KRYPTO | Meine Sicht | 28.12.2024
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Woche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Die Bitcoin ETF meldeten eine Woche mit wechselhafter Nachfrage. In Summe ergab sich ein seltener Abfluss, da der Montag, Dienstag und Freitag Abflüsse meldeten. Am Mittwoch war der Markt geschlossen, Donnerstag gab es den einzigen Zufluss in dieser Handelswoche. In Summe flossen 377 Mio. USD aus den ETF, nach 530 Mio. USD Zufluss in der Vorwoche.
Abermals positiver erscheinen in dieser Woche die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von 349 Mio. USD, nach 167 Mio. USD in der Vorwoche. Trotz der Feiertage wurden im Unterschied zu Bitcoin an allen vier Handelstagen positive Flows gemeldet. Der Trend bei den Ethereum ETF hat in den letzten Wochen eindeutig positiv gedreht.
Der Markt zeigte sich im Vergleich zu den Vorwochen weiter sehr volatil. Sowohl bei Bitcoin als auch Ethereum und vielen anderen Kryptowerten kam es teilweise zu erratischen Preisbewegungen. Bitcoin beispielsweise stieg am Heiligabend innerhalb weniger Stunden von cirka 94.000 USD auf fast 100.000 USD. Das Niveau wurde am Donnerstag wieder verlassen, um nach einer kräftigen Korrektur die Woche oberhalb der 94.000 USD Marke zu schließen. In der Betrachtung sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Liquidität in dieser Handelswoche aufgrund der Feiertage erheblich reduziert war. Daneben spielen kurz vor Jahresende sowohl steuerliche Aspekte als auch das sogenannte „window dressing“ eine große Rolle. Da die Performance vieler Kryptowerte in diesem Jahr ausgezeichnet ist, bieten sich diese für Bilanzkosmetik geradezu an.
Die zunehmenden Käufe von Bitcoin von Unternehmen als Instrument der Bilanzsteuerung findet sich jetzt in einem ersten ETF-Antrag. Bitwise hat diese Woche einen Antrag für einen ETF eingereicht, der in börsennotierte Unternehmen investiert, die mindestens 1.000 Bitcoin in ihrer Firmenkasse halten. Der „Bitwise Bitcoin Standard Corporations ETF“ zielt darauf ab, Firmen mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Millionen US-Dollar und einer täglichen Liquidität von mindestens 1 Million US-Dollar abzudecken. Die Gewichtung im ETF basiert auf dem Marktwert der Bitcoin-Bestände der Unternehmen, wobei ein Höchstanteil von 25 % pro Firma festgelegt ist. Dieses Konzept ermöglicht es Anlegern, indirekt in Bitcoin zu investieren, indem sie sich an Unternehmen beteiligen, die signifikante Bitcoin-Reserven halten. Der Antrag spiegelt das zunehmende Interesse institutioneller Investoren wider, die über traditionelle Finanzinstrumente Zugang zu Kryptowährungen suchen. Die Genehmigung des ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC steht noch aus. MicroStrategy ist derzeit das prominenteste Unternehmen, dass durch großvolumige Käufe von Bitcoin von dem Kursanstieg übermäßig profitiert hat. Weltweit haben sich Nachahmer gefunden.
AAVE, eine führende DeFi-Plattform, plant die Integration des neuen Smart Value Recapture (SVR) Orakels von Chainlink, um Gewinne aus dem Maximum Extractable Value (MEV) zu erfassen und an die Nutzer zurückzugeben. MEV entsteht, wenn Blockbauer Transaktionen neu ordnen, oft zum Nachteil der Nutzer. Durch die geplante Integration könnte AAVE etwa 40% dieser MEV-Gewinne erfassen und über die AAVE DAO an die Community zurückführen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Effizienz und Fairness innerhalb des DeFi-Protokolls zu steigern und die Nutzer vor potenziellen Nachteilen durch MEV zu schützen. Die Umsetzung erfordert jedoch noch die Zustimmung der AAVE-Governance, die jedoch kurzfristig erfolgen dürfte. Diese Initiative spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für die Herausforderungen von MEV in der DeFi-Welt wider und zeigt den Einsatz von Lösungen zur Minderung negativer Auswirkungen auf die Nutzer. Chainlink und AAVE haben sich in diesem Pilotprojekt auf eine Gebührenaufteilung zugunsten von AAVE geeinigt, der Einsatz des SVR Orakels von Chainlink in weitere Prozesse dürfte bald folgen.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️
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