Krypto-Wochenbericht | Marktanalyse vom 07.06.2025
Krypto Wochenanalyse: Bitcoin, Ethereum und Markttrends
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Werfen wir in der Marktanalyse zuerst einen Blick auf die Zu- und Abflüsse dieser Handelswoche in den Bitcoin und Ethereum ETF:
Die Bitcoin ETF verzeichneten in dieser Woche abermals einen wechselhaften Handel. In Summe flossen 131 Mio. USD aus den ETF, nach 146 Mio. USD Abfluss in der Vorwoche. Der Handel war in dieser Woche „unauffällig“, allein am Donnerstag sorgte der Eklat zwischen Trump und Musk für eine nervöse Stimmung. 3 der 5 Handelstage zeigten Abflüsse.
Eine freundliche Woche erlebten die Ethereum ETF. In der Summe ergibt sich ein Zufluss von 281 Mio. USD, nach einem Zufluss von 285 Mio. USD in der Vorwoche. Im direkten Vergleich mit den Flows bei den Bitcoin ETF findet Ethereum aktuell ein reges Interesse, und markierte nun 15 Handelstage in Folge Zuflüsse, eine bemerkenswerte Serie.
Wie reagierte der Markt in den letzten Handelstagen?
Der Kryptomarkt war in dieser Woche unerwartet von politischen Nachrichten beeinflusst, doch dazu später mehr. Der Angriff von Bitcoin auf ein neues Allzeithoch hat erst einmal für eine Konsolidierung gesorgt. Auch in dieser Woche konsolidierte Bitcoin in einem unaufgeregten Handel, bis am Donnerstag im Laufe des Tages der Streit zwischen Trump und Musk dermaßen eskalierte, dass die Korrektur von Bitcoin zumindest für einige Stunden Fahrt aufnahm. Die 100.000 USD-Marke stellte jedoch eine starke Unterstützung dar, und Bitcoin konnte am folgenden Tag wieder den größten Teil der Verluste aufholen.
Die „Absetzversuche“ von Ethereum waren auch in dieser Woche immer wieder zu beobachten. Die zweitgrößte Kryptowährung hat in den letzten drei Wochen eindrucksvolle Zuflüsse bei den ETF verzeichnet, und diese Nachfrage macht sich langsam auch in der relativen Preisentwicklung bemerkbar. Die zunehmende Adaption der Blockchain-Technologie, aber auch das größer werdende Interesse an Stablecoins und der wirtschaftlichen Bedeutung hinter dieser Umwälzung scheinen mehr und mehr Kaufinteresse zu wecken.
Kein anderes Thema hatte den Kryptomarkt aber in dieser Woche dermaßen im Griff wie der „Scheidungskrieg“ zwischen Trump und Musk. Am Donnerstag, dem 5. Juni 2025, eskalierte ein öffentlicher Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und Tesla-CEO Elon Musk, der erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte hatte. Die Auseinandersetzung begann mit Musks Kritik an Trumps Haushaltsgesetz, das unter anderem die Streichung von Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge vorsieht. Musk bezeichnete das Gesetz als „super dumm“ und warnte vor einer drohenden Rezession in der zweiten Jahreshälfte.
Trump reagierte scharf auf Musks Äußerungen und drohte öffentlich mit der Streichung staatlicher Subventionen und Verträge für Musks Unternehmen. Diese Eskalation führte zu einem massiven Vertrauensverlust bei Investoren. Die Tesla-Aktie verzeichnete einen Rückgang von 14 %, was einem Verlust von etwa 150 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung entspricht. Es war der größte Tagesverlust für Tesla seit über vier Jahren. Zwischenzeitlich hatte der Kurs sogar 18% während des Börsenhandels nachgegeben. Die Tesla Aktie schloss mit dem größten Wochenverlust seit 2 Jahren.
Auch der Kryptowährungsmarkt reagierte empfindlich auf den Streit. Bitcoin fiel um über 4 % auf knapp 100.000 US-Dollar. US-amerikanische Bitcoin-ETFs verzeichneten Nettoabflüsse von 278 Millionen US-Dollar, wobei der ARK 21Shares Bitcoin ETF allein 102 Millionen US-Dollar verlor. Insgesamt wurden an diesem Tag Krypto-Positionen im Wert von rund 800 Millionen US-Dollar zwangsliquidiert.
