Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 03.05.2025
Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends
Wenn Ihnen dieser Bericht gefallen hat, teilen Sie ihn gerne!
Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Die Bitcoin ETF verzeichneten auch in dieser Woche wieder überzeugendes Kaufinteresse. In Summe flossen 1,81 Mrd. USD in die ETF, nach 3,06 Mrd. USD Zufluss in der Vorwoche. Die Börsenumsätze in den Bitcoin ETF waren normal bis hoch, die Aktivitäten in den ETF werden aktuell in den Medien aufmerksam verfolgt. Der Krypto-Markt handelte weiterhin vorwiegend auf der Basis von Schlagzeilen, die durch die Politik diktiert wurden.
Eine ebenfalls erfreuliche Woche erlebten die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von 106 Mio. USD, nach einem Zufluss von 157 Mio. USD in der Vorwoche. Abermals stand Ethereum im Schatten von Bitcoin, was jedoch in diesen Marktphasen üblich ist. Die Stimmung bezüglich der Ethereum ETF ist weiterhin nicht positiv, hat sich aber von den Tiefständen deutlich gelöst.
Wie reagierte der Markt in den letzten Handelstagen?
Der Kryptomarkt war in dieser Woche immer noch von politischen Nachrichten dominiert. Die Nachrichtenlage war wechselhaft, und dynamisch. Der von Präsident Trump ausgelöste Konflikt um die Zölle hat die Märkte weiterhin im Griff, wobei die seit Wochen spürbare „Abstumpfung“ gegenüber diesem leidigen Thema immer erkennbarer wird. Es drängt sich mittlerweile der Eindruck auf, dass die US-Regierung nach einem „Deal“ sucht, der der Öffentlichkeit präsentiert werden kann.
Auch wenn die politischen Schlagzeilen wichtig für die Preisfindung an den Kryptomärkten sind, hat sich seit den ersten Märztagen immer stärker eine Bodenbildung gezeigt, die in den letzten Wochen in eine kräftige Erholung übergegangen ist. Bitcoin konnte auch in dieser Woche weiter an Boden gewinnen – und liegt mehr als 20.000 USD oberhalb der Tiefkurse des April. Die Stimmen derjenigen, die den Kryptomarkt schon in einem Abschwung gesehen hatten, sind in den letzten Tagen leiser geworden. Der Kryptomarkt ist vielmehr „müde“ gegenüber den negativen Nachrichten, und den Käufern stehen keine aggressiven Verkäufer mehr gegenüber. Ein Versuch, die 100.000 USD-Marke in Angriff zu nehmen, ist aktuell wahrscheinlicher, als eine Korrektur in Richtung der Tiefstände dieses Jahres.
Auch in der öffentlichen Wahrnehmung nimmt die Adaption der Blockchain-Technologie einen immer größer werdenden Raum ein, und der Kryptomarkt wird weniger als „Casino“ für Investoren betrachtet. Dieser Wandel ist besonders für den weiteren Zufluss neuer Gelder wichtig, aber auch für die Integration in die Realwirtschaft. Wie in den Nachrichten unten beschrieben, hat in den letzten Tagen besonders der Finanzsektor mit Krypto-Nachrichten geglänzt. Dieser Sektor sollte unserer Meinung nach einer der ersten sein, in dem die Adaption der Blockchain-Technologie kurzfristig umsetzbar ist, und einen signifikanten Mehrwert für Unternehmen und Kunden schafft.
Was ist mittelfristig in diesem nervösen Umfeld zu erwarten?
Die anhaltende Diskussion über Zölle und Gegenzölle belastet die Stimmung auf allen Märkten. Die ersten Verhandlungen mit einzelnen Gesprächspartnern haben bisher keine Ergebnisse gezeigt, und daher fehlen noch Indikationen, wie stark Handel und Konjunktur in Zukunft belastet werden.
China scheint auf die Höhe der Zölle nicht mehr reagieren zu wollen, sondern agiert mit gezielten Maßnahmen, wie Exportbeschränkungen für Seltene Erden und beispielsweise aufgeschobenen Großbestellungen für Unternehmen wie Boeing. Grundsätzlich können weder China noch die USA Interesse an einem anhaltenden Handelskonflikt haben, aber rationales Vorgehen hat sich in der letzten Zeit selten gezeigt.
Die beiden grundlegend wichtigen Themen für den Markt, die anstehende Regulierung in den USA und die Schaffung einer staatlichen Krypto Reserve, bieten fundamental weiterhin eine solide Unterstützung für den Kryptomarkt. Überschattet wird dieses jedoch wie geschildert von der Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Gesamtsituation.
