đȘ Hump of the week: US-Wahl: The day after!
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Amerika hat gewÀhlt, Donald Trump hat, wie von der Mehrheit der Umfragen prognostiziert sowie vom Kapitalmarkt erwartet, gewonnen
- Es ist unser gutes Recht, diese Wahl aus europĂ€ischer bzw. deutscher Sicht zu kritisieren, jedoch sollten wir nicht vergessen, dass es Aufgabe des US-amerikanischen SouverĂ€ns ist, den PrĂ€sidenten zu wĂ€hlen und nicht unsrige; deswegen wĂŒrde ich mir manchmal etwas mehr Distanz unserer Medien zur US-Wahl wĂŒnschen, zumal der Wahl ein demokratischer Prozess zugrunde liegt
- Die MĂ€rkte haben wie erwartet reagiert: US-Aktien liegen heute Morgen, je nach Marktsegment, zwischen 1,5% und 4,5% im Plus, der US-Dollar handelt rund 1,5% fester, Bitcoin handelt +6% auf Allzeithoch
- Lediglich der Zinsmarkt muss den klaren Sieg Trumps erst einmal verdauen: Die Rendite 10-jĂ€hriger US-Staatsanleihen ist ĂŒber Nacht um 0,12% auf ĂŒber 4,4% gestiegen
- Mit Elon Musk an seiner Seite wird der Fokus weiter auf dem US-Technologiesektor liegen; Trump wird alles tun, um den technologischen Fortschritt der USA weiter auszubauen; das gilt auch fĂŒr den Markt der KryptowĂ€hrungen, den er fördern will und in dem sein Unternehmen bereits mitspielt; Gold könnte in diesem Umfeld hinter Bitcoin zurĂŒckfallen
- Der Kapitalmarkt liebt Planbarkeit und Orientierung; beides steht beim zuweilen erratischen Donald Trump nicht an oberster Stelle; dies könnte die VolatilitĂ€t erhöhen und fĂŒr Ăberraschungspotenzial sorgen đ
- Die Zeiten des freien Welthandels sind vorbei; insbesondere die US-Handelspartner, wie die EU und China, mĂŒssen sich auf Zölle und protektionistische MaĂnahmen einstellen; andererseits: Trump ist ein âdealmakerâ â Die EU muss ihm selbstbewusst entgegentreten und eigene Interessen stĂ€rker vertreten
- Auch die Geopolitik wird durch Trumps Wahl krĂ€ftig durcheinandergewirbelt; fĂŒr die Regierung Netanjahus ist die Wahl eine gute Nachricht; fĂŒr eine Zweistaatenlösung und einen Frieden in Nahost ist sie das vermutlich nicht; weiterhin bleibt Trumps Ukraine-Strategie im Unklaren
Fazit 1: Da die Republikaner nun, neben dem PrĂ€sidenten, auch noch die Mehrheit in beiden HĂ€usern des Kongresses haben, hat Trump eine perfekte Ausgangsposition, um seine Politik umzusetzenđ
Fazit 2: Trump sieht ein goldenes Zeitalter fĂŒr die USA; der Zinsmarkt sieht das anders und fĂŒrchtet ĂŒberbordende Staatsverschuldungđ
Fazit 3: Vielleicht stellt die Wahl Trumps fĂŒr uns EuropĂ€er einen Weckruf fĂŒr mehr EigenstĂ€ndigkeit und Eigenverantwortung dar; im Zweifel wird die EU zukĂŒnftig weltpolitisch alleine dastehen; die wirtschaftliche RivalitĂ€t, insbesondere mit den USA und China, wird weiter zunehmen und verlangt nach einem eigenen (Wachstums-)Weg
Fazit 4: Europa-Aktien werden sich kurz schĂŒtteln und vermutlich zunĂ€chst schwĂ€cher laufen als US-Aktien; dort werden die geringkapitalisierten Unternehmen durch die Hoffnung auf fiskalpolitische UnterstĂŒtzung sowie niedrigere Geldmarktzinsen profitieren; eine US-Rezession in 2025 wird unwahrscheinlicher; alles gut? Leider nein! Die Angst des Rentenmarkts vor steigenden Langfristzinsen ist mit der Wahl gröĂer gewordenđ
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