Besonders am Kryptomarkt kamen Sorgen auf, ob die Eskalation im Streit der beiden Krypto-freundlichen Persönlichkeiten den Markt wieder in schwieriges Fahrwasser bringen könnte. Diese Sorge ist unserer Meinung nach unbegründet, da die kommende Regulierung in den USA, aber auch die generelle Adaption der Technologie nicht von diesen beiden abhängig ist. Wir betrachten den Streit eher als „Stimmungsverderber“ auf der kurzen Zeitschiene.
Der Streit zwischen Trump und Musk hat nicht nur kurzfristige Marktbewegungen ausgelöst, sondern wirft auch Fragen zur Stabilität der Beziehungen zwischen Politik und Technologiebranche auf. Analysten warnen vor möglichen weiteren Turbulenzen, sollte sich der Konflikt vertiefen. Die Ereignisse unterstreichen die Sensibilität der Märkte gegenüber politischen Unsicherheiten und die Bedeutung stabiler Beziehungen zwischen Regierung und Wirtschaft. Trump hatte in den letzten Wochen, auch durch seine erratischen Ankündigungen und Streichungen von Zöllen, immer wieder für Unruhe bei Unternehmen und Verbänden gesorgt.
Was ist der aktuelle Wasserstand bei den Verhandlungen über die Zölle?
In der letzten Woche standen die internationalen Handelsbeziehungen erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die USA, unter der Führung von Präsident Donald Trump, intensivierten ihre Zollpolitik gegenüber wichtigen Handelspartnern, was zu einer Reihe von Verhandlungen und diplomatischen Aktivitäten führte.
USA und EU: Fortschritte trotz Spannungen
Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten führten in Paris Gespräche, um die jüngsten Handelsstreitigkeiten zu entschärfen. Trotz der Verdopplung der US-Zölle auf Stahlimporte auf 50 % zeigte sich die EU offen für Verhandlungen. EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič betonte die Bereitschaft, eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird. Ein Vorschlag der EU beinhaltete die gegenseitige Abschaffung von Zöllen auf Industrieprodukte, einschließlich Autos, was jedoch von Präsident Trump abgelehnt wurde. Die EU bereitet sich dennoch auf mögliche Gegenmaßnahmen vor, sollte keine Einigung erzielt werden.
Zusätzlich erwägt die EU, Zölle auf US-Düngemittel zu senken, um die Abhängigkeit von russischen Importen zu reduzieren und als Zeichen des guten Willens in den Verhandlungen. Diese Maßnahme könnte auch dazu beitragen, die Handelsbeziehungen mit den USA zu verbessern. Im Gegenzug plant die EU, Zölle auf Düngemittel aus Russland drastisch zu erhöhen.
USA und China: Wiederaufnahme der Gespräche
Nach einer Phase erhöhter Spannungen und gegenseitiger Zollerhöhungen einigten sich die USA und China auf die Wiederaufnahme von Handelsgesprächen. Präsident Trump und Präsident Xi Jinping führten ein Telefonat, in dem sie die Bedeutung stabiler Handelsbeziehungen betonten. Infolgedessen wurden die zuvor erhöhten Zölle beider Länder für eine 90-tägige Verhandlungsphase reduziert: Die USA senkten ihre Zölle auf chinesische Waren von 145 % auf 30 %, während China seine Zölle auf US-Waren von 125 % auf 10 % senkte. Ein Treffen hochrangiger Beamter beider Länder ist für die kommende Woche in London geplant. An dem Treffen nehmen hochrangige Vertreter beider Seiten teil, angeführt wird die US-Delegation von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer.
Die chinesische Seite zeigte sich bei der Bewertung der aktuellen Bemühungen zurückhaltender als die amerikanische. Laut US-Präsident Donald Trump will China jedoch die Lieferungen von Seltenen Erden und Magneten in die USA wieder aufnehmen. Der chinesische Präsident Xi Jinping habe dem zugestimmt, sagt Trump auf die Frage eines Reporters an Bord der Air Force One am Freitag Abend.
