KRYPTO | Meine Sicht | 05.10.2024

KRYPTO – Meine Sicht (Autor: Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh)

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Woche in den Bitcoin und Ethereum ETF:

Diese Woche unterscheidet sich bei den Bitcoin ETF deutlich von der Vorwoche. Konnte letzte Woche parallel zu den teilweise kräftig steigenden Kursen knapp über 1,1 Mrd. USD frisches Kapital eingesammelt werden, gewannen diese Woche Angst und Zweifel die Oberhand. Eine kräftige Korrektur ließ den Kurs von Bitcoin um circa 10% fallen, begleitet von Abflüssen in den ETF. Der Montag verzeichnete noch einen Zufluss, doch dann folgten 3 Tage in Folge mit Abflüssen. Die monatlichen Arbeitsmarktdaten am Freitag sorgten für eine kleine Erholung, und frisches Geld von 25 Mio. USD. Damit schloss die Woche mit einem netto Abfluss von cirka 275 Mio. USD.

Bei den Ethereum ETF eine ähnliche Achterbahnfahrt, mit kleineren Zahlen. Positiv ist anzumerken, dass nur an einem einzigen Tag ein signifikanter Abfluss erfolgte. In der letzten Woche stellte sich ein negatives Ergebnis von cirka 26 Mio. USD ein.

Der Kryptomarkt handelte diese Woche überwiegend mit negativen Vorzeichen. Die kräftige Performance seit den Tiefkursen Anfang September rief geradezu nach einer Korrektur, und diese folgte – mit der für Kryptowährungen üblichen Dramatik. Bitcoin fiel in der Spitze um gut 10%, viele Altcoins um das doppelte und mehr. Die Stimmung kippte dementsprechend schnell, und Panik machte sich breit, da eigentlich mit einem Ansturm auf die 70.000 USD Marke gerechnet wurde. Zum Wochenschluss gelang es immerhin, wieder etwas Boden zurück zu gewinnen, der Kurs stabilisierte sich in der Gegend von 62.000 USD. Traditionell ist das vierte Quartal jenes mit der besten Performance für Bitcoin, und damit sind die Erwartungen extrem hoch. Der entgegen der Statistik positive September mit einem Plus von 7% hat auf der einen Seite die Phantasie beflügelt, auf der anderen Seite Sorgen geweckt, wie verlässlich die Muster der Vergangenheit sind.

Die wichtigsten Meldungen dieser Woche, die die Adaption von Blockchain Technologien und digitaler Assets unterstreichen:

Der Krypto Vermögensverwalter Bitwise hat bei der SEC eine erste Registrierung für einen XRP-ETF hinterlegt. Bitwise gehört zu den Asset Managern, denen am 10. Januar ihr Antrag auf einen Bitcoin ETF in den USA genehmigt wurde. Der XRP Token (Ripple) ist für seinen Einsatz im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr bekannt, und gehört von der Marktkapitalisierung zu den allergrößten Kryptowährungen. Ripple hatte in den letzten Jahren immer wieder mit juristischen Streitigkeiten mit der SEC für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Altcoin hat eine bewegte Vergangenheit mit einer entsprechenden Fangemeinde.

Der weltweit größte Krypto Vermögensverwalter Grayscale hat die Einführung eines AAVE Single-Asset Trust angekündigt. Grayscale hatte schon vor der Genehmigung der Bitcoin ETF bestimmten Investorengruppen durch verschiedene Trusts die Anlage in Kryptowährungen ermöglicht. Auch nach der Genehmigung der Bitcoin und Ethereum ETF verwaltet Grayscale noch einige Trust Vehikel für Kryptowährungen, die noch nicht im ETF Mantel investierbar sind. AAVE ist eine der führenden „DeFi“ (dezentrale Finanzen) Anwendungen, und mit Abstand größte „Lending“ Plattform. Auf dieser Plattform können Kryptowährungen vollautomatisiert gegen eine Gebühr geliehen oder verliehen werden – ein typisches Bankgeschäft. Das AAVE Protokoll würde auch in dem angekündigten Krypto Projekt der Trump Familie verwendet werden, sobald dieses startet.

Auch PayPal macht diese Woche abermals mit seinen Krypto Ambitionen Schlagzeilen. Diese Woche wurde die erste Transaktion Unternehmen-zu-Unternehmen mit dem eigenen Stablecoin PayPal USD durchgeführt. Das Volumen wurde nicht bekanntgegeben, der Empfänger der PayPal Zahlung war Ernst & Young. Erst letzte Woche hatte PayPal seinen amerikanischen Unternehmenskunden den Kauf, Verkauf und Verwahrung von Kryptowährungen innerhalb des PayPal Systems erlaubt.

Mit BBVA plant die zweitgrößte spanische Bank einen eigenen Stablecoin. Dieser soll auf der Plattform von und mit Unterstützung von VISA ausgegeben werden. In 2025 soll die Prototyp-Phase starten. Weitere Details sind noch nicht bekannt, auch nicht, ob der Stablecoin durch Einlagen, Geldmarktpapiere oder staatliche Währungen wie Euro oder USD gedeckt werden soll. Im Vergleich zu dem Volumen in USD ist der Markt für Euro Stablecoins noch winzig – vielleicht nimmt die BBVA diesen Schritt in Angriff.

Das Unternehmen Starbucks hat angekündigt, dass die Kunden künftig mittels der Starbucks App auch mit Bitcoin zahlen können.

Am 08. Oktober soll eine Dokumentation von HBO das Geheimnis um den Erfinder von Bitcoin lüften. Unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto wurde Bitcoin kreiert – der Schöpfer ist nie unter seinem realen Namen in Erscheinung getreten, und seit vielen Jahren unentdeckt. Seitdem ranken sich viele Spekulationen um seine Identität. Ebenso existieren nur Vermutungen, wie viele Bitcoin ihm zuzurechnen sind. Die ersten Blöcke, die generiert wurden, erhielten noch einen Reward von 50 Bitcoin pro Block. Schätzungen seines Bitcoin Vermögens reichen von 500.000 Bitcoin bis über 1 Million, was cirka 5% aller produzierten Bitcoin entsprechen würde.

Die Staatsverschuldung der USA hat diese Woche mit 35.700 Mrd. USD einen neuen Rekordstand erreicht. Am 01. Oktober stieg die Verschuldung um mehr als 200 Mrd. USD auf diesen Wert, und übersteigt die jährliche Wirtschaftskraft der USA mittlerweile deutlich. Steigende Zinsen würden die Verschuldung aufgrund der dann steigenden Zinslast noch schneller in die Höhe führen. Für die Verfechter staatlich unabhängiger dezentraler Währungen wie Bitcoin ist diese Situation Wasser auf die Mühlen.

Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein entspanntes Wochenende! ☀️

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Markus van de Weyer, Gründer und Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

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