Wir sind jedoch weitaus optimistischer als der Markt, dass die amerikanische Notenbank noch vor dem Sommer gezwungen sein wird, unterstützend einzugreifen. Eine Senkung der Zinssätze wird die FED möglichst lange hinauszögern, aber schon kurzfristig gezwungen sein, Liquidität in das Bankensystem zu geben. Die in den letzten Wochen immer wieder zu beobachtenden Schwächephasen am Markt für US-Staatsanleihen sind ein Indiz für den Vertrauensverlust internationaler Anleger. Eine Ausweitung der Liquidität sollte auch für den Krypto-Markt unterstützend wirken.
Die in jüngster Zeit veröffentlichten Konjunkturdaten unterstützen unsere Prognose. Nach den in dieser Woche veröffentlichten Daten war das Wachstum im ersten Quartal in den USA negativ, vorgezogene Importe dürften bezüglich der Diskussion um Zölle einen großen Einfluß gehabt haben. Das Konsumentenvertrauen fällt seit Anfang November stark, und auch die öffentlichen Diskussionen über die Politik in den USA und die Zustimmungswerte für den Präsidenten sind nicht zuträglich für eine gute Stimmung bei den Konsumenten. Die Schockwellen an den Finanzmärkten, aber auch zusehends am Immobilienmarkt in den USA, dürften die Stimmung bei den Verbrauchern und Unternehmen weiter negativ beeinflussen. All diese Daten wird die FED aufmerksam beobachten, und entsprechend reagieren.
Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?
Strategy Q1 2025: Milliardenverlust, Bitcoin-Offensive und neue Kapitalmaßnahmen
Strategy, ehemals bekannt als MicroStrategy, hat in dieser Woche seine Finanzergebnisse für das erste Quartal 2025 veröffentlicht und gleichzeitig eine neue Kapitalmaßnahme angekündigt. Trotz eines erheblichen Quartalsverlusts setzt das Unternehmen unter der Leitung von Executive Chairman Michael Saylor seine aggressive Bitcoin-Strategie fort.
Umsatz: $111,1 Millionen, ein Rückgang von 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Nettoverlust: $4,22 Milliarden, hauptsächlich bedingt durch einen nicht realisierten Verlust von $5,91 Milliarden auf digitale Vermögenswerte, bedingt durch die Anwendung der Fair-Value-Bilanzierung.
Ergebnis je Aktie (EPS): –$16,49, deutlich unter den Analystenerwartungen von –$0,11.
Parallel zu den Finanzergebnissen kündigte Strategy eine neue Kapitalmaßnahme in Höhe von $21 Milliarden an, um weitere Bitcoin-Käufe zu finanzieren. Diese Maßnahme folgt auf eine bereits abgeschlossene Kapitalerhöhung in gleicher Höhe. Das Unternehmen plant, die Mittel durch den Verkauf von Stammaktien am Markt zu beschaffen.
Zum 28. April 2025 hielt Strategy insgesamt 553.555 Bitcoins im Wert von etwa $37,9 Milliarden, was etwa 2,64 % des gesamten Bitcoin-Angebots entspricht.
Trotz der finanziellen Verluste stieg der Aktienkurs von Strategy im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 30 %, während der Nasdaq 100 um fast 7 % fiel. Analysten bewerten die aggressive Bitcoin-Strategie des Unternehmens als ambitioniert, aber realistisch, insbesondere angesichts des wachsenden institutionellen Interesses an Kryptowährungen.
Michael Saylor betonte, dass das Unternehmen seine Bitcoin-Ziele für 2025 erhöht hat, mit einem angestrebten Bitcoin-Ertrag von 25 % und einem geplanten Bitcoin-Gewinn von $15 Milliarden.
Strategy setzt trotz erheblicher Verluste seine Bitcoin-zentrierte Strategie fort und plant weitere Investitionen in die Kryptowährung. Die Märkte reagieren bisher positiv auf diese Ausrichtung, doch bleibt abzuwarten, wie sich diese Strategie langfristig auf die finanzielle Stabilität des Unternehmens auswirken wird. Mehr zu den Ergebnissen finden Sie hier.
Mastercard integriert Stablecoins in globales Zahlungssystem
Mastercard hat am 28. April 2025 bekannt gegeben, dass es neue, umfassende Funktionen zur Unterstützung von Stablecoin-Transaktionen einführt. Diese Initiative zielt darauf ab, Stablecoins nahtlos in das bestehende Zahlungssystem zu integrieren und deren Nutzung im Alltag zu erleichtern.
