đȘ Hump of the week: Wachstum oder BĂŒrokratie? Kann die EU den Schalter umlegen?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Der Internationale WĂ€hrungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose fĂŒr Deutschland gesenkt, statt 0,2 Prozent fĂŒr 2024 jetzt nur noch Stagnation; fĂŒr 2025 werden nur noch 0,8 Prozent erwartet
- Woran liegt es? Externe Faktoren, wie die WachstumsschwĂ€che in China mĂŒssen hingenommen werden, problematisch sind die hausgemachten Probleme, die vor allem fĂŒr Deutschland, aber eigentlich fĂŒr die gesamte EU gelten
- Deutschland schneidet im Vergleich mit den anderen IndustrielĂ€ndern schlecht ab; der IWF sieht die sinkende Nachfrage nach IndustriegĂŒtern, die geringere WettbewerbsfĂ€higkeit/ProduktivitĂ€t und die Fiskalpolitk der Ampel als GrĂŒnde; die globale Wirtschaft soll laut IWF dieses und nĂ€chstes Jahr um 3,2% wachsen
- Kanzler Scholz hat gestern auf dem Arbeitgebertag (erneut) einen BĂŒrokratieabbau angekĂŒndigt und will mit dem Lieferkettengesetz beginnen; aber: Will die âAmpelâ das wirklich? Ist die EU bereit, in diese Richtung zu denken und Fehler zuzugeben?
- Die EU wird den technologischen Vorsprung der USA und Asiens in den meisten Bereichen kaum aufholen können; gleichzeitig wird die hiesige Industrie mit hohen (Energie-)Kosten belegt; Stahl- und Autoindustrie sind die Musterbeispiele fĂŒr GeschĂ€ftsmodelle, die nicht mehr funktionieren
- Chiphersteller ASML hat die hohen Erwartungen auch aufgrund von politischem Druck (USA) nicht erfĂŒllen können, die Luxusindustrie leidet unter China; Goldman hat zuletzt die GewinnschĂ€tzungen fĂŒr 2024/2025 fĂŒr den Stoxx Europe 600 deutlich reduziert; auch aufgrund von steigenden Steuern/Abgaben in Europa
- Die globale Konkurrenz schlÀft nicht: Die BRICS-Staaten, die gerade in Russland tagen, machen mittlerweile 1/3 der Weltwirtschaft aus, mit steigendem Anteil zu Lasten Europas
Fazit 1: Immerhin haben PrĂ€sident Macron und Kanzler Scholz erkannt, dass die EU-BĂŒrokratie ein Haupthemmnis fĂŒr kĂŒnftiges Wachstum darstellt; die Hoffnung auf schnelle Besserung ist angesichts des BrĂŒsseler Verwaltungsapparats gering
Fazit 2: Wirtschaft braucht verlĂ€ssliche Rahmenbedingungen und Freiheiten, um sich darin zu bewegen; Dirigismus und Aktionismus, wie zuletzt Habecks âDeutschlands-Fondsâ, stellen das Gegenteil dar und kurieren Symptome, verbessern aber nicht die langfristigen Standortnachteile
 Fazit 3: WachstumsschwĂ€che in China, globaler Trend zu Protektionismus und bei einem Trump-Erfolg vermutlich noch höhere Zölle, die das Wachstum hierzulande weiter erschwerenđ
 Fazit 4: Aber: Es ist nicht alles schlecht in Europa: Die Probleme Boeings sind die Kehrseite des Erfolgs von Airbus; SAP hat den Markt gerade mit Super-Zahlen ĂŒberrascht und ist zum groĂen Player im âCloud-GeschĂ€ftâ aufgestiegen; insgesamt ist der Druck noch nicht groĂ genug, um die Politik den Schalter umlegen zu lassenđ
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