đȘ Hump of the week: DAX 20.000 â Aber warum?
Autor: Carsten Vennemann, CFA, GeschĂ€ftsfĂŒhrer alpha beta asset management gmbh
- Der DAX hat gestern die 20.000er-Marke geknackt, heute morgen legt er nach; lÀuft doch alles super in Deutschland, oder?
- Arbeitsplatzabbau, Regierungskollaps, Dauerrezession, BĂŒrokratie, Insolvenzen, aber der DAX steigt seit Jahresanfang um mittlerweile ĂŒber 20%
- Die Antwort ist einfach: Schauen Sie einmal auf den MDAX: Dieser liegt seit Jahresanfang leicht im Minus!
- Es ist nur die erste Reihe, die Top 40 des deutschen Aktienmarktes, die diese Performance hinlegt
- Schaut man sich die Entwicklung der Einzelaktien an, sind es vor allem die Technologie-Riesen wie Siemens Energy (+363%), SAP (+62%) oder die Dt. Telekom (+37%), die ĂŒber die letzten 12 Monate ĂŒberzeugen; dazu kommen die RĂŒstungsfirmen wie Rheinmetall (+129%) oder MTU (+75%); auf die Autohersteller oder Bayer schauen wir besser nicht
- Es „performen“ die Tech- oder RĂŒstungsunternehmen, die global ihr Geld verdienen; der Rest dĂŒmpelt vor sich hin; aber auch in den USA waren es spezielle Themen und Branchen (vor allem Tech/AI), die die Indizes auf neue HöchststĂ€nde getrieben haben
- Im DAX sind nun âVorschusslorbeerenâ eingepreist, insbesondere die Hoffnung auf eine weiter freundliche Geldpolitik und die Aussicht auf ein stabilere, wirtschaftskompetentere Bundesregierung; wenn die Hoffnung schwindet, können sich die Gewinne auch schnell pulverisieren: Der französische CAC 40-Index liegt in 2024 nĂ€mlich bei -3% (Regierungs- und Haushaltskrise)
Fazit 1: Der DAX ist kein Abbild der deutschen Konjunktur und schon gar nicht der deutschen Wirtschaft; fĂŒr international operierende Konzerne lĂ€uft es oft deutlich besser als fĂŒr den Mittelstand und Kleinunternehmenđ
Fazit 2: Es ist nicht zwingend negativ, wenn der Aktienmarkt durch einzelne Themen und Branchen getrieben wird; dies kann auch ein langfristiger Trend sein, der zu Umstrukturierungen bzw. Disruption in der Wirtschaft fĂŒhrt und dadurch auch langfristig Ăberrenditen realisieren kann; dies ist bei der Technologie und insbesondere bei kĂŒnstlicher Intelligenz durch realistisch
Fazit 3: Vielfach heiĂt es, der Aktienmarkt sei teuer, weil die Kurs-Gewinn-VerhĂ€ltnisse historisch hoch sind; dies birgt zwar RĂŒckschlagrisiken, ein höheres KGV kann aber in Zeiten von technologischem Fortschritt und akkommodierender Geldpolitik durchaus gerechtfertigt sein
Fazit 4: Teile des Aktienmarktes sind teuer, andere sind es nicht (kleinere und mittlere Unternehmen in Europa oder asiatische Aktien beispielsweise); ein Teil der Performance wird auch beim gĂŒnstigen (Aktien-)Einkauf gemacht! Und: teure (weil erfolgreiche) Unternehmen können weiter erfolgreich bleiben (und damit noch teurer werden); auf die Mischung kommt es an â Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne mit einer globalen, diversifizierten Depotstrategieđ
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