Zur Realisierung dieser Funktionen arbeitet Mastercard mit verschiedenen Partnern zusammen:
OKX: Gemeinsam wird die „OKX Card“ eingeführt, die es Nutzern ermöglicht, ihre Stablecoin-Guthaben direkt für Einkäufe bei über 150 Millionen Mastercard-Akzeptanzstellen weltweit zu verwenden.
Circle und Nuvei: Diese Partnerschaften ermöglichen es Händlern, Zahlungen direkt in Stablecoins wie USDC zu erhalten, unabhängig davon, wie Kunden bezahlen.
Paxos: Unterstützt die Infrastruktur, um die Akzeptanz weiterer Stablecoins wie USDP zu erweitern.
Mastercards neue Funktionen decken den gesamten Zahlungsprozess ab – von der Wallet-Integration über die Kartenausgabe bis hin zur Händlerabwicklung und On-Chain-Überweisungen. Dies ermöglicht es Verbrauchern und Unternehmen, Stablecoins genauso einfach zu verwenden wie traditionelle Währungen.
Diese Entwicklung unterstreicht das wachsende Interesse großer Finanzakteure an der Integration von Stablecoins in den traditionellen Zahlungsverkehr. Mit der zunehmenden regulatorischen Klarheit und der steigenden Akzeptanz digitaler Vermögenswerte könnten Stablecoins eine bedeutende Rolle im globalen Finanzsystem einnehmen.
Mastercards Initiative könnte einen wichtigen Beitrag zur breiteren Akzeptanz von Stablecoins leisten und den Weg für weitere Innovationen im digitalen Zahlungsverkehr ebnen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Ripple plant Milliardenübernahme von USDC-Emittent Circle – Strategiewechsel statt Börsengang?
In der vergangenen Woche hat sich ein bemerkenswerter Schritt in der Kryptoindustrie abgezeichnet: Ripple, das Unternehmen hinter dem XRP-Token und einem der führenden Anbieter von Blockchain-basierten Zahlungsinfrastrukturen, hat laut übereinstimmenden Medienberichten ein Übernahmeangebot an den Stablecoin-Emittenten Circle unterbreitet. Das Volumen der Offerte soll sich in einer Größenordnung von 4 bis 5 Milliarden US-Dollar bewegt haben.
Die Übernahmeofferte ist nicht nur in finanzieller Hinsicht beachtlich, sondern wirft auch ein neues Licht auf Ripples strategische Ausrichtung. Noch im Jahr 2023 und 2024 wurde spekuliert, dass Ripple einen Börsengang (IPO) plane – eine Option, über die CEO Brad Garlinghouse mehrfach öffentlich gesprochen hatte. Das aktuelle Vorgehen deutet jedoch darauf hin, dass Ripple sein globales Wachstum künftig verstärkt durch gezielte Übernahmen und vertikale Integration vorantreiben will, anstatt auf eine Börsennotierung zu setzen.
Der versuchte Zukauf von Circle – dem Unternehmen hinter dem zweitgrößten Stablecoin USDC – wäre eine Zäsur im Stablecoin-Markt. Während Tether mit USDT weiterhin das dominante Volumen stellt, ist USDC insbesondere im regulierten Finanzumfeld beliebt, etwa bei institutionellen Anlegern, digitalen Zahlungsanbietern und dezentralen Finanzplattformen (DeFi).
Ein erfolgreicher Erwerb von Circle hätte Ripple auf einen Schlag in eine führende Position im USD-gebundenen Stablecoin-Markt katapultiert. Das hätte nicht nur Auswirkungen auf die Marktverteilung, sondern auch auf das geopolitische Kräfteverhältnis zwischen US- und Offshore-Stablecoin-Emittenten.
Wie Bloomberg berichtete, wurde Ripples Angebot von Circle abgelehnt. Das Unternehmen strebt weiterhin einen eigenen Börsengang an und sieht in seiner Eigenständigkeit offenbar größere strategische Vorteile. Circle-CEO Jeremy Allaire bekräftigte zuletzt öffentlich die Ambition, sich als zentrale Infrastruktur für digitale Dollar im regulierten Umfeld zu etablieren.
Auch regulatorisch hätte eine solche Übernahme erhebliche Hürden mit sich gebracht. Circle steht unter Beobachtung der US-Finanzaufsicht und arbeitet eng mit den Regulierungsbehörden zusammen. Ripple hingegen ist weiterhin mit den juristischen Nachwirkungen der SEC-Klage beschäftigt – trotz Erfolgen vor Gericht.
