KRYPTO | Meine Sicht | 14.09.2024
Zuerst ein Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Woche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Nach 8 Tagen in Folge mit Abflüssen konnte dieser negative Trend bei den #Bitcoin ETF gebrochen werden. Diese Woche zeigt sich ein gemischtes Bild, mit wechselnden Zu- und Abflüssen. Das ausgesprochen positive Ergebnis von Freitag mit mehr als 250 Mio. USD Zufluss hob das Wochenergebnis jedoch auf solide 403 Mio. USD frischem Geld.
Bei den #Ethereum ETF ist weiterhin wenig Bewegung in der Statistik der Zu- und Abflüsse. Die täglichen Bewegungen sind immer noch verhalten, das Interesse wenig ausgeprägt. In der letzten Woche stellte sich ein negatives Ergebnis von cirka 15 Mio. USD ein, die Abflüsse kommen weiterhin vornehmlich aus dem vormaligen Grayscale Trust.
Am 10. September fand mit einer Sitzung des Finanzausschusses im Repräsentantenhaus der USA die allererste Anhörung zum Thema „Dezentraler Finanzierung“ (DeFi) statt. Mit dieser Sitzung wurde Geschichte geschrieben – die #Blockchain Technologie und ihre potentiellen Möglichkeiten und Auswirkungen auf den Finanzsektor beschäftigt nun auch die amerikanische Politik.
An Beispielen wie der #Tokenisierung von Wertpapieren oder der Nutzung von Blockchaintechnologien für Überweisungen wurde intensiv diskutiert, in welchem Rahmen eine Regulierung in den USA stattfinden sollte. Nicht ganz überraschend werden recht gegensätzliche Positionen vertreten. Die Befürworter setzen auf eine milde Regulierung, erhoffen sich Innovationen und Arbeitsplätze, und befürchten eine Abwanderung des Sektors bei zu starker Regulierung. Die Gegner fordern jedoch eine strikte Regulierung, und die Anwendung der schon bestehenden Regeln des Finanzsektors auf die Kryptoindustrie.
Die Innovationskraft von #DeFi ist sehr groß – ohne traditionelle Intermediäre (z.B. Banken, Börsen) können ohne Zeitverzug Werte wie Wertpapiere, aber auch virtuelle Gelder wie #Stablecoins peer-to-peer übertragen werden. Neben der Effizienzsteigerung würden auch Personen, die heute keinen Zugang zum traditionellen Bankensystem haben, von diesen Möglichkeiten profitieren können. Kritiker sehen in diesem System Risiken durch fehlende Überwachung, Betrug und Manipulationen. Diese Argumente laufen jedoch oft ins Leere, da die Technologien sehr transparent sind und Transaktionen nachverfolgt werden können. Die vielzitierte Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder Betrug traten ja nicht erst mit dem Aufkommen der Blockchain Technologien auf.
Die Regulierung dieser neuen Technologien ist in Europa schon wesentlich weiter fortgeschritten als in den USA. Mit der Wahl Anfang November werden die Weichen gestellt werden, ob die Regulierung in den USA eher freundlicher oder strikter ausfallen wird.
Die Regulierung von Kryptowährungen im Vereinigten Königreich ist diese Woche erheblich vorangeschritten. Am 11. September 2024 wurde ein neues Gesetz im Parlament vorgestellt, das #Kryptowährungen und #NFTs als persönliches Eigentum rechtlich anerkennt. Dies stellt einen wichtigen Schritt dar, um den rechtlichen Status dieser digitalen Vermögenswerte zu klären. Das Gesetz schafft eine neue Kategorie für digitale Vermögenswerte, die in gerichtlichen Auseinandersetzungen und beim Schutz vor Betrug helfen soll. Diese Änderung soll Großbritannien als globalen Vorreiter bei der Regulierung von Krypto-Assets etablieren.
Darüber hinaus plant die britische Regierung, weitere Maßnahmen zur Regulierung von Kryptowährungen und Stablecoins in den kommenden Monaten umzusetzen, um den Verbraucherschutz zu stärken und Marktmissbrauch zu verhindern. Diese Entwicklungen positionieren das Vereinigte Königreich gut aufgestellt in einem zunehmend regulierten globalen Kryptomarkt. Damit ebnet die britische Regierung globalen Unternehmen den Weg, und präsentiert sich ähnlich vorteilhaft wie im weltweiten Bankenmarkt.
Am 10. September fand in Philadelphia die erste #Präsidentschaftsdebatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump statt. Diese wurde allgemein als Sieg für Harris bewertet. Das Thema „Krypto“ wurde von beiden Kandidaten nicht erwähnt. Der Krypto Wettmarktplatz „polymarket“ erfreut sich jedoch auch durch die Wahlen in den USA immer größerer Beliebtheit, und rückt weiter in den Fokus, mit deutlicher Zunahme des Volumens auf der Plattform.
Die SEC und eToro haben am 12. September einen Vergleich geschlossen. Zuvor hatte die #SEC #eToro verklagt, gegen mehrere Vorschriften und Gesetze, untern anderem nicht registrierte Makler- und Clearing-Aktivitäten, verstoßen zu haben. Das Unternehmen zahlt 1,5 Mio. USD Strafe, und stellt bis auf Bitcoin, Ethereum und Bitcoin Cash den Handel mit allen Kryptowährungen in den USA ein.
Die Zinsentscheidung der #EZB am 12. September hatte wenig Einfluß auf die Kurse der Kryptowährungen. Die Senkung war in dieser Größenordnung erwartet worden, spekuliert wird jedoch noch, ob die erste Zinssenkung der #FED in diesem Zyklus, schon in der nächsten Woche, 25 oder 50 Basispunkte betragen wird. Der kleinere Schritt wäre für den Markt besser verdaulich, da weniger Unruhe und Spekulation um den Stand der Konjunktur geschaffen werden würde.
Der Präsidentschaftskandidat Trump hat angekündigt, am 16. September das der Trump-Familie zugeordnete Krypto-Projekt „World Liberty Financial“ vorzustellen. Seit dem Sommer hatte sich Trump um die Wähler unter den 50 Millionen Amerikanern, die direkt oder indirekt digitale Assets halten, bemüht. Die Community nahm das anfangs positiv auf, auch im Hinblick auf die kommenden Wahlen und die potentielle Möglichkeit, die künftige Regulierung weniger restriktiv gestalten zu können. Mittlerweile wird Trump und besonders das mit ihm assoziierte Projekt wesentlich kritischer wahrgenommen, auch aufgrund der Vermischung politischer und eigener wirtschaftlicher Ambitionen.
Die Erwartungen für die Performance des Kryptomarktes im September bleiben negativ, und spiegeln damit die historischen Erfahrungen. Der September ist der einzige Monat, der durchschnittlich seit 2013 ein negatives Ergebnis verzeichnet. Bisher konnten sich die Kurse aber von den Tiefständen des Monats, die in der ersten Woche erreicht wurden, sehr gut lösen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Zinssenkung der FED nächste Woche dem Markt einen neuen Impuls geben kann. Generell erweckt die Positionierung eher den Eindruck, tiefere Kurse im September für Käufe sehen zu wollen, um von dem erwartet guten vierten Quartal profitieren zu können. Ob diese tieferen Käufe dann überhaupt erreicht werden können, bleibt fraglich.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️
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