Deutschland: Initiative für bilaterale Zollvereinbarungen
Bundeskanzler Friedrich Merz traf sich mit Präsident Trump in Washington und schlug eine bilaterale Vereinbarung vor, die den zollfreien Austausch von Autos zwischen Deutschland und den USA ermöglichen würde. Obwohl Handelsfragen in den Zuständigkeitsbereich der EU fallen, betonte Merz die Bedeutung starker deutsch-amerikanischer Wirtschaftsbeziehungen und kündigte an, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über die Gespräche zu informieren. Vertreter beider Länder sollen nun detaillierte Gespräche aufnehmen, um die Handelsbeziehungen zu vertiefen.
Merz hatte eine sogenannte „Offset-Regelung“ mit Trump besprochen. Diese würde die von Deutschland in die USA importierten Autos mit jenen verrechnen, die von deutschen Herstellern in den USA produziert werden, von dort aber in andere Länder exportiert werden.
Diese Entwicklungen zeigen die Komplexität und Dynamik der aktuellen internationalen Handelsbeziehungen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um festzustellen, ob durch Diplomatie und Verhandlungen eine Eskalation der Handelskonflikte vermieden werden kann. Letztendlich werden die Handelsgespräche mit China und der EU die entscheidenden sein, die sowohl die Stimmung als auch die Konjunktur beeinflussen werden.
Welche Projekte und Nachrichten stehen gerade im Fokus?
JPMorgan akzeptiert Bitcoin-ETFs als Kreditsicherheit für vermögende Kunden
JPMorgan Chase wird in den kommenden Wochen beginnen, Anteile des iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock als Sicherheit für Kredite zu akzeptieren. Diese Maßnahme richtet sich an vermögende Kunden im Handels- und Vermögensverwaltungsbereich und markiert einen bedeutenden Schritt in der Integration von Kryptowährungen in traditionelle Finanzdienstleistungen.
Neben der Akzeptanz von Bitcoin-ETFs als Kreditsicherheit plant die Bank, Krypto-Bestände ihrer Kunden bei der Bewertung von Nettovermögen und Liquidität zu berücksichtigen. Dies stellt eine Gleichstellung von digitalen Vermögenswerten mit traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Immobilien dar.
Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund eines wachsenden institutionellen Interesses an Kryptowährungen und einer zunehmenden Akzeptanz digitaler Vermögenswerte im traditionellen Finanzsektor. Trotz früherer Skepsis gegenüber Kryptowährungen zeigt JPMorgan damit eine Anpassung an die sich wandelnden Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse. JPMorgan hatte sich lange skeptisch gegenüber Bitcoin und dem Kryptomarkt gezeigt, war aber seit der Auflage der Bitcoin ETF in den USA in den Handel derselben eingebunden gewesen.
Diese Entscheidung von JPMorgan unterstreicht die fortschreitende Integration von Kryptowährungen in etablierte Finanzstrukturen und könnte als Signal für weitere institutionelle Akzeptanz von digitalen Vermögenswerten dienen.
Circle feiert erfolgreichen Börsengang: USDC-Emittent CRCL startet an der NYSE
Am 5. Juni 2025 feierte Circle, der Herausgeber des Stablecoins USD Coin (USDC), sein Börsendebüt an der New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Ticker-Symbol CRCL. Der Ausgabepreis lag bei 31 USD pro Aktie, doch bereits am ersten Handelstag stieg der Kurs um 168 % auf 83,23 USD, was einer Marktkapitalisierung von etwa 18,4 Mrd. USD entspricht. Mit einem Emissionserlös von rund 1,1 Mrd. USD zählt dieser Börsengang zu den größten im Krypto-Sektor seit dem IPO von Coinbase im Jahr 2021. Mehr dazu finden Sie hier.
Am zweiten Handelstag konnte der Kurs die 100 USD-Marke durchbrechen, und erreichte bei hohen Umsätzen in der Spitze knapp 124 USD, Anleger verzeichneten einen signifikanten Gewinn gegenüber dem Zeichnungspreis.
Circle ist der erste große Stablecoin-Emittent, der an die Börse geht, und setzt damit ein starkes Zeichen für die zunehmende Integration von Kryptowährungen in den traditionellen Finanzmarkt. Das Unternehmen verwaltet derzeit USDC im Wert von etwa 61,5 Mrd. USD und hat seit seiner Gründung Transaktionen im Volumen von über 25 Billionen USD abgewickelt.