Obwohl die Übernahme gescheitert ist, zeigt Ripples Vorstoß deutlich: Das Unternehmen strebt nach größerem Einfluss im Bereich digitaler Dollar und Stablecoins – einem der zentralen Zukunftsmärkte im globalen Finanzsystem. Mit einem prall gefüllten Kriegskassenbestand aus XRP-Verkäufen, eigenen Cashflows und Risikokapital hat Ripple weiterhin die Mittel, um solche Expansionspläne konsequent zu verfolgen.
Für Marktbeobachter und Investoren lohnt es sich, die nächsten Schritte Ripples aufmerksam zu verfolgen. Ob es zu weiteren Übernahmeversuchen kommt – möglicherweise auch bei anderen Stablecoin-Projekten oder Blockchain-Finanzdienstleistern – bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Ripple will nicht länger nur eine Infrastruktur bereitstellen, sondern selbst zu einem zentralen Akteur im globalen Krypto-Finanzsystem werden.
Visa und Bridge starten Stablecoin-gestützte Visa-Karten in Lateinamerika
Visa hat in Zusammenarbeit mit Bridge, einem auf Stablecoin-Infrastruktur spezialisierten Startup, das kürzlich von Stripe übernommen wurde, die Einführung von Stablecoin-gestützten Visa-Karten angekündigt. Diese Karten ermöglichen es Nutzern, ihre Stablecoin-Guthaben für alltägliche Einkäufe bei allen Händlern zu verwenden, die Visa akzeptieren. Der Start erfolgt zunächst in sechs lateinamerikanischen Ländern: Argentinien, Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Peru und Chile.
Bridge übernimmt die technische Abwicklung der Transaktionen. Beim Bezahlvorgang wird das Stablecoin-Guthaben des Nutzers belastet, und der entsprechende Betrag wird in die lokale Währung des Händlers umgerechnet. Dieser Prozess erfolgt nahtlos im Hintergrund, sodass Händler keine Anpassungen an ihren bestehenden Zahlungssystemen vornehmen müssen.
Nach dem erfolgreichen Start in Lateinamerika plant Visa, das Angebot auf weitere Regionen auszudehnen, darunter Europa, Afrika und Asien. Dies unterstreicht Visas Engagement, Stablecoins in das bestehende Finanzsystem zu integrieren und deren Nutzung im Alltag zu fördern.
Durch die Partnerschaft mit Bridge können Entwickler von Finanztechnologie-Anwendungen nun Stablecoin-gestützte Visa-Karten in ihre Produkte integrieren. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Nutzung von Stablecoins im täglichen Zahlungsverkehr und könnte die Akzeptanz digitaler Währungen weiter erhöhen.
Die Zusammenarbeit zwischen Visa und Bridge markiert einen bedeutenden Schritt in der Integration von Stablecoins in den traditionellen Zahlungsverkehr. Sie zeigt das wachsende Interesse großer Finanzakteure an der Nutzung von Stablecoins und könnte als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Regionen dienen.
Diese Entwicklung verdeutlicht die zunehmende Verschmelzung von traditionellen Finanzdienstleistungen mit der Welt der Kryptowährungen und könnte einen wichtigen Beitrag zur breiteren Akzeptanz von Stablecoins leisten.
Podcast mit dem „private banking magazin“
Wir folgten einer Einladung des Magazins und haben im Podcast „Der Finanz-Gourmet“ mit Carolin Tsalkas und Oliver Morath über die Welt der Kryptowährungen und deren Zukunft im Finanzsystem gefachsimpelt. Die „Geburt“ einer neuen Anlageklasse vor unseren Augen, warum Bitcoin auch auf heutigem Niveau ein sehr vielversprechendes Investment ist, und inwiefern die USA und Europa nun auch im Kryptobereich unterschiedliche Wege gehen sind nur einige von vielen Stichworten, die zu den Themen gehörten. Die Meldung und den Podcast finden sie hier.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️
Möchten Sie keine News zum Thema Krypto-Investments verpassen? Dann abonnieren Sie unseren Krypto-Newsletter:
#Bitcoin #Ethereum #Krypto #ETF #Kryptowährung #Trump #FED #Powell #pbm #privatebankingmagazin #SEC #Ripple #XRP #Circle #Bridge #Stripe #Visa #China #Strategy #Mastercard
Haben Sie Fragen zu Krypto-Investments oder suchen Sie Hilfe bei der Geldanlage?
Das ist unser Angebot für Sie: Krypto-Vermögensverwaltung
Sprechen Sie mich gerne an! Ich freue mich über Ihre Nachricht.