Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 22.02.2025
Krypto-Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum, und Markttrends
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Werfen wir zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser verkürzten Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Die Bitcoin ETF verzeichneten eine Woche mit stetigen Abflüssen. In Summe flossen 552 Mio. USD aus den ETF, nach 580 Mio. USD Abfluss in der Vorwoche. Nach den Rekordkäufen nach der Wahl von Trump bis weit in den Januar hinein zeigen die ETF in den letzten zwei Wochen ein negatives Bild.
Eine im Vergleich bessere Woche erlebten die Ethereum ETF. Am Dienstag und Mittwoch kam es zu Zuflüssen, Donnerstag einen Abfluss, und der anfangs freundliche Freitag drehte dann im Handelsverlauf in einen weiteren Abfluss. In der Summe ergibt sich ein kleiner Zufluss von 0,5 Mio. USD, nach einem 26 Mio. USD Abfluss in der Vorwoche.
Der Markt präsentierte sich in dieser Woche in einer stabilen Verfassung in relativ engen Spannen, bis der Handel am Freitag Fahrt aufnahm. Anfangs zogen die Kurse freitags auf breiter Front an, Bitcoin erreichte 99.500 USD, Ethereum cirka 2.850 USD. Anfängliche Gerüchte über einen „Hack“ bei der Plattform ByBit unterbrachen die Aufwärtsbewegung jäh, und sorgten für einen deutlichen Stimmungsumschwung (mehr dazu unten). Die Kurse konnten sich im späteren Handel jedoch wieder stabilisieren. Insgesamt ist die Volatilität im Vergleich zu den Vorwochen weiter merklich gesunken. Gleichzeitig ist auch die Korrelation zu den Aktienmärkten weiter gefallen, der Kryptomarkt handelt aktuell allein auf Basis von kryptospezifischen Nachrichten. Die Ruhe am Markt deutet darauf hin, das auf einen neuen, wesentlichen Impuls gewartet wird. Dieser könnte geopolitisch bedingt sein (Ukraine, Naher Osten), regulatorisch (Bitcoin Reserve, Konkretisierung der künftigen Regulierung) oder auch durch die ständige Verknappung der Reserven an den Plattformen.
Die Ethereum-Blockchain steht kurz vor einem bedeutenden Upgrade, dem sogenannten Pectra-Upgrade, das in den nächsten Wochen implementiert werden soll. Dieses Upgrade zielt darauf ab, die Effizienz, Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit des Netzwerks zu verbessern. Die durchschnittliche Transaktionsgebühr auf der Blockchain ist auf weniger als 1 $ gefallen, den niedrigsten Wert seit dem Sommer 2020. Die Blockchain wird herausgefordert von Konkurrenten, die teilweise deutlich höhere Geschwindigkeiten und noch niedrigere Gebühren aufweisen. Das Upgrade soll unter anderem diesen Herausforderungen begegnen, ohne die Stabilität der Blockchain zu gefährden.
Die Europäische Zentralbank (EZB) intensiviert ihre Bemühungen, Blockchain-Technologie in das europäische Finanzsystem zu integrieren. Am 20. Februar 2025 kündigte die EZB die Entwicklung eines blockchain-basierten Zahlungssystems an, das es Finanzinstituten ermöglichen soll, Transaktionen in Zentralbankgeld abzuwickeln. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Effizienz des europäischen Finanzmarktes zu steigern und die technologische Souveränität Europas zu stärken. Mit dem Regierungswechsel in den USA ist das Vorhaben eines digitalen USD gekippt worden, die EZB hält jedoch weiter an dem Projekt fest, einen digitalen Euro einzuführen.
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat am Freitag bekanntgegeben, ihre Klage gegen die Kryptowährungsbörse Coinbase fallenzulassen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Beziehung zwischen Regulierungsbehörden und der Kryptoindustrie. Coinbase ist seit 2021 eine gelistete Aktiengesellschaft. Im Vorfeld hatte die SEC die eingereichten Unterlagen geprüft und genehmigt. Ohne Änderung des Geschäftsmodells reichte die SEC jedoch im Juni 2023 eine Klage gegen Coinbase ein. Sie warf dem Unternehmen vor, als nicht registrierter Broker, Börse und Clearingstelle zu agieren und damit gegen US-Wertpapiergesetze zu verstoßen. Konkret ging es um den Handel von mindestens 13 Kryptowährungen, die die SEC als Wertpapiere einstufte, sowie um ein nicht registriertes Staking-Programm.
Am 21. Februar 2025 wurde die Kryptowährungsbörse Bybit Opfer eines schweren Hackerangriffs, bei dem etwa 401.000 Ethereum (ETH) im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar entwendet wurden. Dieser Vorfall ist der größte Diebstahl in der Geschichte der Kryptowährungen. Der Angriff zielte auf eine der Ethereum-Cold-Wallets von Bybit ab. Die Täter nutzten eine raffinierte Phishing-Methode, bei der sie die Benutzeroberfläche manipulierten, sodass die Wallet-Signierer glaubten, eine legitime Transaktion zu autorisieren. In Wirklichkeit änderten sie jedoch die Smart-Contract-Logik, wodurch die Angreifer die Kontrolle über die Wallet erlangten und die ETH-Bestände auf eine unbekannte Adresse transferierten. Kurz nach Bekanntwerden des Hacks verzeichneten die Kryptokurse deutliche Rückgänge, was unter anderem auf die Liquidation großer Mengen der gestohlenen ETH zurückzuführen ist. Bybit arbeitet eng mit externen Blockchain-Forensik-Experten zusammen, um den Vorfall zu untersuchen und die gestohlenen Mittel zu verfolgen. Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen bei Kryptowährungsbörsen, insbesondere im Umgang mit Cold Wallets und der Autorisierung von Transaktionen. Bybit ist seit seiner Gründung 2018 eine prominente Plattform für den Handel mit Kryptowährungen und Derivaten, mit Hauptsitz in Dubai und Registrierung auf den Britischen Jungferninseln. Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit von Kryptobörsen auf, insbesondere da Bybit in der Vergangenheit für seine Benutzerfreundlichkeit und Sicherheitsmaßnahmen wie Cold Wallets und Zwei-Faktor-Authentifizierung gelobt wurde. Gleichzeitig steht die Börse in einigen Ländern wie Deutschland unter Beobachtung, da sie keine Lizenz von der BaFin besitzt, was die regulatorischen Risiken für Nutzer erhöht.
Der Angriff wird der Lazarus-Gruppe zugerechnet, die schon mit ähnlichen Methoden und Mustern bei Cyberattacken und Krypto-Diebstählen erfolgreich war. International wird die Gruppe Nordkorea zugeordnet. Der CEO von ByBit hat sich gestern direkt an die Kunden gewandt, und einen Schutz sämtlicher Kundengelder und Entschädigung der entwendeten Guthaben zugesagt.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️
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