Der Börsengang von Circle erfolgt vor dem Hintergrund einer wachsenden regulatorischen Klarheit in den USA. Die geplante Verabschiedung des “GENIUS Act” soll einen einheitlichen Rechtsrahmen für Stablecoins schaffen, einschließlich Anforderungen an Reserven und Offenlegungspflichten. Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Circle nun strengeren Transparenz- und Berichtspflichten, was das Vertrauen institutioneller Investoren stärkt und als Modell für andere Krypto-Unternehmen dienen könnte.
CEO Jeremy Allaire betonte, dass der Börsengang ein bedeutender Schritt sei, um das Finanzsystem zu modernisieren und digitale Währungen in den Mainstream zu bringen.
Der erfolgreiche Börsengang von Circle könnte als Katalysator für weitere Krypto-Unternehmen dienen, die den Gang an die Börse planen. Analysten sehen darin ein Zeichen für das wachsende Interesse institutioneller Investoren an regulierten Krypto-Produkten. Die starke Nachfrage nach Circle-Aktien, unterstützt durch Investoren wie ARK Invest und BlackRock, unterstreicht das Vertrauen in die Zukunft von Stablecoins als integralen Bestandteil des Finanzsystems.
Zudem könnte die zunehmende Akzeptanz von Stablecoins wie USDC die Entwicklung dezentraler Finanzanwendungen (DeFi) und digitaler Zahlungssysteme weiter vorantreiben.
Der Börsengang von Circle markiert einen Meilenstein in der Entwicklung des Krypto-Marktes und unterstreicht die wachsende Bedeutung von Stablecoins im globalen Finanzsystem.
FCA hebt Verbot für Krypto-ETNs für Privatanleger auf
Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) hat am 6. Juni 2025 angekündigt, das seit Januar 2021 bestehende Verbot für den Verkauf von Krypto-Exchange-Traded Notes (ETNs) an Privatanleger aufzuheben. Künftig dürfen diese Produkte, die die Wertentwicklung von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum abbilden, an FCA-anerkannten Börsen gehandelt werden. Die Maßnahme zielt darauf ab, das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Kryptoindustrie zu fördern, während gleichzeitig die bestehenden Finanzwerberegeln zum Schutz der Verbraucher weiterhin gelten.
David Geale, Executive Director für Zahlungen und digitale Vermögenswerte bei der FCA, betonte, dass diese Entscheidung Teil einer breiteren Strategie sei, um das Gleichgewicht zwischen Risiko und Verbraucherwahl zu wahren. Die FCA behält jedoch das Verbot für den Handel mit Krypto-Derivaten durch Privatanleger bei und wird den Markt weiterhin beobachten, um einen angemessenen Umgang mit hochriskanten Investitionen sicherzustellen.
Die geplante Aufhebung des Verbots wird als bedeutender Schritt angesehen, der Großbritannien näher an die regulatorischen Standards anderer Länder bringt und den Zugang von Privatanlegern zu regulierten Krypto-Investmentprodukten erleichtert.
Diese Entwicklung ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Regulierung von Kryptowährungen im Vereinigten Königreich und könnte erhebliche Auswirkungen auf den Zugang von Privatanlegern zu digitalen Vermögenswerten haben, denen zumindest dieser Weg bisher komplett verschlossen blieb.
Podcast mit der „Wirtschaftswoche“
Wir folgten einer Einladung des Magazins und haben im „BITCOIN & BEYOND“ Podcast mit Gastgeber Philipp Frohn zentrale Themen aus der Perspektive vieler Anleger besprochen.
Nachdem Bitcoin in der Vorwoche einen neuen Kursrekord aufstellen konnte, beschäftigt viele Investoren die Frage, welche Faktoren den Bitcoin-Kurs weiter nach oben treiben könnten. Wir analysierten aber auch konkret, warum eine Korrektur aktuell niemanden überraschen sollte, und weshalb der Einstieg auch jetzt noch sinnvoll sein kann, wenn die Strategie stimmt. Die Meldung und den Podcast finden sie hier.
Schönen Gruß aus Frankfurt – und ein sonniges Wochenende! ☀️
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