🐪 Hump of the week: Lehman, Bitcoins, Banken und Zinsen 🤔

Hump of the week: Lehman, Bitcoins, Banken und Zinsen

Autor: Carsten Vennemann, CFA, Geschäftsführer alpha beta asset management gmbh

  • In nur wenigen Tagen sind 3 US-Banken Pleite gegangen, der DAX hat in der Spitze mehr als 4% korrigiert; stehen wir vor der nächsten großen Finanzkrise? Erleben wir ein Kapitalmarktdesaster wie 2008/2009 beim Lehman-Kollaps?
  • Die gute Nachricht vor ab: Mit der Lehman-Krise hat die aktuelle Situation nur wenig Gemeinsamkeiten, denn damals lag mit den Risiken des US-Immobilienmarktes ein sehr konzentriertes Risiko vor, was heute so nicht der Fall ist
  • Die US-Administration hat zügig reagiert (ja, auch weil sie keinen Käufer für die Silicon Valley Bank gefunden hat) und sowohl Liquiditätsprogramme zur Bankenrefinanzierung zur Verfügung gestellt als auch über eine Notfallregelung alle Kundeneinlagen (nicht nur wie gesetzlich geregelt bis $ 250.000) garantiert; gleichzeitig hat Präsident Biden eine stärkere Bankenregulierung angekündigt
  • Aber: Wir haben über die vergangenen 12 Monate den schnellsten Zinsanstieg der Geschichte erlebt; dies hat Auswirkungen auf alle Wirtschaftssubjekte, Private wie Unternehmen; dazu kommt, dass der Zinsanstieg ein globales Phänomen ist und kaum Länder/Regionen ausgespart hat🤔
  • Dies hat verschiedene Konsequenzen: Die Refinanzierungskosten für Unternehmen, insbesondere für fremdkapitalintensive oder junge Unternehmen, haben sich dramatisch erhöht und belasten die Profitabilität oder sogar deren Überlebensfähigkeit; gleiches gilt für den privaten (kreditlastigen) Konsumenten in den USA oder den Häuslebauer in Deutschland
  • Die gestrigen US-Inflationszahlen haben gezeigt, dass sich die Inflation (aktuell 6% im Jahresabstand) nur sehr langsam zurückbildet und für die Federal Reserve weiter Anlass zur Sorge ist
  • In der Krise wird aktuell Kryptogeld von den Marktteilnehmern als „Fluchthafen wahrgenommen; so hat sich der Bitcoin in wenigen Tagen um rund 20% verteuert; zur Rolle des Bitcoin in der aktuelle Situation empfehle ich Ihnen den Kommentar meines Geschäftsführerkollegen Markus van de Weyer:

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  • Spannend werden die anstehenden Notensitzung bei der EZB am morgigen Donnerstag sowie bei der Federal Reserve in der kommenden Woche; die EZB wird versuchen, die Ereignisse als „reine US-Probleme“ darzustellen und an ihrer Zinserhöhungspolitik festzuhalten; ich erwarte eine Zinserhöhung von 0,25%; für die Fed ist es noch zu früh, eine Prognose abzugeben; sollte sich die Nachrichtenlage (und die Aktienmärkte) weiter beruhigen, sind ebenfalls 0,25% das realistische Szenario🙄

👉 Fazit 1: Die Notenbanken haben jetzt die schwierige Aufgabe, zwischen systemischen Risiken für den Finanzsektor (und damit auch für die Realwirtschaft) einerseits und der Inflationsbekämpfung durch höhere Zinsen andererseits, abzuwägen 🙈

👉 Fazit 2: Die europäischen Aktienmärkte befinden sich immer doch deutlich im Plus für 2023; allerdings könnten die nächsten Wochen ruppiger werden; die fundamentalen Risiken haben zugenommen

👉 Fazit 3: Eine gute Diversifikation im Depot bleibt Trumpf; defensive Instrumente wie Gold oder (Staats-)anleihen haben aktuell ihre Berechtigung in der Portfoliostrategie

👉 Fazit 4: Die Aussicht auf steigende Märkte im Jahresverlauf ist damit nicht obsolet geworden; wichtig ist, dass die US- Konjunktur nicht komplett absäuft; zyklische Zinspausen oder Zinssenkungen wären dabei willkommen, nicht aber Panikmaßnahmen der Notenbank 😎

 

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