KRYPTO | Meine Sicht | 21.09.2024

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Woche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Diese Woche dominieren die Zuflüsse bei den Bitcoin ETF. Die steigenden Kurse und Zuflüsse gingen Hand in Hand, das Wochenergebnis liegt bei knapp unter 400 Mio. USD frischem Kapital. In der letzten Woche kam es nur zu einem Tag mit Abflüssen, in den letzten 10 Handelstagen nur zu zweien.

Bei den Ethereum ETF ist weiterhin wenig Bewegung in der Statistik der Zu- und Abflüsse, und spiegelt damit auch das preisliche Desinteresse an Ethereum. In der letzten Woche stellte sich ein negatives Ergebnis von cirka 26 Mio. USD ein, die Abflüsse kommen weiterhin vornehmlich aus dem vormaligen Grayscale Trust. Die Zuflüsse sind in der Regel kleiner als Abflüsse. Die beiden letzten Tage nach dem Zinsentscheid der FED waren positiv.

Die für den Kryptomarkt wichtigste Nachricht dieser Woche war die Zinssenkung der FED um 50 Basispunkte. Im Vorfeld war von einem kleineren Schritt ausgegangen worden, doch in den Tagen vor der Zinsentscheidung stieg die Wahrscheinlichkeit für den größeren Schritt stark an. Die sogenannten „dot plots“ der Mitglieder des FOMC lassen in den beiden restlichen Sitzungen in 2024 weitere kleinere Schritte von jeweils 25 Basispunkten erwarten, gefolgt von Zinssenkungen bis in das Jahr 2026. Den Kryptomarkt haben die Nachrichten beflügelt, Bitcoin beispielsweise stieg in der Spitze bis auf 64.000 USD, bis eine leichte Korrektur einsetzte. Die Korrelation von Bitcoin mit steigender / sinkender Liquidität ist historisch recht hoch. Auch Ethereum konnte deutlich gewinnen, ebenso wie viele Altcoins. Wie in der Vorwoche geschrieben, scheinen viele Marktteilnehmer die übliche negative Performance des September antizipiert zu haben, und wurden auf dem falschen Fuß erwischt.

Die Commerzbank hat diese Woche bekanntgegeben, künftig für Geschäftskunden einen Zugang zu digitalen Assets zu ermöglichen. Dazu ist die Commerzbank eine Kooperation mit einer Tochter der Deutschen Börse eingegangen. Diese stellt die Handelsplattform, die Commerzbank wird als Verwahrstelle agieren. Zugänglich sind anfangs Bitcoin und Ethereum. Die Commerzbank hatte als erste deutsche große Universalbank eine Lizenz für die Verwahrung von Kryptowährungen in 2023 erhalten.

Auch die DZ Bank wird künftig den Handel mit Kryptowährungen aufnehmen, dazu ist die Bank eine Partnerschaft mit der Börse Stuttgart Digital eingegangen. Die ersten Banken aus dem Genossenschaftssektor sollen bis Ende des Jahres angeschlossen werden, um operativ live gehen zu können.

Der Bundesstaat Louisiana hat diese Woche erklärt, ab sofort auch Kryptowährungen als Zahlung entgegenzunehmen. Damit sollen die Einwohner die Möglichkeit erhalten, flexibel die Rechnungen für staatliche Dienstleistungen begleichen zu können. Akzeptiert werden im ersten Schritt Bitcoin, Bitcoin Lightning und ein USD-Stablecoin.

Das kleine, buddhistische Königreich Bhutan hat diese Woche mit seinem Besitz an Bitcoin aufhorchen lassen. Das Königreich nutzt die natürlichen Ressourcen, um Bitcoin zu „minen“. Mehr als 13.000 Bitcoin im Volumen von circa 750 Mio. USD wurden mittlerweile angehäuft. Bhutan gilt als erstes klimaneutrales Land der Erde, der Strom wird vorwiegend aus Wasserkraft gewonnen. Damit positioniert sich Bhutan als 5. größter staatlicher Eigentümer von Bitcoin. Die vier größeren Nationen haben ihren Bestand jedoch durch Konfiszierungen gewonnen. Zur Erinnerung – die Bundesrepublik hatte ihren (konfiszierten) Bestand von 50.000 Bitcoin im Sommer spektakulär verkauft.

Der weltgrößte Asset Manager Blackrock, prominent vertreten durch den größten Bitcoin-ETF, hat diese Woche ein Researchpapier zu Bitcoin veröffentlicht. In diesem wird auf den „einzigartigen“ Charakter von Bitcoin verwiesen, und erklärt, dass der Kurs von Bitcoin kurzfristig zwar eine hohe Korrelation zu beispielsweise Aktien aufweisen kann, mittel- bis langfristig jedoch wenig korreliert mit traditionellen Assetklassen ist. Damit würde Bitcoin, auch begünstigt durch die Obergrenze von 21 Mio. Stück, eine einzigartige Möglichkeit zur Vermögensdiversifikation besitzen. Die hohe Volatilität wird ebenso betont wie das Potential, in einem Gesamtvermögen die Rendite positiv beeinflussen zu können.

Ein Argument für Bitcoin als Vehikel zum Vermögenserhalt ist immer wieder die Dezentralität und Unabhängigkeit von staatlicher Kontrolle, besonders in Zeiten steigender staatlicher Verschuldung. In diesem Zusammenhang hat Großbritannien diese Woche gemeldet, dass die staatliche Verschuldung erstmals seit den frühen 60er-Jahren mehr als 100% der Höhe der jährlichen Wirtschaftsleistung erreicht hat. Wie in vielen Ländern hatten die Finanzkrise und die Folgen der Corona Pandemie zu steigender Verschuldung geführt, aber auch der Brexit nicht den gewünschten positiven Effekt erzielt, den sich die Wähler seinerzeit versprochen hatten.

Das zu erwartende schwächere Wirtschaftswachstum in vielen westlichen Nationen wird zu steigender Verschuldung führen, und Anleger nach Alternativen zu staatlichen Währungen suchen lassen. Gold und digitale Assets stehen aktuell im Fokus.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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