KRYPTO | Meine Sicht | 08.02.2025

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Die Bitcoin ETF verzeichneten eine Woche mit positiver Nachfrage. Die Woche begann am Montag mit einem Abfluss, und ein weiterer folgte am Donnerstag. In Summe flossen 204 Mio. USD in die ETF, nach 560 Mio. USD Zufluss in der Vorwoche. 

Ebenfalls eine positive Woche erlebten die Ethereum ETF. An jedem einzelnen Tag wurde ein Zufluss in die ETF gemeldet, am Dienstag mit mehr als 300 Mio. USD sogar ein außerordentlich großer Wert. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von 420 Mio. USD, nach 44 Mio. USD Abfluss in der Vorwoche. 

Der Markt zeigte sich weiterhin sehr volatil, mit einem massiven Ausverkauf am letzten Wochenende. Die Ankündigung von Strafzöllen gegen Kanada, Mexiko und China brachte sowohl die  Aktienmärkte als auch den Kryptomarkt unter Verkaufsdruck. Bitcoin fiel in der Spitze bis auf 92.000 USD zurück, Ethereum und viele Altcoins brachen prozentual betrachtet noch stärker ein. Zum Wochenstart wurden die Zölle gegen Mexiko und Kanada jedoch zügig um 4 Wochen verschoben, da Gespräche auf höchster Ebene Bereitschaft zu Verhandlungen erkennen ließen. Die Reaktion von China fiel gemäßigt aus, auch hier gibt es Hoffnung, dass der Streit nicht in einen Konflikt eskaliert. Dementsprechend konnten sich die Märkte auch von den niedrigen Niveaus wieder erholen, wenngleich die Stimmung erheblich litt. Die „Leitwährung“ Bitcoin führte den Markt an, und der Rest folgte zögerlich. Unterstützung erhielten die Kryptowerte unter anderem von gemischt ausgefallenen Daten zum amerikanischen Arbeitsmarkt, die am Freitag nachmittag veröffentlich wurden. Als Kurse knapp oberhalb von 100.000 USD für Bitcoin gehandelt wurden, erreichten exakt wie in der Vorwoche abermals Gerüchte über neue Zölle die Märkte, und sowohl Kryptowerte als auch Aktien fielen. Bitcoin stabilisierte sich bei cirka 96.000 USD.

Für Dienstagabend unserer Zeit wurde eine Pressekonferenz unter Führung von David Sacks, dem „Krypto-Zar“ der neuen Regierung, einberufen. Inhaltlich standen „Stablecoins“, deren künftige Regulierung und Verwendung, stark im Fokus. Die erklärte Absicht der Politik ist, die USD-Stablecoins dermaßen zu regulieren, dass damit die Weltreservewährung USD geschützt und unterstützt werden kann. Faktisch könnte das durch die „Zwangsdeckung“ der Stablecoins durch amerikanische Schuldverschreibungen erreicht werden. Das kräftige Wachstum der USD-Stablecoins, die aktuell ein Volumen oberhalb von 200 Mrd. USD aufweisen, würde damit automatisch dem US-Schatzamt Liquidität zuführen. Zum Ende der Pressekonferenz wurde Sacks gefragt, wie denn die Pläne um die Strategische Bitcoin Reserve diskutiert werden. Relativ konkret äußerte er, dass das Thema weit oben auf der Liste der Prioritäten stehen würde.

Die Diskussion um die Bildung einer staatlichen Bitcoin Reserve nimmt in den USA auch auf der Ebene der Bundesstaaten immer konkretere Formen an. Mittlerweile haben 20 verschiedene US-Bundesstaaten Anträge oder Gesetzentwürfe zur Schaffung einer Bitcoin-Reserve gestellt. Utah und Arizona liegen im Gesetzgebungsverfahren aktuell in Führung.

Die als „Crypto Mom“ bekannte Hester Peirce stellte am Dienstagabend ebenfalls Pläne vor, die die Tätigkeiten der neuen Krypto-Taskforce der SEC beschreiben. Zu den wichtigsten Schritten und Prioritäten, die in diesem Papier erläutert wurden, zählen die

Klarstellung der Regulierung: 

Klärung, was eine Kryptowährung als Wertpapier oder Commodity klassifiziert.

Registrierungspfade: 

Die existierenden Registrierungspfade der SEC sollen für einfachere Regulierung modifiziert werden.

Antifraud-Maßnahmen: 

Peirce betonte, dass die Taskforce sorgfältig überprüfen wird, wie Betrug verhindert werden kann.

Zusammenarbeit mit anderen Behörden:

Es ist geplant, enger mit anderen Bundesbehörden wie der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) und internationalen Partnern zusammenzuarbeiten.

Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung:

Ein Fokus liegt auf dem Dialog mit Investoren, Marktteilnehmern, Wissenschaftlern und anderen interessierten Parteien.

Im direkten Vergleich dieser Punkte mit dem Vorgehen der SEC in den letzten Jahren erschließt sich, welch ein Potential insbesondere der Markt für Altcoins besitzt. Diese sind bisher nicht reguliert, und aus dieser Rechtsunsicherheit fehlt üblicherweise auch ein simples Instrument wie ein ETF, um den Zugang für Investoren zu erleichtern.

TIGER 21, ein exklusives Netzwerk von vermögenden Investoren, Unternehmern und Führungskräften, hat diese Woche bekannt gegeben, dass es etwa 6 Milliarden US-Dollar seines 200-Milliarden-Dollar-Portfolios in Kryptowährungen investiert hat. Dies entspricht einer Allokation von ungefähr 3 % des Gesamtportfolios. Michael Sonnenfeldt, Gründer und Vorsitzender von TIGER 21, erklärte in einem Interview, das Bitcoin zunehmend als Wertspeicher und Absicherung gegen Instabilität dient, insbesondere in Ländern mit wirtschaftlichen Herausforderungen.

Die insolvente Kryptowährungsbörse FTX hat angekündigt, ab dem 18. Februar 2025 mit der Rückzahlung an ihre Gläubiger zu beginnen. Zunächst werden Forderungen von bis zu 50.000 USD bedient, wobei die betroffenen Gläubiger den vollen Betrag ihrer anerkannten Forderungen sowie einen jährlichen Zinssatz von 9 % rückwirkend ab November 2022 erhalten werden. Die Abwicklung dieser Rückzahlungen erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Krypto-Verwahrungsdienstleister BitGo. Diese erste Phase der Rückzahlungen betrifft hauptsächlich Gläubiger im Bahamas-Prozess. Für andere Gläubigergruppen ist der Beginn der Auszahlungen ab dem 4. März 2025 vorgesehen.  Insgesamt plant FTX, über 16 Milliarden US-Dollar an seine Nutzer auszuzahlen, vorausgesetzt, alle Ansprüche werden ordnungsgemäß eingereicht. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Schritt im Insolvenzverfahren von FTX und bietet den betroffenen Gläubigern nach einer langen Wartezeit eine erste Entschädigung, und dürfte dem Markt bisher entzogene Liquidität zuführen.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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