KRYPTO | Meine Sicht | 07.09.2024
Zuerst ein Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Woche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Feiertagsbedingt war die Handelswoche in den USA um den Montag (Labor Day) abgekürzt.
Der negative Trend bei den Abflüssen der Bitcoin ETF hat sich in dieser Woche fortgesetzt. Die letzten 4 Tage flossen Geld aus den Bitcoin ETF. Letzte Woche ergab sich damit ein Abfluss von cirka 700 Mio. USD. Mit Blick auf die Vorwoche ergibt sich eine Serie von 8 Tagen in Folge mit Abflüssen. Direkt davor zeigte sich ein Muster von 8 Tagen mit Zuflüssen, und unterstreicht wie orientierungslos der Markt derzeit agiert.
Bei den Ethereum ETF ist weiterhin wenig Bewegung in der Statistik der Zu- und Abflüsse. Die täglichen Bewegungen sind immer noch verhalten, das Interesse wenig ausgeprägt. Aber auch hier kam es in der letzten Woche ausschließlich zu Abflüssen, die sich auf cirka 90 Mio. USD aufsummieren.
In der letzten Woche haben sowohl Bitcoin als auch Ethereum im Preis nachgegeben, sich jedoch nicht aus der Spanne herausbewegen können, die seit März Bestand hat. Die 60.000 USD Marke ist weiterhin der zentrale Punkt in einem weiten Band nach oben und unten, diese Woche hat der Bitcoin jedoch ausschließlich im unteren Teil der Spanne gehandelt.
Besonders am Freitag nach den monatlichen Arbeitsmarktdaten in den USA kam es zu massiven Abverkäufen, die den Kurs von Bitcoin bis unter 53.000 USD drückten, bevor eine späte Erholung einsetzte.
Der September gilt für den Bitcoin als negativer Monat, statistisch ist mit Kursverlusten zu rechnen. Das vierte Quartal ist üblicherweise jedoch das profitabelste im Jahr. Die Erwartungen der meisten Marktteilnehmer sind für die nächsten Wochen skeptisch, bevor dann ein Umschwung stattfinden soll. Die Positionierung der Investoren dürfte dementsprechend angepasst sein, und könnte für eine positive Überraschung sorgen, falls die Stimmung wieder positiv drehen sollte.
Die Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerks hat in den letzten Tagen einen neuen Rekordwert erreicht, und unterstreicht damit eindrucksvoll die zunehmende Widerstandsfähigkeit und Sicherheit des gesamten dezentralen Systems. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur das steigende Interesse und Vertrauen der Bitcoin-Miner wider, sondern zeigt auch, wie das Netzwerk weiterhin von einer wachsenden Anzahl von Teilnehmern geschützt wird. Mit jedem neuen Anstieg der Hash-Rate wird es für potenzielle Angreifer schwieriger, das Netzwerk zu kompromittieren, was die Stabilität und Sicherheit der Kryptowährung zusätzlich festigt.
Zusätzlich dient die steigende Hash-Rate als Hinweis, dass das aktuelle Preisniveau für die Miner einen auskömmlichen Betrieb ermöglicht.
Ethereum verzeichnet eine beeindruckende Zunahme in der Nutzung und Aktivität auf der Plattform, wobei gleichzeitig die Transaktionsgebühren auf ein historisch niedriges Niveau sinken. Diese Entwicklungen sind ein klares Zeichen dafür, dass die Adaption der Plattform in verschiedenen Anwendungsbereichen sich weiter beschleunigt und die Skalierungsmaßnahmen erfolgreich greifen. Sowohl Entwickler als auch Nutzer profitieren von der verbesserten Effizienz, während Ethereum als führendes Netzwerk für Smart Contracts und dezentrale Anwendungen (dApps) seine technologische Überlegenheit weiter ausbaut.
Wichtige Nachrichten ergaben sich besonders aus dem Finanzsektor:
Mastercard hat eine Euro-denominierte Krypto-Debitkarte entwickelt. Diese Karte ermöglicht es Nutzern, Kryptowährungen wie Bitcoin und andere digitale Assets direkt aus selbstverwalteten Wallets zu nutzen, um bei über 100 Millionen Mastercard-Händlern weltweit zu bezahlen. Zudem ist die Karte mit Apple Pay und Google Pay kompatibel, wodurch das Bezahlen mit Krypto noch einfacher wird.
Die Gnosis Pay Visa-Karte ist eine neue Krypto-Debitkarte, die es ermöglicht, Kryptowährungen direkt von einer selbstverwalteten Wallet für alltägliche Käufe zu verwenden. Diese Karte wurde in Partnerschaft mit Visa entwickelt und bietet den Nutzern die Möglichkeit, Krypto bei über 80 Millionen Visa-Akzeptanzstellen weltweit auszugeben.
Nachdem Sony letzte Woche Soneium vorgestellt hat, ist mit Toyota nun ein weiteres weltbekanntes Unternehmen aus Japan in den Fokus geraten. Im Rahmen der Mobility-Oriented Accounts (MOA) plant Toyota, Fahrzeuge mit digitalen Accounts auf der Ethereum-Blockchain auszustatten. Diese Konten könnten verschiedene Daten wie Fahrzeugtyp, Kennzeichen, Fahrverhalten und mehr umfassen, um die Mobilität zu verbessern und programmierbar zu machen. Darüber hinaus plant Toyota, Nutzungsrechte an Fahrzeugen über NFTs auf der Blockchain abzubilden, was eine neue Ära von Diensten wie Carsharing und automatisierte Fahrzeugzugänge ermöglichen könnte.
Mit Carrefour hat einer der größten Einzelhändler der Welt begonnen, in ausgewählten Märkten Zahlungen in Bitcoin zu akzeptieren. Inwieweit und in welchem Tempo der Service ausgerollt werden wird, bleibt abzuwarten.
Und auch Donald Trump mitsamt Familie hat für neue Nachrichten in der Kryptowelt gesorgt: Das von Trump unterstützte Projekt World Liberty Financial (WLFI) ist eine dezentrale Finanzplattform (DeFi), die sich darauf konzentriert, die Verbreitung von US-gestützten Stablecoins zu fördern und so die Vorherrschaft des US-Dollars im globalen Finanzsystem zu sichern. Eines der Hauptziele des Projekts ist der Aufbau eines Kreditsystems für das Leihen und Verleihen von Vermögenswerten.
Im Zentrum des Projekts steht eine Partnerschaft mit Aave, einem führenden DeFi-Protokoll. WLFI betont, dass es sich dabei nicht nur um eine einfache Fork von Aave handelt, sondern um eine Zusammenarbeit, die neue Maßstäbe in der DeFi-Welt setzen soll. Diese Ankündigung sorgte für einen kräftigen Anstieg beim AAVE-Token. Personell gibt es Verbindungen zu Dough Finance, einer gehackten Blockchain-Anwendung, deren Entwickler nun teilweise Personal von WLFI sind. Wie genau die Zusammenarbeit mit Aave umgesetzt wird, bleibt abzuwarten, weitere Informationen werden in den kommenden Wochen erwartet.
Im Zusammenhang mit der Ankündigung der BRICS-Staaten, sich unabhängiger vom USD machen zu wollen, und beispielsweise der jüngsten Ankündigung Russlands, einen Teil des Handels über Kryptowerte abwickeln zu wollen, ist das WLFI Projekt ein interessanter Gegenpol, um auch weiterhin den USD als wichtige Stütze zu etablieren.
Die Adaption digitaler Assets ist nicht zu stoppen, sowohl auf öffentlicher als auch privater Ebene.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️
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