralen Handelsplätzen.
Beobachter wiesen darauf hin, dass bereits seit 4. Juli eine Serie von Transfers aus derselben Wallet lief, insgesamt exakt 80 009 BTC; Galaxy hatte die Coins sukzessive in 10 000er-Paketen eingesammelt, bevor jetzt der eigentliche Exit vollzogen wurde. Noch während die Transaktionen verarbeitet wurden, rutschte der Bitcoin-Preis kurzfristig von 119 000 USD auf 115 000 USD und ließ den 4-Stunden-RSI auf den tiefsten Wert seit März fallen – eine Reaktion, die Marktteilnehmer eher als „Liquiditätsschluckauf“ denn als Trendwende deuteten. CoinTelegraph meldete zudem, dass Galaxy bereits 10 000 BTC der Position offen an Börsen verkauft habe, um so „geordnetes Abwicklungsinteresse“ sicherzustellen.
Branchenveteranen verweisen darauf, dass ein OTC-Block dieser Größenordnung früher einen monatelangen Abwärtssog ausgelöst hätte; heute genügt es, die Position in mehreren Schritten abzuwickeln, ohne den Markt nachhaltig zu erschüttern – ein Indiz für die stark gewachsene Liquiditätsbasis, die vor allem durch die ETF-Zuflüsse der vergangenen Monate geschaffen wurde.
Der sehr professionell umgesetzte Verkauf weckt Erinnerungen an den Verkauf von 50.000 Bitcoin vor ziemlich genau einem Jahr, als vom LKA Sachsen beschlagnahmte Bitcoin „auf den Markt geschmissen“ wurden, und einen wochenlangen Preisrutsch ausgelöst hatten.
Käufe von Bitcoin von börsennotierten und privaten Unternehmen nehmen stark zu – und Altcoins geraten in den Fokus
Auch in dieser Woche überschlugen sich wieder die Nachrichten, die Anzahl der Bitcoin in Unternehmensbilanzen nimmt weiter deutlich zu. Ein Trend, der von Strategy (ehem. MicroStrategy) begonnen und anfangs belächelt wurde, und mittlerweile unzählige Nachahmer gefunden hat, die nicht nur in Bitcoin, sondern auch Ethereum und Altcoins investieren.
Zu den Highlights gehören:
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Strategy (ehemals MicroStrategy) meldete am 21. Juli den Kauf von weitere 6.220 BTC im Gegenwert von 739 Mio. USD; das Nasdaq-Unternehmen hält jetzt 601.550 BTC – fast 2,9 % der zirkulierenden Supply.
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Semler Scientific legte am 24. Juli nach und erwarb 175 BTC für 20,8 Mio. USD; der Medtech-Spezialist verwaltet damit 5 021 BTC .
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Metaplanet vermeldete diese Woche den Kauf weiterer 1.111 Bitcoin für 117 Mio. USD, und erhöhte damit den Bestand auf exakt 11.111 Bitcoin.
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BitMine Immersion Tech gab am Donnerstag bekannt, seine Ether-Reserve aufmehr als 550.000 ETH (circa 2 Mrd. USD) aufgestockt zu haben.
Die Käufe von „digitalem Gold“ haben in den letzten Monaten deutlich zugenommen, der Wechsel der US-Regierung und die Bestätigung der „Strategischen Bitcoin Reserve“ der USA dürften in diesem Kontext eine größere Rolle spielen. Auch wir sehen aus dem Bereich eine deutliche Zunahme, einen Bericht dazu finden Sie hier.
Podcast mit dem „Handelsblatt“
Wir folgten einer Einladung und sprachen mit Host Anis Mičijević über die neue Stablecoin-Regulierung in den USA. In der neuen Folge des Handelsblatt Today Podcasts geht es um eine Entwicklung, die den Krypto-Markt grundlegend verändern könnte:
- Warum die neue Regulierung den Stablecoin-Markt auf ein neues Niveau hebt
- Weshalb der US-Staat langfristig selbst zu den Gewinnern zählt
- Und welche Anlagechancen sich jetzt für Krypto-Investoren ergeben
Die Meldung und den Podcast finden sie hier.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️
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Markus van de Weyer
Gründer und Geschäftsführer
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