đȘ Hump of the week: Geldpolitik, Geopolitik, GeldanlageâŠ
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- In diesen Stunden schaut die Welt auf den Nahen Osten, wo die Gefahr einer weiteren Eskalation gröĂer denn je ist; zur EinschĂ€tzung der Lage empfehle ich Ihnen den heutigen Kommentar von Gabor Steingart im âPioneer Briefingâ; zu den Implikationen fĂŒr den Kapitalmarkt:
- Die gute Nachricht ist, dass weder der Iran noch Israel sich einen direkten Krieg leisten können und nach meiner Ansicht auch nicht beabsichtigen, da die Folgen kaum kalkulierbar sind; das wahrscheinliche Szenario ist, dass der Stellvertreterkrieg weiter geht; dies bedeutet fĂŒr globale Aktien zunĂ€chst eine Zeit erhöhter VolatilitĂ€t; ein direkter Krieg zwischen dem Iran und Israel bzw. seinen VerbĂŒndeten wĂ€re das âworst-case-Szenarioâ đ
- Im anderen groĂen Konflikt, dem Ukraine-Krieg, gibt es zumindest kleine Hoffnungsschimmer: Kanzler Scholz will mit Putin telefonieren; direkte Kommunikation hat noch nie geschadet đ
- 4 Wochen vor der US-Wahl scheint der US-Markt konsolidieren zu wollen; ein klares Ergebnis ohne HĂ€ngepartie wĂŒrde dem Markt mit Blick auf den Jahresstart 2025 helfen; US-Fondsmanager zeigen sich in GesprĂ€chen ĂŒberraschend gelassen bezĂŒglich einer Trump-Wahl
- In Sachen Geldpolitik wird nun nach den Ereignissen der Vorwochen einmal durchgeatmet; die neue japanische Administration versucht, die Angst vor Zinserhöhungen zu begrenzen; Fed-Chef Powell will sich einen groĂen Zinsschritt (0,5%) im November offenhalten, Christine Lagarde stellt weitere Zinssenkungen in Aussicht, was bei 1,8% Inflation in der Eurozone im September nicht verwundert
- Der neue japanische Premier Ishiba gilt im Vergleich zu seinen VorgĂ€ngern eher als AnhĂ€nger einer restriktiveren Geldpolitik; dies verunsichert den Aktienmarkt und hat zu seinem erneuten Tagesverlust von 5% gefĂŒhrt; Gewissheit wird es erst nach den Parlamentswahlen am 27. Oktober geben đ
- Am Freitag kommt der monatliche US-Arbeitsmarktbericht; zuletzt zeigte sich der Arbeitsmarkt etwas schwĂ€cher; sollte das anhalten, spricht einiges fĂŒr eine 0,5% Zinssenkung der Fed auf der Sitzung am 7. November
- In anderen Teilen der Welt gibt es positive Nachrichten: MoodyÂŽs hob die BonitĂ€tsbewertung Brasiliens von Ba2 auf Ba1 an, GrĂŒnde sind ein robustes Wirtschaftswachstum und eine wachsende Erfolgsbilanz bei Reformen đ
- Nach Chinas Reformpaket (siehe Kommentar letzte Woche) steigt der dortige Aktienmarkt weiter, insbesondere durch KĂ€ufe inlĂ€ndischer Anleger; so liegt der MSCI China Index ĂŒber die letzten 10 Tage rund 35% im Plus; so sieht Hoffnung aus!
Fazit 1: Der Nahe Osten dreht weiter an der Eskalationsspirale; solange es nicht zu einem direkten Krieg zwischen dem Iran und Israel kommt, sollte der Einfluss auf den Aktienmarkt temporĂ€r und begrenzt bleiben und u.U. sogar gĂŒnstige Einstiegsmöglichkeiten bieten
Fazit 2: Die EU-Inflation liegt erstmals seit 3 Jahren unter 2%; einerseits ein Nachweis der schwachen Euro-Konjunktur, andererseits eine Chance fĂŒr eine offensivere Geldpolitik; der globale Zinssenkungszyklus lĂ€uft! đ
Fazit 3: In den USA sieht es weiter nach einer weichen Landung der Konjunktur aus, gleichzeitig tut die Notenbank das Nötige; dies ist fĂŒr den Aktienmarkt eine gute Konstellation đ
Fazit 4: Die politischen Krisen (insbesondere Naher Osten) sind kaum kalkulierbar, das ĂŒbrige Konjunkturumfeld sieht durchaus chancenreich aus; in solchen Phasen rĂ€t es sich, im Markt investiert zu bleiben, gleichzeitig aber Reserven zu haben, um in MarktschwĂ€che frisches Kapital investieren zu können
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