đȘ Hump of the week: Der Blick in die Kristallkugel
Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh
- „Wenn ich eine Kristallkugel hätte, aus der ich die Zukunft ablesen könnte, wäre die Vermögensanlage einfach“: Dies ist ein beliebter Spruch in der Finanzbranche
- Tatsächlich häufen sich zum Jahresende Analystenprognosen, die uns weismachen, die Börsenkurse bzw. Indexstände zum Jahresende 2025 vorhersagen zu können; dies findet man sowohl bei großen Investmentbanken als auch bei weniger seriösen Häusern
- Dabei gibt man sich Mühe, diesen Prognosen ein wissenschaftliches Fundament zu geben; letztendlich sind es Marketingmaßnahmen, um Häuser und Analysten zu promoten
- Spannend wird es dann, wenn Analysten für das kommende Jahr Aktienmarktzuwächse in Höhe von 5-8% erwarten; dies liegt oft nahe am langfristigen Durchschnitt und wird aus durchschnittlichem Realwachstum der Gewinne zzgl. Inflation oder sogenannten Aktienrisikoprämienmodellen abgeleitet: Eine Prognose in dieser Größenordnung ist dann eher ein Zeichen, dass sich der Analyst nicht traut, eine „echte Meinung“ zu vertreten oder eben gar keine abweichende Meinung hat
- Machen wir es kurz: Wir haben keine Kristallkugel und brauchen auch keine! In der Vermögensverwaltung geht es um eine langfristige, strategische Vermögensanlage; ja klar, natürlich kann man mit einem begrenzten Betrag, mit dem man bereit ist, große Risiken einzugehen, um große Gewinne zu erzielen, spekulieren, aber das ist dann „ein anderer Topf“
- In einer langfristigen, wachstumsorientierten Vermögensverwaltung geht es um eine Strategie, die die Anlageziele, Risikopräferenz, Kenntnisse und Erfahrungen sowie Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Investors berücksichtigt; eine solche Strategie ist nicht von kurzfristigen Zielen und Marktentwicklungen geprägt, sondern investiert „wetterfest“ auf Basis einer ganzen Reihe von Analysen
Fazit 1: Jahres- oder andere Punktprognosen sind Marketingtricks der Finanzbranche; sie sind schlichtweg nicht relevant; auch im kommenden Jahr wird es wieder anders kommen als die meisten denken 🙈
Fazit 2: Börsenkurse entwickeln sich aufgrund einer Vielzahl von Einflussfaktoren (z.B. Wirtschafts-, Geo- und Geldpolitik, unternehmerische Leistungen, etc.), die allesamt schwer prognostizierbar sind; gleichzeitig können „schwarze Schwäne“ auftreten, das sind Ereignisse, die überraschend und unprognostizierbar sind, wie z.B. Staatsstreiche oder Naturkatastrophen
Fazit 3: Eine Vermögensverwaltung braucht keine Punktprognosen, sondern nutzt langfristige Erfahrungen und Potenziale; dabei werden neue Ereignisse zwar berücksichtigt, diese sollten aber die vereinbarte Strategie „nicht aus der Bahn werfen“
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